Red card for spoilsports - rote Karte für Spielverderber
wegstoßen, sondern nur anstupsen …
Der Ball trudelte in Richtung Torlinie, kam immer näher und näher, gleich musste er die Linie doch überqueren …
“Neiiiiiiin!”, schallte es durch die Zuschauermenge, als das runde Leder haarscharf am Pfosten vorbei ins Aus kullerte.
“Robin Morley there with a lot of luck on her side. No goal, still no goal yet!” Die Stimme des englischen Kommentators überschlug sich fast.
Paul war auf dem Hosenboden gelandet und rappelte sich erst wieder auf, als Robin mit dem Ball vor ihm stand und ihm die Hand reichte.
“Nice → try , → pal !”, grinste sie, half ihm auf die Beine und spielte den Ball ab.
Paul grinste zurück und zuckte mit den Achseln. So eine Gelegenheit würde er wohl nicht wieder bekommen. Er versuchte trotzdem, sich nicht über diese vertane Chance zu ärgern. Robin war einfach zu gut!
“Here comes another attack on the German goal – come on, Gordon, we know you can do it! Not much time → left !”
Das stimmte. Es waren nur noch etwa fünf Minuten zu spielen, und wenn nun nicht bald ein Tor fiel, drohte ihnen die Verlängerung.
Die letzte Minute brach an, und allen war klar, dass der Angriff, den die englische Mannschaft gerade startete, wohl der letzte vor der Verlängerung sein würde. Gillian stürmte auf der rechten Seite mit dem Ball in Richtung Tor, und Paul konnte nicht eingreifen, weil er zu weit hinten links stand. So musste er tatenlos mit ansehen, wie die englische Stürmerinden Ball mit einem Lupfer über den Torwart hinweg ins Tor des FC Rakete beförderte.
“1:0 for the English team! Does this mean they’ve won?”, schallte es über das Spielfeld, und wie um den Sprecher zu bestätigen, pfiff der Schiedsrichter das Spiel erst gar nicht wieder an. Das war das Ende des Turniers! Die Three Lions hatten gewonnen!
Der Jubel, der nun losbrach, war unbeschreiblich. Alle englischen Spieler lagen sich in den Armen, während die deutsche Mannschaft geschlossen auf den Boden sank. Weniger aus Enttäuschung als aus Erschöpfung.
Paul wollte am liebsten überhaupt nicht wieder aufstehen. Es kam erst wieder Leben in ihn, als ihm jemand auf die Schulter tippte. Hinter ihm stand Robin, die übers ganze Gesicht strahlte.
“Don’t be sad. You played a really good game. We just had a bit more luck”, sagte sie und half ihm hoch.
“Thanks. But it wasn’t just luck. You were brilliant today - if it hadn’t been for you, I might have scored”, antwortete Paul.
“Maybe you would have, maybe not”, lachte Robin und schüttelte Pauls Hand wie einen Pumpenschwengel.
Inzwischen waren auch die Zuschauer aufs Feld gelaufen, um ihrem Team zu gratulieren – oder es zu trösten, je nachdem.
Schon kurze Zeit später, nachdem die Spieler sich geduscht hatten, war die Party in vollem Gange. Die Getränkestände und die Wurstbude waren dicht umlagert.
Robin und Paul standen mit seinen Eltern zusammen.
“I am sort of sad that it’s all over already”, seufzte Paul.
“Me too”, nickte Robin und biss herzhaft in ihre Bratwurst. Plötzlich standen Jamie und Melanie vor ihr. Oh, was jetzt wohl kam? Robin war fest entschlossen, sich nicht die Laune verderben zu lassen.
“We both wanted to say that we’re sorry”, sagten Melanie und Jamie wie aus einem Mund, und es war deutlich zu sehen, wie unangenehm den beiden das war.
“We → behaved really stupidly, and we wish we hadn’t done all that to you and your team”, sagte Jamie und Melanie nickte dazu.
“It’s okay. Of course you behaved like idiots, but, well … it → doesn’t matter now. Come on, let’s get another orange juice”, sagte Robin.
Damit schoben Robin, Paul und die beiden Übeltäter fast schon einträchtig in Richtung Getränkestand ab.
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