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Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Titel: Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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Geißel, ich bin gekommen, um eine Rechnung mit dir zu begleichen!«
    Den Anwesenden stockte der Atem. Cluny rutschte der Schwanz aus der Klaue, während alle, Sieger und Besiegte, sich zum Haupthaus umdrehten, von wo die Stimme gekommen war.
    Dort, in der offenen Tür zum Großen Saal, stand der Mäusekrieger!
    Es war, als sei er direkt aus dem Teppich an der Wand herabgestiegen. Mit seinem einen Arm hielt er einen blanken Schild, um seine Hüfte trug er einen silberbeschlagenen Schwertriemen aus schwarzem Leder und aus der Scheide an seiner Seite zog er ein mächtiges Schwert.
    Clunys Stimme zitterte, als er sich der Erscheinung aus seinen Albträumen zuwandte.
    »Wer seid Ihr?«
    Der Krieger trat ins Tageslicht. Die Sonnenstrahlen glitzerten wie Diamanten auf seinem Schwert.
    »Ich mit hatas!«
    Cluny konnte seine Augen nicht von dem Krieger abwenden und stolperte rückwärts.
    Er duckte sich hinter den Stuhl des Abtes, sein Mund öffnete sich krampfartig. »Du gehörst in meine Träume. Geh weg, ich bin hellwach!«
    Der Mäusekrieger ging mit großen Schritten durch die Menge. Er zeigte mit seiner Schwertspitze auf den bebenden Kriegsherrn. »Ich mit hatas! Martin, Matthias, nenn mich, wie du willst. Es wurde vor langer Zeit vorhergesagt, dass du und ich uns begegnen würden, Ratte.«
    »Ergreift ihn!«, kreischte Cluny.
    Froschblut sprang nach vorn und wirbelte seinen Speer. Noch bevor er ihn werfen konnte, blitzte das uralte Schwert in der Pfote des Kriegers auf, schlug zu und ließ Froschblut leblos zu Boden stürzen.
    »Ich erschlage jeden Eindringling, der sich bewegt«, rief Matthias. »Cluny, dies ist eine Angelegenheit zwischen dir und mir. Deine Armee wird sich da heraushalten.«
    Plötzlich begann die Josefsglocke zu läuten. Schwärme von Spatzenkriegern erschienen und verdunkelten den Himmel über der Abtei. Sie landeten in Scharen auf dem Rand der Brustwehr. Der Innenhof wimmelte plötzlich von Guerilla-Spitzmäusen, die bis an die Zähne mit Degen, Keulen und Schleudern bewaffnet waren. Matthias wirbelte das Schwert über seinem Kopf und stieß seinen Kriegsschrei aus.
    »Redwall, Redwall. Kämpft für Redwall!«
    Die letzte Schlacht hatte begonnen.
    Spitzmäuse streckten die feindlichen Wachposten nieder, während mutige Spatzen mit gezielten Hieben ihrer scharfen Schnäbel die Fesseln der Gefangenen lösten. Die befreiten Verteidiger griffen sich alles, was irgendwie als Waffe benutzt werden konnte, und stürzten sich auf den Feind, wobei sie von Spatzen und Spitzmäusen tatkräftig unterstützt wurden. Nur so konnten sie es mit den viel größeren Gegnern – Ratten, Frettchen, Wieseln und Hermelinen – aufnehmen, die in schierer Verzweiflung wie wild um sich schlugen. Das nackte Überleben hing davon ab, wie diese Schlacht ausging.
     
    Cluny riss Zapfentöter die brennende Fackel aus der Pfote. Er warf sie dem heranstürmenden Krieger ins Gesicht. Ein Funkenregen sprühte, als Matthias sie mit seinem Schild abwehrte, bevor er hinter dem Hordenanführer herrannte. Um Zeit zu gewinnen, stieß Cluny Zapfentöter direkt vor Matthias’ Füße. Das Frettchen wehrte sich vergeblich, das Schwert war schneller und so wurde es mit einem Streich niedergestreckt. Matthias stieg über das erschlagene Frettchen hinweg, wirbelte gekonnt mit seinem Schwert und nahm Clunys Verfolgung auf.
    Matthias achtete nicht auf Rückendeckung, und so sah er auch nicht, wie Reißzahn sich hinter ihm heranschlich. Der Rattenmann hielt sein Entermesser mit beiden Klauen hoch, aber noch bevor er zuschlagen konnte, hatte Konstanze ihm das Netz übergeworfen. Reißzahn zappelte wie ein Fisch auf dem Trockenen, aber die Dächsin nahm einfach das Netz hoch und schleuderte es mehrere Male gegen die Mauer des Torhauses. Dann ließ sie den Leblosen fallen und stürzte sich mit Schrecken erregendem Gebrüll auf eine Meute von Wieseln.
    Der dicke Schwanz des Kriegsherrn zischte giftig auf Matthias’ Gesicht zu. Der hob schnell zum Schutz seinen Schild, an dem der giftige Metallstachel klirrend und wirkungslos abprallte. Cluny versuchte es wieder, diesmal peitschte er mit dem Schwanz pfeilschnell nach den ungeschützten Beinen des jungen Mäuserichs. Matthias sprang behände zur Seite und ließ sein Schwert in einem blitzenden Lichtbogen herunterfahren. Cluny brüllte vor Schmerz, als es ihm die Schwanzspitze abtrennte. Der Giftstachel saß immer noch fest auf dem blutigen Stumpf, als dieser im Gras landete. Der Rattenkoloss warf mit

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