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Raniels Engelwelt

Raniels Engelwelt

Titel: Raniels Engelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verstärkte seine Bemühungen und trat wieder um sich. Auch mit den Ellenbogen stieß er zu.
    Bill erhielt durch Zufall einen Treffer gegen das Kinn. Dadurch verlor er den Überblick, und genau das nutzte der andere aus. Mit einer blitzschnellen Bewegung war der Selbstmordkandidat wieder auf den Beinen, und auch ein schneller Tritt gegen die Beine konnte ihn nicht stoppen. Er bekam ihn zwar mit, aber er stolperte weiter.
    Die Schau war noch nicht beendet, das wusste auch Bill. Hastig sprang er hoch, sah den Kerl rennen und nahm die Verfolgung auf. Er hatte keinen Sinn, ihn anzurufen und somit zum Stoppen zu bewegen, das würde der Typ nie tun.
    Und so sah Bill sich gezwungen aufzuholen. Besonders deshalb, weil sich der Flüchtende bereits nach rechts wandte und damit dem Geländer wieder verdammt nahe kam.
    Er nahm sogar einen kurzen Anlauf nach einem minimalen Stopp. Er wollte über das Geländer springen, aber da erreichte ihn der Stoß gegen den Rücken.
    Die Wucht trieb ihn gegen das Brückengeländer, über das er mit einem Teil des Oberkörpers kippte.
    Sofort griff der Reporter nach. Er wollte keinesfalls, dass der Kerl noch auf die Schienen prallte.
    Wieder riss er ihn zurück. Das wütende Schreien gellte in seinen Ohren. Sie waren nach wie vor allein auf der Brücke, und Bill wollte den Mann nicht in seinen Tod stürzen lassen.
    Mit einer kraftvollen Bewegung schleudere er ihn nach links, und so taumelte der Typ auf die Mitte der Fahrbahn zu, wo er in das noch immer brennende Licht der Scheinwerfer geriet.
    Bill Conolly sah ihn zum ersten Mal deutlicher. Ein noch junger Mann mit längeren Haaren. Das Gesicht war verzerrt. Die Augen leuchteten, als würden Funken darin tanzen. Er atmete nicht, er keuchte, und er streckte Bill seinen rechten Arm entgegen.
    »Hau ab!«, schrie er den Reporter an. »Verdammt noch mal, hau ab! Lass mich in Ruhe!«
    Bill schüttelte den Kopf. Er blieb sehr ruhig. Auf keinen Fall wollte er, dass die Panik des Mannes stieg.
    »Hör zu!«, sagte Bill. »Hör mir genau zu. Ich kenne dein Schicksal nicht. Was immer du auch hinter dir hast, du bist zu jung, um zu sterben. Das musst du mir glauben. Zu jung, um zu sterben! Niemand sollte sein Leben so einfach wegwerfen. Es gibt immer einen Auswegs. Ich werde mit dir reden. Wir werden gemeinsam eine Lösung finden. Das verspreche ich dir.«
    Der andere schüttelte wild den Kopf. Dabei verzerrte sich sein Gesicht noch mehr. »Gar nichts weißt du!«, brüllte er Bill an. »Verdammt noch mal, du weißt nichts!«
    »Bitte, dein Leben...«
    »Mein Leben geht dich nichts an. Und auch nicht mein Schicksal. Ich muss es tun, verstehst du?« Er klopfte gegen seine Brust. »Ich muss es einfach tun.«
    »Nein, das verstehe ich nicht. Es tut mir Leid. Selbstmörder sind für mich mit ihren Taten nicht begreifbar.«
    Wie zwei Kampfhähne standen sie sich gegenüber, und Bill hörte abermals die Antwort.
    »Verdammt noch mal, ich bin kein normaler Selbstmörder. Du kannst mich mit denen nicht vergleichen.«
    »Und was bist du dann?«
    Nach dieser Frage war der Mann ruhig. Er stellte sich anders hin und breitete seine Arme aus. »Ich bin derjenige, der den Weg zum Paradies gefunden hat. Ich sehe bereits die Tür, die für mich sehr weit offen steht. Es ist wunderbar. Ich gelange ans Licht und falle nicht hinein in den dunklen Tod. Das Paradies wird mich aufnehmen, und ich werde all seine Wunder erleben dürfen...«
    Bill hatte jedes Wort verstanden. Nur war er nicht in der Lage, den Text richtig zu begreifen. Da stimmte etwas nicht. Der Mann machte sich etwas vor. In seinem Kopf konnte nicht alles funktionieren. Das wollte Bill ihm auch sagen, aber der Typ sprach salbungsvoll weiter.
    »Ich, Kevin Frost, werde das Paradies der Engel schauen können. Ich gelange hinein in ihre Welt. Ich gehöre zu ihnen. Sie haben mich gebeten, in ihr Paradies zu kommen, und ich werde ihrem Ruf auf jeden Fall Folge leisten...«
    Die Worte hatte er salbungsvoll vorgetragen, sodass Bill nur staunen konnte. Aber seine Gedanken bewegten sich bereits. Sein Gefühl sagte ihm, dass dieser Mensch von der Wahrheit nicht weit entfernt war. Wenn er an das Paradies tatsächlich glaubte, dann war das nicht so weit hergeholt. Dann musste es so etwas für ihn geben. Das hatte man ihm bestimmt einsuggeriert, und er würde sich daran halten.
    Bill stellte sich auf eine schwere Zeit ein. Ob er es schaffte, den Mann zu überzeugen, war mehr als fraglich. Jedenfalls war es nicht einfach,

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