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Reden und Ansprachen (TaschenGuide)

Reden und Ansprachen (TaschenGuide)

Titel: Reden und Ansprachen (TaschenGuide) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Mentzel , Frank Rosenbauer
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Gelegenheitsreden gebraucht. Stegreifreden über Sachthemen (Informations- oder Überzeugungsreden) werden dagegen als Statement bezeichnet. Genau genommen ist jeder Wortbeitrag im Gespräch oder in einer Diskussion eine kleine Stegreifrede. Aber diese Situation wird zumeist anders empfunden, als wenn vor einer Gruppe gesprochen werden muss. Was also tun, wenn Sie bei einer Besprechung plötzlich aufgefordert werden, zu einem bestimmten Sachverhalt ein kurzes Statement abzugeben oder wenn Sie bei einer Feier gebeten werden, „ein paar geeignete Worte“ zu sprechen?
Ordnung schaffen
    Gehen Sie selbstbewusst an die Aufgabe heran und bringen Sie das Unvermeidliche in knapper Form hinter sich. Beginnen Sie nicht sofort mit dem Sprechen, sondern verschaffen Sie sich – wenn möglich – zumindest einige Minuten zur Vorbereitung („ Bitte lassen Sie mich einen Moment nachdenken “). Schaffen Sie Ordnung in Ihren Gedanken und halten Sie diese als Stichwörter auf einem Blatt Papier fest.
    Wichtig
    Falls Ihnen überhaupt keine Vorbereitungszeit bleibt, dann hilft es Ihnen, wenn Sie eine Gliederungshilfe auswendig kennen. Ein brauchbares Gerüst für den Gedankenaufbau beim Statement ist die Fünf-Schritte-Formel (siehe Abschnitt „Verwenden Sie Redeformeln“).
Die ABBA-Formel
    Für viele Gelegenheitsreden, gleichgültig ob beruflicher oder privater Natur (z. B. eine Mitarbeiterjubiläum oder eine Familienfeier) eignet sich die ABBA-Formel:
Anrede und Begrüßung: Der Geehrte wird namentlich angesprochen, die übrigen Anwesenden pauschal.
Begründung: Warum findet die Feier statt? Was ist der Anlass?
Beschreibung: Wichtige Lebensstationen des Jubilars, Mitarbeiters, Geburtstagskindes, Braut- oder Elternpaares. (Keine komplette Vita; wenige markante Ereignisse oder überwiegend heitere Erlebnisse reichen aus).
Abschluss: Gute Wünsche für die Zukunft aussprechen, evtl. verbunden mit einem Toast.
    Unterschiedliche Begriffe
    In den bisherigen Ausführungen haben wir je nach Anlass von Rede oder Vortrag gesprochen. Bei anderer Gelegenheit kommen die Bezeichnungen Ansprache, Referat, Vorlesung oder sogar Statement vor. Auch die Predigt und das Plädoyer gehören dazu. Und wie eben schon angesprochen, ist auch jeder Beitrag in der Diskussion oder Debatte eine kleine Rede, die aus dem Stegreif gehalten wird.
    Wir wollen diese Aufzählung unterschiedlicher Bezeichnungen nicht fortsetzen. Wir werden in diesem Buch vorwiegend die Begriffe Rede oder Vortrag verwenden. Auf eine akademische Begriffsdiskussion verzichten wir. Die meisten der nachstehenden Regeln und Empfehlungen gelten, wenn nicht ausdrücklich etwas anderes gesagt wird, für alle Redesituationen.

Keine Rede ohne Gliederung
    Eine klare Gliederung ist eine wesentliche Voraussetzung für den Erfolg jeder Rede. Sie bringt Ordnung in die Gedanken und stellt einen logischen Aufbau sicher. Aus der Schule kennen wir noch die bekannte Dreiteilung:
Einleitung
Hauptteil
Schluss
    Dieses Standardschema geht auf die Antike zurück und hat sich bis heute bewährt.
    Wichtig
    Die Unterteilung in nur drei Punkte ist Grundvoraussetzung für Ihre Rede, aber für viele Themen zu grob. Eine aussagefähige Gliederung wird innerhalb dieser Hauptpunkte weiter unterteilt sein.
    Einleitung
    Die Einleitung dient dazu, Kontakt zu den Zuhörern herzustellen und die erforderliche Aufmerksamkeit zu wecken. Sie soll zum Thema hinführen, ohne dass der eigentliche Inhalt bereits behandelt wird.
    Bei Überzeugungsreden und Sachvorträgen gehören zur Einleitung
die Begrüßung und Anrede der Zuhörer,
ein origineller Anfangssatz,
die thematische Hinführung der Zuhörer zum Hauptteil.
    Bei Gelegenheitsreden wird nach der Anrede im Allgemeinen der Anlass genannt.
Begrüßung und Anrede
    Beginnen Sie Ihre Ausführungen immer mit einer Anrede der Zuhörer. Anrede und Begrüßung sind Ihre erste Chance, um den erforderlichen Kontakt herzustellen. Zwischen Ihnen und den Zuhörern besteht zunächst eine Art unsichtbare Barriere, die Sie möglichst schnell überwinden müssen. Dabei hilft Ihnen die richtige Anrede.
    Wie die jeweils richtige Anrede lautet, hängt vom Anlass und vom Zuhörerkreis ab. „Meine Damen und Herren“ ist zwar relativ unpersönlich, aber immer korrekt. Diese Formulierung ist auf jeden Fall besser, als ohne Anrede direkt ins Thema einzusteigen. Die Anrede muss sein, die Begrüßung kann hinzukommen.
    Die Zuhörer fühlen sich stärker angesprochen, wenn die Anrede deutlicher auf

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