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Faeden des Schicksals

Faeden des Schicksals

Titel: Faeden des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassy Fox
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1.
    Caitlyn ließ sich mit einem Seufzen auf einen der Stühle beim Empfang fallen.
    Es war vorbei. Der Arbeitstag hatte nicht enden wollen. Heute Morgen hatte alles schon unter einem schlechten Stern gestartet. Ihr Auto hatte den Geist aufgegeben, sie hatte den Abschleppdienst anrufen müssen und war letztlich mit der Bahn gefahren, die sie, durch etliche Verspätungen natürlich , sehr unpünktlich zur Arbeit hatte kommen lassen.
    Ihre Patien ten waren wenig darüber erfreut. Zum Glück hatte Maggie, ihre Sprechstundenhilfe, schnell reagiert und die meisten Termine verschoben. Die meisten, nicht alle. Caitlyn hatte darauf bestanden, dass alle Anwesenden ihre Behandlung bekamen. So war sie letztlich bis heute Abend dabei gewesen, die letzten zu untersuchen.
    Ihre Freundin und Kollegin Laarni war schon lange gegangen. Ebenso ihre Angestellte, die sie nach Hause hatte schicken müssen. Keiner von den beiden sollte ihren Fehler ausbügeln müssen.
    Ein Klingeln ertönte und ließ sie die Augen öffnen. Sie griff automatisch zum Hörer.
    „Praxis Doctores Sylvas und White. White am Apparat, was kann ich für Sie tun?“, meldete sich Caitlyn mit der gewohnten Routine.
    „Du kannst endlich Feierabend machen“, hallte die Stimme ihrer Freundin aus dem Hörer. „ Hab ich dir nicht gesagt, dass du nicht ewig bleiben sollst? Was zum Teufel tust du noch in der Praxis?“
    „Ich bin dabei, zusammenzupacken.“ Caitlyn ließ sich auf den Stuhl fallen und stützte schwer ihren Kopf auf die Hand.
    „Dein letzter Patient müsste lange weg sein. Warum packst du erst jetzt?“ Die Stimme klang lauernd. Caitlyn wusste genau , was Laarni gerade für ein Gesicht machte. Die braunen Augen verloren ihre Wärme, wurden schmal, der Blick senkte sich ein wenig, es würde aussehen, als sähe sie einen von unten herauf an und das trotz ihrer Körpergröße. Die Brille wurde zurechtgerückt, die Falte zwischen den Augenbrauen vertiefte sich. Durch die streng hochgebundenen, weißen Haare würde ihr Gesichtsausdruck verstärkt werden.
    „Mein letzter Termin war Miss Miller, du weißt, wie sie ist“, versuchte sich Caitlyn zu rechtfertigen. „Sie wollte noch reden, hat viel gefragt und plötzlich …“
    „War es zwei Stunden später als geplant.“ Laarni seufzte. „Caitlyn, hin und wieder musst du auch an dich denken. Irgendwann übernachtest du in der Praxis. Und glaub mir, ich werde keine Dusche einbauen lassen.“
    „Das brauchst du auch nicht, das Waschbecken reicht vollkommen für eine Katzenwäsche.“ Caitlyn fing an, in einigen Unterlagen zu kramen, die am Empfang lagen. Ein abfälliges Schnalzen erklang als Antwort.
    „Dein Witz prallt gegen eine Granitwand und klatscht weinend daran zu Boden , um kläglich zu verenden“, entgegnete eine harte Stimme.
    „Wie immer.“ Caitlyn konnte sich ein leises Lachen nicht verkneifen. „Hör zu, ich mach jetzt wirklich Feierabend. Sobald diese sture Kollegin mich nicht mehr am Telefon aufhält, bin ich hier raus. Versprochen.“
    „Na gut.“ Eine kurze Pause. „Soll dich diese Kollegin abholen und nach Hause bringen?“
    „Laarni, du bist am anderen Ende der Stadt.“ Caitlyn schüttelte den Kopf, auch wenn die Geste durch das Telefon nicht den gewünschten Effekt hatte.
    „Nein, nicht ganz. Ich bin eher so fünfzehn Minuten von dir entfernt.“
    „Was? Warum das?“ Caitlyn zog verwirrt die Augenbrauen hoch. Sie sollte sich diese Gesten abgewöhnen. Zumindest beim Telefonieren.
    „Spielt keine Rolle. Also , was ist?“ Ihre Freundin ließ nicht locker.
    „Nein danke.“ Caitlyn stand auf und streckte sich. „Die U-Bahn fährt gleich, damit komm ich schnell nach Hause.“
    „Bist du dir sicher?“, die Stimme klang zweifelnd. „Es wäre wirklich …“
    „Danke, Laarni“, unterbrach sie ihre Freundin. „Es ist okay. Ich bin alt genug, alleine mit der Bahn nach Hause zu kommen.“
    „Na schön .“ Ein Seufzen.
    „Dann bis morgen.“
    „Pass gut auf. Ich will keine Verletzungen sehen“, meinte ihre Kollegin.
    „Klar, sonst musst du mich krankschreiben“, feixte Caitlyn. „Wir sehen uns.“
    Ein Klicken und sie legte auf.
    Ruhe! Caitlyn gönnte sich einen Moment den Luxus , die Augen zu schließen und alles sacken zu lassen. Der Tag war zu Ende. Sie hatte Feierabend.
    Feierabend! , dröhnte es in ihren Gedanken nach. Mit einem Seufzen hob sie die Lider. Ihr Blick fiel durch eines der Fenster. Ein sanftes Glimmen. Eine Sternschnuppe?
    Zeit für einen Wunsch! Sie

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