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Reagans Satellit

Reagans Satellit

Titel: Reagans Satellit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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das?«
    Sie antworteten nicht. Vielleicht hatten sie ihn nicht einmal verstanden. Er glaubte, daß er deutlich gesprochen hatte, aber womöglich, im Zustand geringen Drucks und in der dünnen Atmosphäre ...
    Er schwankte. Ihm war schwindelig. Dies war eine Umgebung für Marsianer, sogar in bezug auf die Schwerkraft. Da es unmöglich gewesen war, die niedrige Marsschwerkraft innerhalb des Pavillons zu duplizieren, hatte Regan ganz einfach den gesamten Weltausstellungssatelliten in eine Rotation versetzen lassen, die lediglich 70 Prozent der Erdschwerkraft erzeugte – zwar ein wenig ungewöhnlich für die menschlichen Besucher, aber es ersparte den Marsianern Unannehmlichkeiten.
    »Ich wollte euch erzählen«, sagte er, »was ich für euch getan habe. Mein ganzes Geld habe ich einer Institution übergeben, die eure Rasse schützen wird. Niemand wird euch jemals berauben. Nie wieder wird jemand etwas Ähnliches tun wie ich tun mußte. Das ist meine Buße. Akzeptiert ihr sie? Verzeiht ihr mir?«
    »Ich wandere zum Mars aus!« brüllte er sie an. »Ich werde dort wohnen und arbeiten. Ich werde meine Arbeit den Interessen der Marsianer widmen – den alten Marsianern und den neuen, die von der Erde gekommen sind. Versteht ihr mich? In zwei Jahren wird man euch zum Mars zurückbringen. Durch eure Teilnahme an der Weltausstellung habt ihr eurer Heimat einen großen Dienst erwiesen. Aber ich möchte, daß ihr nicht schlecht von mir denkt. Ich möchte ...«
    Regan hustete. Seine. Lungen machten nicht länger mit. Er blickte zur Transparentwand hinüber, die von dieser Seite undurchsichtig war, und deutete auf die Schleuse. Ob die Marsianer ihn nun verstanden hatten oder nicht – er konnte auf gar keinen Fall länger in ihrer Behausung bleiben.
    Die Luftschleuse wurde ihm aufgetan. Regan taumelte hinaus, hustete und schnappte nach Luft. Schon stand der erste Reporter vor ihm.
    »Mr. Regan, würden Sie bitte ...«
    »Nein ...«
    »Faktorist! Faktorist!«
    »Kein Kommentar!« schrie Regan.
    Er riß vor ihnen aus, rannte wie ein Besessener durch die Straßen des Metallmonds, den er hatte bauen lassen, bis er das Verwaltungsgebäude der Weltausstellung erreichte. Er wankte in sein Büro. Dort traf er Lyle Henderson, dessen Miene von Bestürzung zeugte.
    »Faktorist Regan! Ein Anruf aus Denver. Die Global, Sir. Sie haben die Nachrichten gehört und ...«
    »Richten Sie aus, daß ich mich melde«, sagte Regan. »Ich verspüre jetzt keine Lust, mit ihnen zu reden. Sagen Sie, daß alles stimmt, das sie gehört haben. Herrgott, Lyle, besorgen Sie mir etwas zu trinken. Ich kann es brauchen.«
    Hastig schüttete er den Inhalt der Pappbecher, die Lyle ihm reichte, die Kehle hinab. Bourbon? Rye? Er wußte es nicht.
    »Kann ich noch etwas für Sie tun, Faktorist?«
    »Nein, Lyle. Lassen Sie mich allein. Für ein Weilchen möchte ich niemanden sehen. Und unterlassen Sie die Anrede. Damit ist es vorbei.«
    »Ja, Sir.«
    Henderson ging hinaus.
    Regan war allein. Hatten die Marsianer ihn verstanden oder nicht? Es war wohl gleichgültig, denn vermutlich würden sie ihn für immer hassen, und er konnte es nicht ändern. Er lächelte. Gegenwärtig schrieb man die Leitartikel, die seinen Edelmut preisen sollten, Milliarden hatte er verschenkt, die einträglichste Position der Welt abgegeben, um in eine Wüste zu gehen.
    Fühlst du dich edelmütig, Faktorist Regan? dachte er. Nein, überhaupt nicht. Er war ein Kidnapper, ein Lügner, ein Räuber. Natürlich alles für eine gute Sache.
    Sollten sie Hymnen auf seinen vermeintlichen Edelmut singen. Sie würden die Wahrheit nie begreifen. Alexander der Große allerdings hätte ihn verstanden. Er hatte geweint, als es keine Reiche mehr zu erobern gab. Das mußte Regan nicht. Er kannte eine neue Welt, und er würde sie aufsuchen, nicht als Millionär, sondern als gewöhnlicher Siedler.
    Eine ganze Welt, die auf ihre Entwicklung wartete, auf die Hand eines Steuermanns, eine Welt, die ...
    ... auf Claude Regan wartete.
    Er nahm sich einen weiteren Drink. »Auf die 1992er Weltausstellung«, sagte er klangvoll, als er den Pappbecher hob. Er trank einen Schluck. Aber die Äußerung schien ihm plötzlich unangebracht. Man trank nicht auf einen bereits errungenen Triumph. Man schaute in die Zukunft. Er hob den Becher ein zweites Mal.
    »Auf den Mars!« rief er und lachte, als er sich der Verblüffung entsann, die er auf der Pressekonferenz verursacht hatte. Dann erinnerte er sich des Gefühls der

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