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Reagans Satellit

Reagans Satellit

Titel: Reagans Satellit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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Marsport aus, wo ich das bescheidene Leben eines Siedlers führen werde.« Ringsum rutschten massenhaft Brauen aufwärts. »Anfang des nächsten Monats werde ich dort eintreffen. Ich bin bereit, der Siedlung auf jede Weise zu nutzen, die man von mir erwartet. Was mein persönliches Vermögen betrifft, so übereigne ich es der Claude-Regan-Stiftung, einer gemeinnützigen Organisation, die sich fortan für den Schutz und die Erhaltung der Kultur der alten Marsianer einsetzen wird. Ich hoffe, daß dieses Geld eine Garantie dafür darstellt, daß diese Rasse den Rest ihrer Tage in Frieden und Sicherheit zubringen kann.«
    In der Halle entstand Aufruhr.
    »Faktorist Regan! Faktorist Regan!« Zahllose Stimmen brüllten seinen Namen. »Wir möchten gerne wissen ...«
    Regan winkte ab. »Wie ich schon sagte, werde ich auf dieser Pressekonferenz keine Fragen beantworten, und ich werde auch nie mehr Pressekonferenzen geben. Meine Gründe für die Entscheidung, von der ich Sie soeben in Kenntnis gesetzt habe, sind ausschließlich privater Natur, und ich sehe keine Notwendigkeit, sie zu rechtfertigen. Vielen Dank.«
    Er ging hinaus und ließ sie untereinander schreien und streiten. Im Vorraum stellte Nola ihn zur Rede.
    »Bist du verrückt?« schrie sie. »Wie kannst du dein ganzes Geld weggeben? Deinen Posten niederlegen!«
    »Du wolltest doch, daß ich mich zurückziehe, Nola. Im Interesse meiner Gesundheit. Du hast gesagt, ich würde zu schwer arbeiten.«
    »Aber eine Stiftung für Marsianer? Claude, das ist ja Wahnsinn! Es kann doch unmöglich dein Ernst gewesen sein, daß du Siedler auf dem Mars werden willst.«
    »Ich habe es so gemeint«, sagte er. »Es ist wahr.«
    Ihre Augen weiteten sich. »Und was wird aus mir?«
    Regan zuckte die Schultern. »Du bist meine Frau. Willst du mit mir zum Mars gehen?«
    »Und in diesem engen schrecklichen Elendsbauwerk leben? Sei nicht närrisch!«
    »So habe ich es erwartet. Nun gut, Nola. Du bleibst hier, und ich wandere zum Mars aus. Du wirst nicht verhungern. Dein persönliches Vermögen bleibt dir. Und nach gesetzlicher Maßgabe kannst du in sieben Jahren eine Scheidung herbeiführen, weil ich dich verlassen habe. Du kannst Onkel Bruce heiraten, wenn du möchtest. Er wird dann erst siebzig sein.«
    Er wandte sich ab und bahnte sich einen Weg aus dem Gebäude. Der Lärm des Durcheinanders, das er ausgelöst hatte, drang ihm hinterdrein. Er fragte sich, wie die Global Factors auf die Neuigkeiten reagieren würde. Er hatte zuvor mit niemand gesprochen, nicht einmal mit Tim Field. Es war besser, daß die Global Factors – wie der Rest der Welt – nun vor Tatsachen stand, die sich nicht mehr rückgängig machen ließen.
    Vom Pavillon der Global Factors bis zu dem der Marsianer war es nicht weit. Regan drängte sich durch die Menge vor der Transparentwand. »Verzeihung«, sagte er, während er sich mit den Schultern den Weg freimachte.
    »Zum Teufel, für wen hält der sich?« meinte jemand hitzig.
    »Das ist Regan!« antwortete ein anderer Besucher. »Der Faktorist!«
    Er betrat den Pavillon. Zwei Angestellte der Weltausstellung befanden sich dort in Bereitschaft – Regan hatte die Marsianer unter ununterbrochene Aufsicht gestellt, so daß ein Arzt alarmiert werden konnte, sobald einer der Gefangenen kränklich aussehen sollte. Regan winkte die Männer heran.
    »Öffnen Sie die Schleuse«, sagte er. »Ich möchte hinein.«
    »Faktorist Regan!« japsten die beiden. »Die Luft ...«
    »Für einen Moment kann ich sie atmen«, sagte Regan. »Es wird mich nicht umbringen. Öffnen Sie!«
    Verblüfft ließen sie Regan die künstliche Höhle der Marsianer durch die Luftschleuse betreten. Die äußere Tür schloß sich hinter ihm, und die Atmosphäre entwich mit einem Pfeifen. Einen Augenblick später drang die dünne marsianische Atmosphäre ein. Die innere Tür wurde geöffnet. Regan betrat die Höhle. In seinem Kopf begann es zu pulsieren. Er spürte, daß sein Herzschlag sich beschleunigte. Es war kalt, und die Luft war sauerstoffarm. Aber er konnte darin leben. Die Verhältnisse glichen denen auf einem Berggipfel. Die sechs Marsianer, vor denen er nun stand, betrachteten ihn ohne Interesse.
    »Ich wollte noch einmal mit euch reden«, erklärte er. »Ich möchte euch um Entschuldigung dafür bitten, daß ich euch verschleppt habe. Ich mußte es tun. Es war notwendig. Es war ein brutaler Streich, aber ich besaß keine andere Wahl, und ich möchte, daß ihr mir verzeiht. Werdet ihr

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