Der Eroberer
Von der Wiederauferstehung des Pop-Idols
Jimi Hendrix über die finsteren Geheimnis
se Alexanders des Großen und die Men
schen, die wortwörtlich eine »Insel« sind,
bis hin zum Tode Jesus Christus’, den ein
Londoner Zeitreisender der Gegenwart miterlebt: Dieser Band mit den erklärten Lieblingserzählungen des prominenten Phantasten Michael Moorcock vereinigt nicht nur eine einmalige Mixtur seiner besten Short Stories, sondern zeigt auch die ganze Bandbreite seiner zahlreichen Talente: Die hier versammelten Geschichten handeln von Märtyrern, Verdammten und apokalyptischen Visionen, wie sie sich nur ein Schöpfer exotischer Welten und mythischer Heroen ausdenken kann.
Michael Moorcock, der seinen Witz mit vielen erfolgreichen Roman-Zyklen unter Beweis gestellt hat, beweist mit seinem ersten Erzählungsband, daß er immer wieder für eine Überraschung gut ist!
Michael Moorcock
Der Eroberer
Stories
Scan by Tigerliebe
K&L: tigger
Freeware ebook, November 2003
Kein Verkauf!
Science Fiction
Science Fiction
Lektorat: Ronald M. Hahn Ullstein Buch Nr. 31142 Im Verlag Ullstein GmbH, Frankfurt/M – Berlin
Titel der Originalausgabe: MOORCOCK’S BOOK OF MARTYRS
Aus dem Englischen übersetzt
von Michael Windgassen
Deutsche Erstausgabe
Umschlagentwurf: Hansbernd
Lindemann
Umschlagillustration: Rowena
Morrill
Alle Rechte vorbehalten
Copyright © 1976 by Michael
Moorcock
Übersetzung Copyright © 1987 by
Verlag Ullstein GmbH, Frankfurt/M
– Berlin
Printed in Germany 1987
Gesamtherstellung:
Elsnerdruck, Berlin
ISBN 3 548 31142 3
März 1987
Vom selben Autor in der Reihe der Ullstein Bücher
Ein unbekanntes Feuer (31064) Das Tiefenland (31067) Wo die Gesänge enden (31071) Die Transformation der Mavis Ming (31076)
Legenden vom Ende der Zeit (31083)
Die Stadt des Ungeheuers (31103) Der Herr der Spinnen (31106) Die Herrscher der Tiefe (31109)
CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek
Moorcock, Michael:
Der Eroberer: Stories / Michael Moorcock. [Aus d. Engl. übers. von Michael Windgassen]. – Dt. Erstausg. – Frankfurt/M; Berlin: Ullstein, 1987. (Ullstein-Buch; Nr. 31142: Science-fiction) Einheitssacht.: Book of martyrs «dt.» ISBN 3-548-31142-3
NE:GT
INHALT
Ein toter Sänger
(A DEAD SINGER)
Seite 6
Der Eroberer
(THE GREAT CONQUEROR)
Seite 32
Sehet – Ein Mensch
(BEHOLD THE MAN)
Seite 85
Adieu, Miranda
(GOODBYE, MIRANDA)
Seite 149
Im Fluß
(FLUX)
Seite 153
Inseln
(ISLANDS)
Seite 187
Warten aufs Ende der Zeit
(WAITING FOR THE END OF TIME)
Seite 208
In Erinnerung an Smiling Mike und John the Bog, ohne all die anderen zu vergessen
Ein toter Sänger
1. Kapitel
»Speed ist halb so schlimm«, sagte Shakey Mo, »nur vom Schnee laß lieber die Finger.«
Jimi schmunzelte. »Trotzdem; hat mir nie was gebracht.«
»Auf Dauer kann’s jedenfalls nicht schaden«, lachte Shakey Mo. Er konnte kaum das Lenkrad festhalten.
Der große Mercedesbus bog in eine düstere Kurve. Regen prasselte vor die Windschutzscheibe. Mo schaltete die Scheinwerfer ein. Mit der Linken kramte er eine Kassette aus einer Dose neben sich auf den Boden und steckte sie in den Recorder. Das satte, fetzige Schlagzeug und die schwermütigen Synthesizer in Hawkwinds neuestem Album hoben seine Stimmung. »Das päppelt einen wieder auf«, sagte Mo. Jimi lehnte sich zurück und nickte entspannt. Die Musik dröhnte durch den Camper.
Shakey Mo sah ständig Speedhalluzinationen vor sich auf der Straße. Armeen marschierten quer über die Fahrbahn; Nazis bauten Blockaden; Kinder rannten Bällen nach; große Feuer loderten plötzlich auf; finstere Gestalten kamen in Sicht und verschwanden wieder. Er hatte Mühe, sich zu beherrschen und den Kurs zu halten, obwohl ihm die Erscheinungen vertraut waren. Ausflippen konnte er darüber nicht mehr. Er freute sich, Jimi chauffieren zu dürfen. Seit seiner Rückkehr (oder Wiederauferstehung, wie Mo es nannte) hatte Jimi weder eine Gitarre in die Hand genommen noch einen Ton gesungen. Statt dessen hörte er lieber der Musik von anderen zu. Er brauchte eine Weile, um sich von den Vorfällen in Ladbroke Grove zu erho len. Sein Gesicht hatte vor kurzem erst wieder Farbe angenommen. Er trug immer noch das weiße Seidenhemd und die Jeans, wie damals, als Shakey Mo ihn das erste Mal gesehen hatte. Jimi hatte lässig auf der Motorhaube des Flugbootes von Imperial Airways gestanden, das auf die Landebühne von Derwentwater zugerollt war. Was für ein Sommer! dachte Mo.
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