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Red Rabbit: Roman

Red Rabbit: Roman

Titel: Red Rabbit: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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King im Stillen Recht: Er wollte es eigentlich gar nicht wissen.
     
    Der RAF-Stützpunkt Mildenhall liegt im Norden von Cambridge, dem Sitz einer der größten Universitäten der Erde. Ryans Fahrer scherte sich wenig um die Geschwindigkeitsbeschränkungen auf britischen Straßen. Als der Jaguar das Gebäude des Luftwaffenwachbataillons hinter sich gelassen hatte, wandte er sich nicht in Richtung des geparkten Flugzeuges, sondern fuhr auf einen niedrigen Bau zu, der so aussah wie ein VIP-Terminal – was es tatsächlich auch war. Dort angekommen, überreichte ein Mann Ryan ein Fernschreiben, das der Amerikaner in zwanzig Sekunden gelesen hatte. Es entlockte ihm ein gemurmeltes »Na großartig.« Dann machte Ryan sich auf die Suche nach einem Telefon und rief zu Hause an.
    »Jack!«, sagte seine Frau, als sie seine Stimme erkannte. »Wo zur Hölle bist du?« Das musste sie geübt haben, denn normalerweise sprach Cathy Ryan nicht so.
    »Ich bin auf dem RAF-Stützpunkt Mildenhall. Ich muss nach Washington.«
    »Warum?«
    »Ich möchte dir eine Frage stellen, Schatz: Wie gut sind im Allgemeinen die italienischen Ärzte?«
    »Geht es um… den Papst?«
    »Genau.« Sein müdes, knappes Nicken konnte sie natürlich nicht sehen.

    »In jedem Land gibt es gute Chirurgen… Jack, was ist los? Wo bist du?«
    »Cath, ich war ganz dicht dabei, aber mehr kann ich dir nicht sagen, und du darfst es auch niemandem erzählen, in Ordnung?«
    »In Ordnung«, erwiderte sie. Verwunderung und Enttäuschung klangen in ihrer Stimme. »Wann kommst du nach Hause?«
    »Wahrscheinlich in ein paar Tagen. Ich muss im Hauptquartier mit ein paar Leuten sprechen, aber die schicken mich sicher sofort wieder zurück. Tut mir Leid, Liebling. So ist es nun mal in meinem Job. Also, wie gut sind die Ärzte in Italien?«
    »Ich hätte ein besseres Gefühl, wenn Jack Cammer dabei wäre, aber die Italiener haben gute Leute. In jeder großen Stadt gibt es fähige Ärzte. Die Universität von Padua hat die älteste medizinische Fakultät der Welt. Die Augenärzte dort sind mindestens ebenso gut wie wir im Hopkins. Es muss auch gute Chirurgen in Italien geben, aber derjenige, von dem ich es mit Sicherheit weiß, ist eben Jack.«
    John Michael Cammer war der Chef der chirurgischen Abteilung der Hopkins-Klinik und am Skalpell wirklich ein Künstler. Cathy kannte ihn gut. Ryan war ihm ein- oder zweimal bei einer Spendenveranstaltung begegnet und von seinem Auftreten beeindruckt gewesen, aber er war eben kein Mediziner und konnte daher die beruflichen Fähigkeiten des Mannes nicht beurteilen.
    »Die Behandlung einer Schusswunde ist nicht weiter kompliziert, wenn nicht Leber oder Milz in Mitleidenschaft gezogen wurden«, fuhr Cathy fort. »Das größte Problem ist der Blutverlust. Wenn das Opfer schnell in eine Klinik gebracht wird und der Chirurg sein Handwerk versteht, hat es eine gute Chance, mit dem Leben davonzukommen … wenn die Milz nicht gerissen und mit der Leber alles in Ordnung ist. Ich hab’s im Fernsehen gesehen. Das Herz ist nicht getroffen – falscher Schusswinkel. Er erholt sich bestimmt. Er ist zwar kein junger Mann mehr, aber ein gutes Ärzteteam kann Wunder bewirken, wenn man ihn schnell genug behandeln konnte.« Von den hässlichen Details in der Unfallchirurgie sagte sie kein Wort. Kugeln konnten Rippen wegsprengen und die unberechenbarsten Richtungen einschlagen. Sie konnten in ganz unterschiedlichen Bereichen des Körpers großen Schaden anrichten. Vor allem aber vermochte niemand auf der
Basis eines fünf Sekunden langen Fernsehberichtes eine Diagnose zu stellen und noch viel weniger eine Schussverletzung zu behandeln. Aber die Chancen des Papstes schienen zumindest nicht schlecht zu stehen.
    »Danke, Schatz. Wahrscheinlich kann ich dir mehr erzählen, wenn ich wieder zu Hause bin. Grüß die Kinder von mir, ja?«
    »Du klingst erschöpft«, sagte Cathy.
    »Das bin ich auch. Die letzten Tage waren anstrengend.« Und noch deutete nichts darauf hin, dass es wieder ruhiger wurde. »Bis bald.«
    »Ich liebe dich, Jack.«
    »Ich liebe dich auch, Schatz. Und danke, dass du mich daran erinnert hast.«
    Ryan musste länger als eine Stunde auf die Zaitzews warten. Der Flug in einem Hubschrauber hätte also nur die Wartezeit noch in die Länge gezogen – ziemlich typisch für amerikanisches Militär. Ryan setzte sich auf eine bequeme Couch und schloss für eine halbe Stunde die Augen.
    Die Rabbits kamen in einem Wagen. Ein Sergeant von der USAF

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