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Raniels Engelwelt

Raniels Engelwelt

Titel: Raniels Engelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Himmel mal wieder anfing zu weinen. Der Monat April wusste wirklich nicht, was er wollte. Da stimmte das alte Sprichwort schon, denn wir hatten bereits sonnige Tage erlebt.
    London am Morgen. Was das bedeutet, brauche ich nicht groß zu beschreiben. Trotz der Mautgebühren verwandelte sich die Stadt um diese Zeit in ein Gebiet aus Stopp-and-go. Ich musste nicht direkt in die City, sondern aus ihr weg in den Londoner Süden, wo die Conollys in ihrem Bungalow lebten. In diese Richtung hin war der Verkehr nicht ganz so dicht, und so kam ich sogar verhältnismäßig gut voran.
    Eine Zeit hatte ich mit meinem Freund Bill nicht ausgemacht. Er und Sheila wollten mit dem Frühstück warten.
    Und ich war gespannt, weshalb er mich eingeladen hatte. Wir waren zwar uralte Freunde, aber ich konnte mir vorstellen, dass es damit nichts zu tun hatte. Sicherlich hatte er etwas auf dem Herzen oder kaute auf einem Problem herum, bei dem ich ihm helfen sollte.
    Da ich die beiden Conollys nicht im Unklaren lassen wollte, rief ich sie vom Auto aus über die Freisprechanlage an.
    »Ich bin es nur.«
    »He, kommst du nicht?«
    »Das hättest du wohl gern.«
    »Nein«, sagte Bill. »Überhaupt nicht. Ich freue mich ebenso wie Sheila auf das gemeinsame Frühstück.«
    »Super, Bill. Und was steckt tatsächlich dahinter?«
    Er tat entrüstet. »Was du immer denkst. Was soll denn dahinter stecken?«
    »Ich kenne dich.«
    »Wir wollen etwas reden und...«
    »Worüber?«
    »Lass dich überraschen.«
    »Okay, dann bis gleich.«
    Bill hatte es zwar nicht zugegeben, aber ich ging davon aus, dass sich hinter dieser Einladung schon mehr verbarg als nur ein lockeres Frühstück. Dazu kannte ich meinen Freund einfach zu lange.
    Die letzten beiden Kilometer fuhr ich durch ein ruhiges Viertel. Hier gab es das Heile-Welt-Gesicht, und ich rollte in die Straße, in der die Conollys wohnten, und hatte sehr bald das Grundstück erreicht. Das Haus stand ein wenig erhöht. Wer hinwollte, musste die leicht ansteigende Auffahrt nehmen.
    Es regnete noch immer, aber die Conollys hatten mich bereits gesehen und standen in der offenen Tür.
    Ich ließ den Rover vor der großen Garage ausrollen und hörte Bill’s Begrüßung.
    »Hoffentlich hast du Hunger mitgebracht.«
    »Darauf kannst du dich verlassen. Ich kenne doch Sheila’s Kochkünste.« Wir klatschten uns ab, und ich war froh, bei diesem Wetter ins Trockene zu kommen.
    Die Conollys wohnten in einem recht großen Bungalow. Entsprechend geräumig waren auch die Räumlichkeiten, und das traf für die Küche ebenfalls zu.
    Nachdem ich Sheila mit zwei Wangenküssen begrüßt hatte, lockte mich bereits der Kaffeeduft in die Küche. Dort war der Tisch nicht nur gedeckt, er kam mir überladen vor.
    Die frischen Spiegeleier brutzelten noch in der Pfanne. Innen weich, außen kross, so aß ich sie am liebsten, was Sheila natürlich wusste. Der Kaffee mundete mir ebenfalls ausgezeichnet, und als Getränk lockte zusätzlich frisch gepresster Orangensaft.
    Wir ließen es uns schmecken. Als Unterhaltung zwischendurch dienten völlig normale Themen. Sport, Politik, auch Autos, aber nichts, was auf einen Fall hinwies.
    Mein Misstrauen blieb trotzdem bestehen. Nachdem ich einen hervorragenden italienischen Kochschinken auf eine dreieckige Sandwichschnitte gelegt hatte, stellte ich meine Frage wie nebenbei.
    »Und warum sitze ich wirklich hier am Tisch?«
    Sheila gab die Antwort. »Du bist wie ich, John.«
    »Wieso?«
    »Immer misstrauisch.«
    »Zu Recht?«
    »Klar.« Sie nickte ihrem Mann zu. »Du kennst ihn länger als ich. So etwas hier würde ich als Arbeitsfrühstück bezeichnen, aber das wird er dir gleich alles selbst erzählen. Um es noch mal deutlich darzulegen, man kann ihn wirklich nicht allein lassen.«
    Bill winkte ab. »Hör nicht auf sie, John.«
    »Aber es stimmt doch – oder?«
    »Ja, schon«, gab er zu. »Aber muss ich mit dir noch über unsere Schicksal reden?«
    »Bestimmt nicht.«
    »Eben. Und weil dies so ist, sehe ich das Ganze auch als relativ normal an.«
    »Dann bin ich ganz Ohr.«
    »Es geht um einen Vorfall, der in der vergangenen Nacht passiert ist. Wenn du alles gehört hast, kannst du entscheiden, ob es ein Fall für uns ist oder nicht.«
    »Für uns?«, fragte Sheila mit lauerndem Klang in der Stimme.
    »Lenk mich nicht ab.«
    »Ich höre«, sagte ich nur.
    Bill Conolly legte die Karten auf den Tisch. So erfuhr ich, dass er geschäftlich unterwegs gewesen war, und auf der Rückfahrt war ihm

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