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Ragnarök

Ragnarök

Titel: Ragnarök Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan Archer
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sie.
    »Einen Augenblick, Captain«, antwortete Kim und studierte die Anzeigen. Dann blickte er wieder auf. »Nach dem durch das Vakuum hervorgerufenen Grad der Verdunstung der
    Oberflächenmoleküle zu urteilen, würde ich vermuten, daß zumindest jene Teile der orbitalen Trümmer, die ich überprüft habe, seit grob geschätzt zweihundert Standardjahren ungestört dort treiben.«
    Janeway sah Kim einen Moment lang nachdenklich an, straffte dann die Schultern und nickte. »Ich glaube kaum, daß sich nach zweihundert Jahren noch eine Kriegsflotte in diesem Gebiet aufhält, um sich um eventuelle Nachzügler zu kümmern, Mr.
    Neelix«, sagte sie. Nach einem weiteren Blick auf den
    Hauptschirm, der noch immer das Abbild der verbrannten Wüsten zeigte, die einstmals bewohnte Welten gewesen waren, trat sie ein paar Schritte zurück und nahm in ihrem Sessel Platz.
    »Und ich glaube auch nicht, daß hier irgend jemand
    Tetryonenstrahlen produziert hat.«
    »Nein, dafür waren sie wohl zu sehr mit Kämpfen beschäftigt«, stimmte der Talaxianer zu. »Und das dürfte auf alle Welten innerhalb des Kuriyar-Sternhaufens zutreffen. Hier gibt es nichts, was uns weiterhelfen könnte.«
    »Woher wollen Sie das wissen?« fragte Janeway.
    »Ich wußte immerhin, daß hier Krieg herrscht, oder etwa nicht?« protestierte Neelix.
    »Ja, das ist richtig«, stimmte der Captain zu, »aber das heißt doch wohl kaum, daß es hier nur Krieg gibt und sonst gar nichts.
    Und ganz davon abgesehen habe ich den Eindruck, daß Ihr Krieg schon lange vorbei ist. Eine Auseinandersetzung, die mit derartiger Heftigkeit geführt wird, kann sich wohl kaum so lange hinziehen.«
    Der Talaxianer studierte den Hauptschirm.
    »Ich hoffe, Sie haben recht, Captain«, sagte er. »Ich wäre wirklich froh, wenn es sich so verhielte. Doch nach allem, was ich gehört habe, geht der Krieg noch immer weiter.
    Kapitel 4
    Das nächste Sternensystem, dem sich die Voyager näherte, mochte einst einen bewohnbaren Planeten besessen haben, doch jetzt bestand es nur noch aus drei Gasriesen und einem
    Asteroidengürtel.
    Hier würden sie ebenfalls keinerlei nutzbare Ressourcen finden, so viel war offenkundig. Und diesmal riß auch niemand
    irgendwelche Witze über Kaffeeplantagen.
    Eine rasche Analyse zeigte an, daß das Asteroidenfeld nicht zum ursprünglichen Gefüge des Systems gehörte; es war erst durch die Zerstörung eines kleinen Planeten entstanden. Aufgrund der Bewegungsmuster der Trümmer schätzte Harry Kim, daß der Zeitpunkt der Vernichtung etwa drei Jahrhunderte zurücklag.
    Ob die Zerstörung des Planeten auf natürliche Ursachen
    zurückging oder ob hier eine Welt mit Vorbedacht pulverisiert worden war, ließ sich nicht eindeutig feststellen. Die Überbleibsel wiesen keinerlei Anzeichen einer inhärenten Instabilität auf, doch dadurch war ein natürlicher Zusammenbruch noch keineswegs ausgeschlossen.
    Eine Analyse des Kerns hätte vielleicht näheren Aufschluß gegeben, doch das metallene Innere des Planeten war
    verschwunden. Die Asteroiden bestanden ausschließlich aus Fels, der höchstwahrscheinlich aus der Kruste des Planeten stammte, und wiesen keinerlei Spuren nutzbaren Metalls auf. Ein paar der Brocken schienen einst Teil einer planetaren Oberfläche gewesen zu sein; Janeway glaubte hier und dort Muster zu erkennen, bei denen es sich möglicherweise um die Überreste von Kanälen oder Straßen handelte.
    »Bringen Sie uns näher heran«, befahl sie, während sie sich erhob und ein paar Schritte nach vorn machte, um besser sehen zu können.
    Paris befolgte die Anweisung. Mit zum Schutz vor
    herumfliegenden Felsbrocken hochgefahrenen Schilden bahnte sich die Voyager vorsichtig einen Weg in den Asteroidengürtel.
    »Gibt es etwas Bestimmtes, das Sie sich genauer ansehen wollen?« fragte der Pilot, als das Schiff jenes Gebiet erreichte, in dem einst ein Planet seine Bahn gezogen hatte.
    »Allerdings«, antwortete Janeway. »Den Asteroiden dort.« Sie zeigte auf einen der Felsbrocken, dessen Oberfläche regelmäßige Strukturen aufzuweisen schien. »Den Sensoren zufolge ist er hohl.«
    »Hohl?« Paris überprüfte verdutzt die Meßwerte auf seiner Konsole. »Nach diesen Anzeigen hier nicht.«
    »Er ist auch nicht vollständig hohl«, relativierte der Captain,
    »aber es existiert dort eine Reihe von Hohlräumen, und die möchte ich mir näher ansehen. Passen Sie die Geschwindigkeit an und bringen Sie uns in Transporterreichweite.«
    »Aye, aye«, bestätigte

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