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Reise durch die Sonnenwelt

Reise durch die Sonnenwelt

Titel: Reise durch die Sonnenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Tage in Opposition zur Sonne befand.
    Die Komelographen erklären diese beiden Zeugnisse jedoch, und wohl nicht mit Unrecht, für werthlos. Dagegen setzen zwei neuere Beobachtungen die Existenz solcher Kometenkerne außer Zweifel. In der That verdunkelten die Kometen von 1774 und 1828 Fixsterne achter Größe. Ebenso wurde seiner Zeit durch directe Beobachtungen nachgewiesen daß die Haarsterne von 1402, 1532 und 1744 harte Kerne besaßen. Für den Kometen von 1843 ist ein solcher noch zweifelloser nachgewiesen, da man das Gestirn am hellen Tage ohne Hilfe eines Instrumentes nahe bei der Sonne wahrnehmen konnte.
    Es existiren nun nicht allein feste Kerne in gewissen Kometenköpfen, sondern man hat jene sogar gemessen. So kennt man Durchmesser solcher von 6 1 / 2 und 7 Meilen bei den Kometen von 1798 und 1805 (Biela), bis zu 1920 Meilen, bei dem von 1843. Der Kern des letzteren überträfe an Größe also selbst die Erdkugel, so daß im Fall eines Zusammenstoßes der Vortheil vielleicht auf der Seite des Kometen bliebe.
    Bezüglich der schon gemessenen Nebelhüllen hat man festgestellt, daß deren Durchmesser zwischen 4320 und 270,000 Meilen wechselt.
    Wir schließen das Vorhergehende (mit Arago) also in folgende Sätze zusammen:
    Es existiren oder können doch existiren:
     
    1. Kometen ohne Kern.
    2. Kometen mit einem jedenfalls durchscheinenden Kerne.
    3. Kometen mit hellerem Glanze, als dem der Planeten, welche wahrscheinlich einen festen und undurchsichtigen Kern besitzen.
     
    Um nun zu untersuchen, welcher Art die Folgen eines Zusammenstoßes der Erde mit einem jener Gestirne sein würden, so ist im Voraus zu bemerken, daß, selbst im Falle eines nicht ganz directen Stoßes, gewiß sehr eingreifende Erscheinungen eintreten müßten.
    Schon der sehr nahe Vorübergang eines Kometen von hinreichender Masse würde nicht ohne Gefahr sein. Bei einer im Verhältniß zu der der Erde verschwindenden Masse wäre nichts zu fürchten. So hat z.B. der Komet von 1770, der in einer Entfernung von nur 360,000 Meilen an der Erde vorüberzog, die Dauer des Erdenjahres auch nicht um eine Secunde verändert, während der Einfluß der Erde die Revolution des Kometen um zwei Tage verzögerte.
    Wenn ein Komet aber bei annähernder Gleichheit der Massen in der Entfernung von 33,000 Meilen an der Erde vorbeikäme, so würde er die Dauer des Jahres um sechzehn Stunden fünf Minuten verlängern und die Schieflage der Ekliptik um zwei Grad verändern. Vielleicht singe er uns dabei sogar den Mond weg.
    Welches würden nun aber die Folgen eines directen Stoßes sein? Versuchen wir, sie im Folgenden darzulegen.
    Entweder würde der Komet, im Fall er den Erdball nur streifte, auf demselben einen Theil von sich zurücklassen, oder er risse – wie das mit der Gallia der Fall war – verschiedene Stücke der Erde los, oder endlich er fügte sich der Erdkugel gänzlich ein, um auf derselben etwa einen neuen Continent darzustellen.
    In jedem dieser Fälle könnte die Tangentialgeschwindigkeit der Erde plötzlich aufgehoben werden. Alle Wesen, Bäume, Häuser u.s.w. würden in der Schnelligkeit von 4. 8 Meilen in der Secunde, welche sie vor dem Stoße hatten, weiter geschleudert werden. Die Meere müßten aus ihren natürlichen Bassins hervorbrechen, um Alles zu vernichten. Die noch feurig-flüssigen Bestandtheile des Erdinnern würden durch den Gegenstoß nach der verhältnißmäßig dünnen, festen Kruste unseres Planeten drängen und nach außen durchzubrechen suchen. In Folge der Veränderung der bisherigen Erdachse träte ein neuer Aequator an Stelle des früheren. Endlich könnte die Bahngeschwindigkeit der Erde wohl auch ganz gehemmt werden, wodurch unser Planet, wenn die Anziehungskraft der Sonne durch keine Tangentialkraft mehr aufgehoben würde, in gerader Linie nach dem Centralgestirn zu stürzen und nach einer Fallzeit von 64 1 / 2 Tagen von letzterem absorbirt werden würde.
    Oder es würde sich, unter Berücksichtigung der neueren Wärmetheorie, nach der die Wärme nichts anderes ist als eine modificirte Bewegung, die plötzlich unterbrochene Geschwindigkeit unseres Sphäroïden mechanisch in Wärme umsetzen. Unter einer bis zu mehreren Millionen Graden gesteigerten Temperatur würde sich dann die Erde schon binnen wenigen Secunden verflüchtigen.
    Indeß, um diese kurze Aufzählung solcher nicht wünschenswerthen Aussichten abzuschließen, der Zusammenstoß zwischen der Erde und einem Kometen hat nur die Wahrscheinlichkeit von

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