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Raumfahrergarn

Raumfahrergarn

Titel: Raumfahrergarn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Jody Lynn Nye
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»Wir müßten ein paar Sekunden Zeit haben, wenn die Herde die letzte Anhöhe erreicht und der aufgewirbelten Staub den Schwerweltlern die Sicht verwehrt.«
    »Triv!« Kai und der Biologe bohrten mit mentaler Energie aufgeladene Finger in die feine Kunsthautnaht und rissen den straffen Stoff auseinander.
    Lunzie half den beiden Mädchen auf die Beine. Gaber war tot. Sie verabreichte der nahezu hysterischen Aulia einen weiteren Schuß Spray.
    »Es haben jetzt vier mit Schwebegürteln abgehoben«, berichtete Varian weiter. »Die Herde hat jetzt die Talenge erreicht. Macht euch fertig.«
    »Wo sollen wir hin?« kreischte Aulia. Das immer lautere Donnern machte sie alle nervös.
    »Zurück ins Shuttle, du Dummkopf«, sagte Margit.
    »Jetzt!« schrie Varian.
    Halb stolpernd, halb kriechend hasteten sie den Hügel hinauf. Trizein konnte nicht laufen, deshalb lud Triv ihn sich auf die Schulter. Ein Blick auf die auf und ab hüpfenden Kämme der Dinosaurier, die ihnen nachsetzten, reichte aus, um allen Flügeln zu verleihen.
    Die Shuttleluke schlug hinter ihnen zu, als die ersten Tiere das Lager stürmten. Der Lärm und die Erschütterungen waren so gewaltig, daß nicht einmal die robusten Wände des Shuttles sie dämpfen konnten. Das Schiff wankte hin und her, während draußen das nackte Chaos tobte.
    »Damit haben sich die Schwerweltler selbst übertroffen«, sagte Varian mit einem irren Kichern.
    »Es sind mehr als ein paar Pflanzenfresser nötig, um die Shuttlekeramik zu zerbeulen. Macht euch keine Sorgen. Aber ich würde mich besser setzen«, fügte Kai hinzu.
    »Wenn die Herde vorbei ist, machen wir uns besser aus dem Staub«, meldete sich hinter der letzten Sitzreihe eine dünne Stimme.
    »Bonnard!«
    Mit einem breiten Grinsen kam der verdreckte und verstaubte Junge aus dem Shuttle-Labor. »Nachdem ich gesehen habe, wie Paskutti euch rausgeführt hat, dachte ich mir, daß es hier am sichersten ist. Aber ich wußte nicht genau, wer eben reingekommen ist. Ich bin froh, daß ihr es seid!
    Sie werden die Energiezellen nie finden, Varian. Niemals!« schrie Bonnard durch den Lärm. »Als Paskutti die Verriegelung kaputt gemacht hat, wußte ich nicht, wie ich rechtzeitig verschwinden sollte. Deshalb … deshalb habe ich mich versteckt.«
    »Du hast genau das Richtige getan, Bonnard«, versicherte Varian und schloß ihn fest in die Arme. »Auch als du dich versteckt hast.«
    Alle gerieten ins Straucheln, als das Shuttle noch ein Stück verschoben wurde.
    »Es wird umkippen«, schrie Aulia.
    »Aber es wird nicht zerbrechen«, versprach Kai. »Wir werden überleben. Bei allem, was mir heilig ist, wir werden überleben!«
     
    * * *
     
    Als der Lärm endlich verstummte, waren die vereinten Kräfte aller Männer erforderlich, um die Tür zu öffnen. Draußen war ein furchtbares Gemetzel angerichtet worden. Sie waren unter totgetrampelten Hadrosauriern begraben. Es war inzwischen stockfinstere Nacht. Im Schutz der Dunkelheit schlichen Bonnard und Kai sich hinaus und schafften mit Hilfe von Schwebegürteln die Energiezellen ins Shuttle zurück.
    »Bonnard hat recht. Wir müssen verschwinden«, sagte Kai, als die Überlebenden sich zusammenkauerten, immer noch erschüttert von der schweren Prüfung, die sie durchgestanden hatten. »Wenn es dämmert, werden die Schwerweltler zurückkommen und nachschauen, was sie angerichtet haben. Sie werden annehmen, daß das Shuttle immer noch unter den toten Tieren begraben ist. Sie werden es nicht eilig haben, es sich anzusehen. Wohin sollte es auch verschwinden?«
    »Ich weiß wohin«, sagte Varian.
    »In die Höhle, die wir gefunden haben? In der Nähe der goldenen Flugtiere?« fragte Bonnard, und sein müdes Gesicht erstrahlte.
    »Sie ist mehr als groß genug für dieses Shuttle. Außerdem ist sie trocken, und der Eingang ist hinter hängenden Kletterpflanzen versteckt.«
    »Gute Idee, Varian«, sagte Kai. »Denn selbst wenn sie die Infrarot-Scanner benutzen würden, fiele unsere Körperwärme dahinter nicht auf.«
    »Das ist die beste Idee, die ich heute gehört habe«, sagte Lunzie brüsk und verteilte Muntermacher, die die Schwerweltler im Kommandostand übersehen hatten.
    Es erforderte einiges Geschick, das Shuttle unter dem Fleischberg hervorzubewegen, aber Lunzie wußte, daß es getan werden mußte, solange Kai und Varian ihre Trance aufrechterhalten konnten. Die beiden schafften es mit Bonnards Hilfe, der sie von draußen dirigierte.
    Zur Dämmerung hatten sie das Binnenmeer

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