Red card for spoilsports - rote Karte für Spielverderber
The End of the Tournament
Endlich – der Tag des Endspiels, auf das alle hingefiebert hatten. Pauls Mannschaft hatte es geschafft, in einem packenden Halbfinale mit 2:0 gegen die Mighty Moose zu gewinnen, sodass Paul und Robin sich tatsächlich im Finale gegenüberstehen würden.
Nur schade, dass sie sich nicht wie sonst gegenseitig bei den Vorbereitungen helfen konnten. Denn schließlich mussten sie die Zeit vor dem Match mit ihren Mitspielern verbringen. Paul und Robin waren beide sehr nervös, hätten das aber grad nicht voreinander zugegeben.
Als sie nach dem Mittagessen an der Schule ankamen und sich ihre Wege vor den Kabinen trennten, wünschten sie sich mit feierlichem Handschlag Glück. Und hofften dabei natürlich auf einen Sieg der eigenen Mannschaft.
Jamie wartete schon vor der Kabine auf Robin. Er hatte sich schon so einiges an dummen Sprüchen anhören müssen und ertrug sie mit Gleichmut. Jamie musste zugeben, dass Robin sehr fair war. Sie verlangte eigentlich nicht viel von ihm – er sollte nur ihre Tasche tragen und Getränke besorgen. Ihn zu ihrem persönlichen Sklaven zu machen, brachte Robin offenbar nicht übers Herz. Jamie war sich nicht sicher, ob er im umgekehrten Fall auch so anständig gewesen wäre.
“We don’t have any → special → tactics today – I just want you to go out and play → the best you can . If we win, our school will be very proud of you. If we lose – no problem, as long as you played your best. This is the final, so go out there and have fun!” Die Ansprache des englischen Trainers war kurz und knapp und machte Robin trotzdem nur noch nervöser.
In der Kabine der deutschen Mannschaft ging es ähnlich zu. Paul schnürte sich zum wiederholten Male seine Schuhe und nahm sich ganz fest vor, ein super Spiel abzuliefern. Keinen einzigen Ball wollte er verloren geben und auf keinen Fall an einem Gegentor schuld sein. Und wenn es sein musste, würde er sogar mit nach vorne gehen und versuchen, einen Ball in Robins Tor zu landen.
Jubel brandete über die Tribüne, als die Mannschaften auf den Platz liefen. Die beiden Sprecher stellten diesmal jeden Spieler einzeln vor – und als die Spannung kaum noch auszuhalten war, ging es endlich los.
“That was a great → attack by Gordon Lambert, but Paul Reuter in the German defence → deflected the ball brilliantly. The English have to start a new attack now, which will take some time, and … Oh! They weren’t paying attention there …”
“Und da schnappt sich Jürgen Schütz den Ball nach einer Unachtsamkeit auf Seiten des Gegners, los, jetzt muss es nach vorne gehen, nicht abspielen, Jürgen, den musst du selbst machen – WAS FÜR EIN SCHUSS!”
“… But no chance for the ball to get through. That’s Robin Morley between the → posts – she’s not letting anything past the → line !”
“Wieder ist der Ball weg, aber diese Torhüterin ist einfach nicht zu schlagen. Kompliment an Robin für diese Parade!”
So ging es die ganze Zeit hin und her – kein Team war klar im Vorteil, und bis zur Pause fiel kein einziges Tor.
“I hope there won’t be a → penalty shootout ”, sagte Robin in der Pause zu ihren Mitspielern. “I’d be very grateful if you could score at least one goal more than them …”
“We’ll see what we can do”, lachte Gordon.
“Die englische Mannschaft hat so gut wie keine Schwächen – wir können einfach nur so weiterspielen wie bisher und hoffen, dass sie mal einen Fehler machen oder Robin doch mal einen Tick zu spät reagiert”, sagte der deutsche Sportlehrer zur gleichen Zeit. Seine Spieler nickten ernst, dann ging es auch schon wieder raus aufs Feld.
Die Partie blieb so eng wie in der ersten Halbzeit, und die Zuschauer bekamen wirklich ein spannendes Spiel zu sehen. Und dann hatte Paul plötzlich den Ball und freie Bahn auf Robins Tor. Er musste nicht lange überlegen und stürmte los. “Oh no – there goes Paul with the ball, and the English defence is … not where it’s supposed to be! This is a good chance for the German defender …”
Paul war vorm Tor angekommen und hatte die Wahl – er konnte den Ball ins kurze Eck knallen und Robin tunneln, oder er konnte ins lange Eck schlenzen und hoffen, dass er Robin auf dem falschen Fuß erwischte. Paul entschied sich fürs lange Eck und zog ab.
Doch Robin hatte die Aktion kommen sehen, sie sprang in die Ecke, machte sich lang und länger, sie erreichte den Ball mit den Fingerspitzen, konnte ihn aber nicht
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