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0751 - Gespenster der Nacht

0751 - Gespenster der Nacht

Titel: 0751 - Gespenster der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Die Welt verwandelte sich für uns beide zu einem zuckenden, tanzenden Mosaik aus Licht, Schatten, und wildem Brüllen. Gleichzeitig wurden wir hin und her geschüttelt, hatten das Gefühl, in die Höhe zu stürzen, und außerhalb des Wagens hämmerten starke Arme gegen das Blech der Karosserie.
    Zum Glück waren wir angeschnallt.
    Beide wurden wir in die Gurte geschleudert. Meiner spannte sich so hart, dass er mir beinahe die Luft nahm. Ich konnte so gut wie nichts sehen, der tosende Wirbel nahm mich gefangen. Ich hörte es knacken, knirschen und krachen. All diese Geräusche vereinigten sich zu einer irren Musik, und plötzlich kippte der Opel zur linken Seite weg, wühlte sich aber weiter, und ich vernahm sogar noch im Unterbewusstsein das Aufheulen des Motors. Ein Geräusch, das auch von einem Ungeheuer hätte abgegeben werden können.
    Ich schaute nach links. Dort saß Harry Stahl, er hatte das Lenkrad losgelassen. Dafür deckte er mit den Armen sein Gesicht ab. Er stöhnte, sein Körper wurde geschüttelt wie der einer leblosen Puppe. Ich dachte daran, dass es mir nicht anders ging und wir den Gewalten hilflos ausgeliefert waren.
    Dann ging nichts mehr.
    Es war plötzlich ruhig. Ich wollte schon aufatmen, als wir das laute Donnern hörten und ich zumindest einen tiefen Schreck bekam.
    Aber das Geräusch war nicht an unserem Wagen aufgeklungen, sondern irgendwo hinter uns, und es blieb auch im Prinzip, obwohl es sich etwas veränderte, untermalt wurde von brechenden und kratzenden Lauten, in die sich ein scharfes Splittern mischte.
    Ich schrak bei jedem Laut zusammen. Ähnlich erging es dem Kommissar, der sich allmählich fing, denn seine Arme sanken nach unten.
    Wir schauten uns an. Und wir spürten beide, dass nichts mehr so war wie noch vor einer Minute. Zwar saßen wir nach wie vor in Stahls Opel, nur hatte sich unsere Lage verändert. Der Wagen stand nicht nur schräg nach oben, er hatte sich auch auf die linke Seite gedreht, und es schien mir, als hätte er sich tief in den Schlamm gebohrt.
    So war es dann auch.
    In der Tat hatte sich der Wagen den Hang hochgewühlt. Es war dem Kommissar im letzten Augenblick gelungen, ihn vor der heranrasenden Gefahr in Sicherheit zu bringen. Und dass er das Steuer nach rechts gerissen hatte, war unser Glück gewesen, denn wir lebten.
    »O Scheiße!«, stöhnte der Kommissar. »Bist du verletzt?«
    »Keine Ahnung. Ich glaube nicht.«
    »Was ist denn passiert, John? Das hat mir ausgesehen wie ein monströses Ungeheuer mit zwei riesigen Augen. Ein – ein Klotz, der auf uns niederraste.«
    »So ähnlich!«, stöhnte ich. »Es war ein Auto, ein Lastwagen. Der Fahrer raste uns wie ein Irrer entgegen. Gratuliere, Harry, du hast uns wahrscheinlich das Leben gerettet.«
    Er starrte mich nur an, gab keinen Kommentar ab. In der schattenhaften Düsternis des Wagens sah ich, wie sein Gesicht noch bleicher wurde und ihm die Augen aus den Höhlen quollen.
    Auch mir brach der Schweiß aus, als hätte er genau auf diesen Augenblick gewartet. Hinter meiner Stirn spürte ich Stiche, ich musste wohl mit dem Kopf irgendwo gegen gestoßen sein, ansonsten hatte ich diese unfreiwillige Reise in das Gelände gut überstanden, doch ich zitterte genauso heftig wie mein Kollege.
    Ich dankte dem Himmel, dass das Unterholz in dieser Gegend so dicht wuchs. Es hatte uns praktisch abgefedert, denn einige Meter weiter wuchsen mächtige Baumstämme wie starre Riesenbeine hoch. Wären wir dagegen geprallt, hätte es böse ausgesehen.
    Auch jetzt stand der Opel so, als könnte er jeden Augenblick zur Seite kippen und den Weg wieder zurückrollen. Bevor dies geschah, mussten wir raus.
    »Ich glaube, wir sollten die Kiste verlassen«, schlug ich vor. »Immer der Reihe nach und vorsichtig.«
    »Wer fängt an?«
    »Du, Harry.«
    »Warum ich?«
    »Wegen des instabilen Gleichgewichts. Steige ich aus, könnte er vollends kippen.«
    Das sah Stahl ein. Er deutete ein Nicken an. Er löste den Gurt, der mit einem sausenden Geräusch in die Ruhestellung flitzte. »Okay, John, ich bin so weit.«
    »Dann mach weiter.«
    »Hoffentlich klemmt die Tür nicht.«
    »Keine Sorge, wird schon klappen.«
    Der Kommissar bewegte sich sehr vorsichtig. Ich hatte den Kopf gedreht und beobachtete ihn dabei. Seine Hand fand den Hebel, aber die Tür ließ sich nicht so ohne weiteres nach außen drücken, der Hang war zu schräg, er stand ihr im Wege.
    Harry fluchte. »Das klappt nicht. Ich muss an deiner Seite raus, auch wenn die Kiste

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