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Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Titel: Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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Podium, das er eigens zu diesem Zweck hatte errichten lassen, schleuderte den unheimlichen Umhang nach hinten und nahm auf dem Stuhl des Abtes Platz. In der nun folgenden Stille hörte man nichts außer dem Knistern der Fackel und dem traurigen Wimmern eines der gefangen genommenen Kleinkinder. Er saß mit geschlossenem Visier und seinen Klauen auf den Stuhllehnen ungerührt da.
    Ganz langsam schob Cluny sein Visier nach oben und ließ sein Auge schweifen. Als er den Ältesten der Abtei erblickte, hielt er inne.
    »Du da, Mäuseabt, herkommen!«
    Flankiert von zwei Soldaten, trat der ehrwürdige Abt langsam und würdevoll vor. Selbst in seinem Nachthemd strahlte er noch Ruhe und Kraft aus. Cluny lehnte sich zurück und höhnte: »Das ist also euer Anführer? Dass ich nicht lache! Ein kleiner, fetter Mäuserich in einem Nachthemd! Was ist er doch für ein Furcht erregender Krieger! Tja, was willst du nun machen, Mäuserich? Wirst du auf deine Knie fallen und um dein Leben betteln, Alter?«
    Abt Mortimer blickte ruhig in Clunys böses Auge. »Ich würde niemals um meiner selbst willen auch nur ein Knie beugen. Wenn ich allerdings davon überzeugt wäre, dass ich einem meiner Freunde damit das Leben retten könnte, dann würde ich mit Freuden auf beide Knie fallen. Aber ich kenne dich, Cluny, und zwar besser, als du dich selbst kennst. In deinem Herzen hat nicht das kleinste bisschen Mitleid oder Gnade Platz, in dir gibt es nur das brennende Verlangen nach Rache. Und ich werde nicht vor jemandem niederknien, der nur von Bosheit erfüllt ist.«
    Zitternd vor Wut, sprang Cluny auf.
    »Knie nieder, Mäuserich! Knie dich hin oder ich werde dich töten!«, tobte er.
    Wütendes Knurren und Scharren unter dem Netz am Boden kündigten an, dass Konstanze erwachte. Ein Stoßen und Zerren begann und das Netz löste sich langsam aus seiner Verankerung. Mit rauer, beleidigender Stimme rief sie zu Cluny hinüber: »He, du da! Du dreckiges, einäugiges Stück Ungeziefer! Schaffe dieses Netz fort und stell dich mir im Zweikampf! Wir werden ja sehen, wer am Ende auf Knien rutscht!«
    Auf ein Zeichen des Kriegsherrn sprang eine Gruppe von Ratten zu Konstanze hinüber und schlug so lange mit Waffen auf sie ein, bis sie wieder bewusstlos war. Dann wurden die zur Befestigung dienenden Pflöcke am Netz noch tiefer in die Erde getrieben.
    Basilius Hirsch Hase trat mit Füßen nach den Ratten. Als er sie zurückgetrieben hatte, baute er sich furchtlos vor Cluny auf.
    »Ihr, mein Herr, seid als Anführer völlig ungeeignet! Ihr seid ein Feigling und ein gemeingefährlicher Irrer. Selbst wenn meine Pfoten nicht gefesselt wären, würde ich es mir schwer überlegen, ob ich sie mir an so einem wie Euch schmutzig machen würde. Pah! Ihr seid unter aller Würde, Ihr … Ihr … Ratte!«
    Mit einem schmerzhaften Keulenschlag sorgte ein Wiesel dafür, dass Basilius einknickte und dann zu Boden stürzte. Wieder und immer wieder schlug das Wiesel auf seine Beine ein. Er krümmte sich vor Schmerzen, während die Horde jubelte und lachte.
    Cluny zeigte auf den Hasen. »Weißt du noch, wie du uns auf dem Gemeindeland hinter der Kirche mit deinen Tricks zum Narren gehalten hast? Noch bevor dieser Tag um ist, werde ich dafür sorgen, dass du nie wieder laufen oder Haken schlagen kannst!«
    Mit wütend blitzendem Auge streckte Cluny seine Klauen weit aus. »Ihr alle, Verteidiger von Redwall, hört mir zu! Als ich das erste Mal in diese Abtei kam, hattet ihr die Wahl: euch zu ergeben oder zu sterben. Ihr habt es vorgezogen, gegen mich zu kämpfen. Gegen mich, Cluny die Geißel! Ich habe Schlachten verloren, ich habe Scharmützel verloren, ich habe Soldaten verloren, aber ich habe den Krieg gewonnen. Ihr seid die Verlierer. Jetzt werdet ihr mit eurem Leben bezahlen!«
    Während der Kriegsherr sprach, schien irgendetwas tief im Innern des Abtes zu zerbersten. Er stürzte sich nach vorn und versuchte, Cluny zu packen.
    »Nein, nein, du wirst ihnen kein Leid zufügen!«, rief er. »Das wäre Mord!«
    Cluny ergriff den ehrwürdigen Abt und schleuderte ihn zu Boden. Dann peitschte er mit seinem Giftstachel auf die gebrechliche Gestalt ein und kreischte: »Wie kannst du es wagen, mir zu sagen, was ich zu tun oder zu lassen habe? Hier gibt es nur ein Gesetz, nämlich mein Wort! Niemand kann mich mehr aufhalten, weder Dachse noch Hasen noch Otter noch Mäuse. Ich werde euch alle töten. Töten, töten, töten!«
    Plötzlich ertönte eine donnernde Stimme. »Cluny die

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