RAND DER ANGST (T-FLAC/PSI) (German Edition)
habe gemeint, was ich sagte. Ich kann und werde mich um Böhnchen und mich kümmern. Wenn du nur diese Worte sagst, dann werde ich dich ohne Kampf gehen lassen.«
»Kampf ist mein Beruf. «
»Ich habe kein Training, und ich habe keine besonderen Fähigkeiten, aber ich liebe dich, Caleb. «
Sie handhabte das L-Wort ebenso meisterhaft, wie sein Bruder Gabriel sein Schwert handhabte. Und mit ebenso viel Präzision. Es durchbohrte Caleb tief und schnitt genauso scharf wie jenes Breitschwert. Sie hatte Waffen und Fertigkeiten, um die er sie beneidete.
Sie stand auf den Zehenspitzen und streichelte sein Kinn, während sie ihren Mund zu seinem anhob. »Küss mich nun zum Abschied. «
Er glitt mit der Hand zunächst zu ihrem Hals, dann um den Nacken und hinauf in ihre Haare. »Versuch nicht, mich umzustimmen«, murmelte er gegen ihren feuchten Mund. »Ich werde meine Meinung nie ändern. «
Nie war eine verdammt lange trostlose Zeit. Er war sich nicht sicher, ob er sie überleben konnte.
Sie strich mit den Händen seine Brust hinab, dann schlang sie die Arme um seine Taille. Sie drückte mit beiden Handflächen gegen seine Wirbelsäule und drängte ihn näher heran. »Niemals ist eine sehr lange Zeit. « Sie wiederholte eben jenen Gedanken.
Ein Schauer roher Lust durchströmte ihn, pulsierte durch seine Adern wie ein primitiver Dschungelrhythmus. Er wusste ohne die Spur eines Zweifels, dass er
niemals
wieder eine Frau so begehren würde wie diese. Wusste eindeutig, dass er nie mehr eine Frau so sehr
lieben
würde wie Heather.
Ja, all das.
Und er würde sie
dennoch
glauben machen, dass sie ihm nichts bedeutete. Dass Wegzugehen eines der einfachsten Dinge war, die er je getan hatte.
Seine Finger ballten sich in ihrem Haar zur Faust, als sie den Mund öffnete, um ihn willkommen zu heißen und ihn mit ihrer Zunge zu necken und zu verspotten. Verdammt noch mal. Mit einem läppischen Kuss hätte er umgehen können. Zähne und Zunge und Lippen. Aber Heather - eben weil sie Heather war - musste ihm einen Streich spielen. Sie führte ihn mit unterschwelligen Versprechungen in Versuchung, quälte ihn mit ihrem schönen, liebenden Herzen. Ließ ihn
beinahe
an ein Happy-End glauben.
Er riss seinen Mund von ihrem los und fühlte sich schon beraubt und einsam. Es würde in nächster Zeit noch viel schlimmer werden. Aber es war nicht der richtige Weg, ihr zu zeigen, kein Interesse zu haben, wenn er sie küsste und ihre Arme packte, um sie festzuhalten.
Das würde ihm jeglichen Handlungsspielraum rauben.
Er kannte sie. Wenn sie auch nur den kleinsten Riss in seiner Rüstung entdeckte, dann würde sie einen Weg finden, um hineinzukrabbeln und nach ihm zu greifen. Dann würde er nie weggehen können. Sanft schob Caleb sie von sich fort. Er warf ihr einen kühlen, ironischen Blick zu. »Gott sei Dank müssen wir nicht verliebt sein, um im Bett zueinander zu passen. Wie wär’s noch einmal als Wegzehrung? «
Anstatt verärgert zu sein, lächelte sie. »Ich würde wirklich gerne noch ein letztes Mal mit dir schlafen, aber leider glaube ich nicht, dass du damit umgehen könntest. «
O ja. Sie hatte Waffen.
Er begehrte sie mit einem leidenschaftlichen, schmerzhaften Bedürfnis, das ihn auf die Knie zu zwingen drohte. Ja, zum Liebesakt, aber verdammt noch mal, er wollte sie. Alles an ihr. Er wusste, dass sie es ebenfalls wusste.
»Du solltest jetzt besser gehen. Ich werde mir ein Taxi raus zum Flughafen schnappen und versuchen, den nächsten Flug nach Paris zu erwischen. Falls ich es nicht schaffe, kann ich ja immer noch Böhnchen bitten, uns dorthin zu teleportieren. «
Sie fuhr sich mit beiden Händen durchs Haar, während sie zum Kleiderschrank und ihrem Koffer ging.
»Auf jeden Fall muss ich mich um den Besitz meiner Eltern kümmern und entscheiden, was ich machen möchte, wo ich leben möchte«, erklärte sie ihm im Plauderton. »Ich würde gerne ein Zuhause haben, bevor Böhnchen geboren wird. «
Sie trennte sich schon von ihm. Caleb konnte nicht verstehen, weshalb etwas, was er brauchte, etwas, was er wollte - Heather sollte kein Problem damit haben, getrennte Wege zu gehen -,ihm das Gefühl gab, als würde sie ihm das Herz herausreißen.
Sei vorsichtig bei dem, was du dir wünschst.
»Das dauert doch noch fünf Monate«, versuchte er, ihre Entscheidung aufzuschieben.
»Ich werde genug zu tun haben. « Sie warf ihm ein strahlendes, sorgloses Lächeln zu, aber ihre haselnussbraunen Augen waren starr. »Möchtest du
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