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Raspberry Pi - Einstieg, Optimierung, Projekte

Raspberry Pi - Einstieg, Optimierung, Projekte

Titel: Raspberry Pi - Einstieg, Optimierung, Projekte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maik Schmidt
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mit einem #-Zeichen. Das vorhergehende Beispiel stellt die Option
overscan_bottom
auf 10 Pixel ein, sodass der Pi nach dem nächsten Neustart die unteren 10 Pixel auf dem Bildschirm freilässt. Abbildung 4–3 zeigt den Effekt.

    Abb. 4–3 Overscan-Probleme lassen sich leicht lösen.
    Sie können dieselben Optionen auch nutzen, um Underscan-Probleme zu lösen, den Bildbereich also zu vergrößern und den schwarzen Rahmen verschwinden zu lassen. Um das zu erreichen, verwenden Sie die Option mit negativen Werten.
    overscan_left=-20
overscan_right=-10
    Sie müssen den Pi nach jeder Änderung in
/boot/config.txt
neu starten, weshalb es etwas dauern kann, bis Sie die korrekten Einstellungen gefunden und aktiviert haben.
    Es ist sinnvoll, sich zumindest kurz mit den Konfigurationsparametern zu beschäftigen, damit Sie sich im Falle eines Problems an sie erinnern. Mit den meisten Einstellungen können Sie herumspielen, aber seien Sie gewarnt: Einige Optionen, z. B. die Einstellungen zum Übertakten, können zum Garantieverlust Ihres Pi führen. Wenn Ihr Pi nicht hochfährt oder der Bildschirm nicht mehr lesbar ist, bearbeiten Sie
/boot/config.txt
auf einem separaten PC und machen Sie Ihre letzten Änderungen rückgängig. Wenn überhaupt nichts mehr geht, löschen Sie einfach
/boot/config.txt
und der Pi startet mit seinen internen Vorgaben. Natürlich können Sie auch eine frische Version des Raspbian-Image auf die SD-Karte kopieren.
4.3 Testen und Konfigurieren des Audiosystems
    Die Audioausgabe ist immer noch etwas problematisch unter Linux, Raspbian aktiviert Audio jedoch standardmäßig. Für einen ersten Test verwenden Sie die folgenden Befehle:
    pi@raspberry:~$
 
cd /opt/vc/src/hello_pi/libs/ilclient
pi@raspberry:~$
 
make
pi@raspberry:~$
 
cd ../../hello_audio
pi@raspberry:~$
 
make
pi@raspberry:~$
 
./hello_audio.bin
    Dadurch wird ein kleines Testprogramm kompiliert, das einen Sirenenton abspielt. Die Ausgabe erfolgt über den analogen Audioanschluss, schließen Sie also Kopfhörer oder Lautsprecher an, um die Sirene zu hören. Alternativ können Sie den Ton über HDMI ausgeben.
    pi@raspberry:~$
 
./hello_audio.bin 1
    Der Pi verwendet automatisch die bestmögliche Schnittstelle für Ton. Er wählt HDMI, wenn verfügbar, und ansonsten den Analogausgang. Dieses Verhalten können Sie mit
amixer
ändern. Es handelt sich um ein kleines Werkzeug, mit dem Sie die Audiohardware konfigurieren können. Führen Sie es aus, um zu sehen, welche Optionen Sie ändern können:
    pi@raspberry:~$
 
amixer controls
numid=3,iface=MIXER,name='PCM Playback Route'
numid=2,iface=MIXER,name='PCM Playback Switch'
numid=1,iface=MIXER,name='PCM Playback Volume'
    Sie können nur drei Optionen ändern und müssen sie über ihre
numid
ansprechen. Es wäre viel angenehmer, wenn die Optionen einen richtigen Namen hätten, die Entwickler wollten jedoch numerische IDs verwenden. Die Option für den Ausgabekanal hat den Wert 3. Setzen Sie ihn wie folgt:
    pi@raspberry:~$
 
sudo amixer cset numid=3 1
    Dadurch wird der Wiedergabekanal auf 1 gesetzt (analog). Sie können den Wert auch auf 0 (automatisch) oder 2 (HDMI) setzen. Wenn alles wie gewünscht funktioniert, können Sie den
amixer
-Befehl in die Datei
/etc/rc.local
aufnehmen, sodass er automatisch beim Systemstart ausgeführt wird. Öffnen Sie einen Texteditor wie
nano
und fügen Sie folgende Zeile in
/etc/rc.local
ein:
    amixer cset numid=3 1
    Fügen Sie sie am Ende der Datei ein, aber nicht als letzte Zeile. Schreiben Sie sie vor die Anweisung
exit 0
.
    Einige Bildschirme erkennen das HDMI-Kabel nicht ordnungsgemäß, sodass Sie zwar Videosignale über HDMI bekommen, aber keinen Ton. Dies ändern Sie, indem Sie den Firmware-Konfigurationsparameter
hdmi_drive
in
/boot/config.txt
auf 2 setzen. Das geschieht, wie in Abschnitt 4.2 beschrieben.
4.4 Die nächsten Schritte
    In diesem Kapitel haben Sie gelernt, wie die Pi-Firmware konfiguriert wird. Sie können jetzt auch Probleme bei der Bildschirmdarstellung lösen und wissen, wie Sie Systemparameter an Ihre Bedürfnisse anpassen. Im nächsten Kapitel machen wir eine kurze Pause und verwandeln den Pi in ein Kiosk-System.

5 Intermezzo: Mit Pi einen Kiosk aufbauen
    Wenn Sie in letzter Zeit in einem Wartezimmer gewesen sind, kann es gut sein, dass Sie ein Kiosk-System 1 gesehen haben. Es besteht normalerweise aus einem alten Fernsehgerät und einem DVD-Player und manchmal sogar einem Videorecorder. Im Wartezimmer einer

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