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197 - Odas Wiedergeburt

197 - Odas Wiedergeburt

Titel: 197 - Odas Wiedergeburt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Ihr Name war Regi-Teida, und sie war kein Höllenwesen. Sie entstammte einer fernen Welt, war dort zur Kundschafterin, zur Entdeckerin ausgebildet worden.
    Ihre Aufgabe war es, ferne Welten und Dimensionen zu erforschen, gute wie böse. Sie sollte in Erfahrung bringen, wo sich ihresgleichen ansiedeln konnten.
    Daß sich die Hölle dafür nicht eignete, war ihr von vornherein klar gewesen, deshalb hatte sie auch nicht die Absicht gehabt, sich hierher zu begeben.
    Es war ihr passiert.
    Regi-Teida hatte sich auf Haspiran, einem der Hölle vorgelagerten Inselkontinenten, umgesehen. Dorthin wurde alles abgeschoben, was in der Hölle nicht willkommen war.
    Gefährliches Gelichter lebte auf Haspiran. Verbannte aus dem Reich der Verdammnis bekriegten einander permanent, denn es gab noch keinen Herrscher, und jeder wollte es werden.
    Regi-Teida, die mit einem großen weißen Vogel namens Loggeph reiste, war zwischen zwei Fronten geraten und hatte sich nur mit großer Mühe retten können.
    Loggeph hatte sie auf seinem Rücken fortgetragen und war in den starken Sog der Hölle geraten. Von der weiten Reise geschwächt, hatte der große weiße Vogel nicht die Kraft aufzubringen vermocht, gegen diesen gefährlichen Sog anzukämpfen. Er war mit Regi-Teida ins Reich der Verdammten abgestürzt.
    Zwar war Regi-Teida dabei nicht zu Schaden gekommen, doch Loggeph hatte sich verletzt, so daß an ein Verlassen der Hölle fürs erste nicht zu denken war. Aber Regi-Teida war zuversichtlich, daß Loggeph bald wieder fliegen konnte, und dann würde sie umgehend von hier verschwinden.
    Sie war atemberaubend schön, hatte sanfte, weiche Gesichtszüge und dichtes brünettes Haar. Doch niemand war bisher in den Genuß dieser makellosen Schönheit gekommen, denn Kundschafterinnen durften sich zu Hause nicht binden, da sie sonst ihrer Aufgabe nicht mehr gerecht werden konnten.
    Die meisten Entdeckerinnen waren unberührt. Nur wenige hatten den Zauber der Liebe erfahren. Regi-Teida hatte noch nie das Verlangen verspürt, zu jener kleinen Gruppe der Erfahrenen überzuwechseln. Ihr Leben war auch ohne ein männliches Wesen erfüllt.
    Nach Loggephs »Bruchlandung« hatte sich Regi-Teida zu orientieren versucht und festgestellt, daß sie sich auf einem hohen, karstigen Tafelberg befand. Hier gab es nichts als glatten Stein.
    Loggeph, der ihrer Sprache mächtig war, hatte sie gebeten, nach stärkenden Pflanzen zu suchen. Es gab Kräuter, die überall wuchsen, auch in der Hölle. Dadurch konnte Regi-Teida sie erkennen.
    Loggeph schien innere Verletzungen davongetragen zu haben, und die feindselige Atmosphäre der Hölle wirkte sich auf seine Genesung nachteilig aus.
    Wenn er wieder zu Kräften kommen sollte, mußte ihm Regi-Teida die entsprechenden Kräuter besorgen.
    Es war nicht einfach, das Plateau des Tafelbergs zu verlassen. Das schöne Mädchen mußte seine weißmagischen Kräfte zu Hilfe nehmen, um einigermaßen gefahrlos in die Tiefe klettern zu können.
    Unten erstreckte sich eine Aschenebene bis an den Rand eines dichten Vegetationsgürtels. Er war Regi-Teidas Ziel. Dort wollte sie nach Pflanzen für Loggeph suchen.
    Als sie den Vegetationsgürtel erreichte, wurden die drei schwarzen Teufel auf sie aufmerksam.
    ***
    »Seht euch dieses Prachtweib an!« Yekall grinste und leckte sich die schwarzen Lippen. Seine langen, ebenfalls schwarzen Fingernägel kratzten tiefe Furchen in die Rinde des Baumes, hinter dem er stand. Er kniff die Augen gierig zusammen. »Ich will sie haben!«
    Regi-Teida trug ein braunes Lederkleid, das ihren wohlgeformten Körper weich umhüllte. Sie war - wenn man von einem kleinen goldenen Dolch absah - unbewaffnet. Schließlich waren Kundschafterinnen in friedlicher Mission unterwegs.
    Das Mädchen wußte nicht, daß es von drei pechschwarzen Unholden beobachtet wurde. Konzentriert hielt Regi-Teida Ausschau nach Pflanzen, die ihr bekannt waren und mit denen sie ihrem Vogel-Freund helfen konnte.
    Sie entdeckte ein farnähnliches, giftgrünes Kraut, das ihr bekannt vorkam, doch als sie sich danach bückte, wurde es feuerrot und biß mit spitzen Flammenzähnen nach ihrer Hand, die sie erschrocken zurückriß.
    Yekall befahl seinen beiden Begleitern, sich hinter das Mädchen zu schleichen und es ihm in die Arme zu treiben. Hidarch und Daramm gehorchten wie immer, wenn Yekall etwas sagte, denn er war größer und kräftiger als sie und duldete keinen Ungehorsam.
    Vorsichtig pirschten die schwarz glänzenden Gestalten durch das

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