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Reise in die Niemandswelt

Titel: Reise in die Niemandswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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antwortete nicht sofort. Sie passierten das Bauwerk in einigen Kilometern Entfernung. Wozu sollte der Butler auch antworten.
    Schließlich war es ihm vom ersten Augenblick an klar gewesen, was dort auf der Stahlorchidee thronte.
    »Das ist immer noch ES«, sagte sein Butler endlich. »Seit er Position bezogen hat über Terra, hat er sich nicht von der Residenz entfernt. Das werden Sie nicht vergessen haben, Großadministrator.«
    Nein, wollte er sagen. Aber das wäre eine Lüge gewesen, und alles, was ihm über die Lippen kam, war ein kleines, nie gehörtes Krächzen.
    Etwas in ihm zerbrach. Erinnerungen taumelten durch seinen Geist, strauchelten, überlappten sich. Der Polyport-Hof DARASTO. MIKRU-JON auf dem Transferdeck des Hofes. Meine Zusage an den Schattenmaahk Grek 363, Grek 259 beizustehen. Das Konzept Lloyd/Tschubai, das mich ins Zentrum des Geschehens teleportiert hat. Dann ja, was war dann geschehen?
    Mit der Hand beschrieb er einen Kreis. Sein Butler verstand. Er lenkte den Gleiter auf eine Bahn, die ihn in einem großen Bogen um die Residenz führte.
    Er dachte: Was immer dort geschehen ist, welche Waffe man auf dem PolyportHof auch gezündet haben mag sie hat mich aus meinem Universum gerissen und in ein anderes versetzt. Aber in welches? In welches nur?
    Dann entdeckte er das Figurenfeld. Es waren monumentale Statuen, auf deren wuchtigen Sockeln ihre Namen und ihre Verdienste in grün flirrenden Lettern verzeichnet standen. Augenblicklich war ihm klar, aus welchem Material die Buchstaben beschaffen waren: Howalgonium.
    Vater Eric Manoli, las er auf einem. Vater Reginald Bull auf einem anderen. Vater Atlan da Gonozal, Vater Roi Danton. Und schließlich, alle anderen weit überragend, Vater der Väter Perry Rhodan.
    »Haben Sie genug gesehen, Sir?«, fragte der Butler.
    »Ja«, sagte er müde. »Fahr mich heim.«
    Es hätte des Blicks in das stählerne Gesicht des Kolosses nicht bedurft, der dort vor der Residenz in den nächtlichen Himmel starrte, in dieses Gesicht, das seinem glich und doch völlig anders war: härter, unnachgiebiger, erbarmungslos.
    Die Frage, in welches Universum es mich geschleudert hat, dürfte beantwortet sein: Es ist ein Anti-Universum. Eine Welt, in der ich in der mein hiesiges Ich ein Tyrann ist.
    Plötzlich riss die Nacht über Terrania City auf. Laserbahnen irrten für einen winzigen, effekthaschenden Moment in alle mögliche Richtungen, dann vereinten sie sich auf der Hülle eines Raumschiffs, das majestätisch langsam niedersank, wie um die Stadt in Besitz zu nehmen.
    »Was ist das?«, fragte er leise.
    »Es ist die SOL II«, sagte sein Butler. »Jedenfalls, wenn ich den amtlichen Meldungen glauben darf, die im Augenblick über alle Trivid-Frequenzen ausgestrahlt werden. Das mächtigste Schattenschiff des Reiches. Wie ich höre, aktiviert sich soeben das Konglomerat der Mastibekk-Pyramiden im Albinoring von Terrania Space Port, um die Polungsblöcke der Schattenzellen des Schiffes wieder aufzuladen. Das ganze Volk ist, wie man hört, von unbändigem Jubel erfasst. Auch der Großadministrator hat, wie man hört, seiner Freude Ausdruck gegeben, nach so langer Zeit wieder heimzukehren. Was, Sir, wenn Sie gestatten, die Frage aufwirft: Wenn dort mit seiner SOL II der Großadministrator heimkehrt wer sind dann Sie?«

Rhodans berühmte Unfähigkeit
    »Ausschnittvergrößerung. Das Gesicht von Grek 1«, bat Mondra Diamond.
    Mirku, der weiblich gestaltete Avatar des Schiffes, erschien ihren Passagieren als zierlich gebaute Frau mit blondem Bubikopf. Sie kam Diamonds Wunsch unverzüglich nach.
    Diamond studierte das Hologramm des maahkschen Kopfes mit einer Ruhe, die ihr selbst nicht geheuer war. Gab es Zeichen, eine Mimik, die sie hätte deuten können?
    Es gab keine.
    Dennoch gewann sie fast unmittelbar den Eindruck, dass Grek 1 zutiefst erschüttert war.
    Erschüttert worüber über den Tod Rhodans?
    Sie schloss die Augen. Er ist nicht tot, dachte sie. Er ist ja unsterblich. Im selben Moment kam ihr diese Beweisführung lächerlich vor, also lachte sie.
    Lloyd/Tschubai sah sie, wie ihr schien, betreten an.
    »Er ist nicht tot«, erklärte sie ihm.
    »Natürlich nicht«, sagte Tschubai. »Rhodans berühmte Unfähigkeit zu sterben.«
    Sie konnte an Tonfall und Betonungen erahnen, wer jeweils sprach, aber das Konzept »Konzept« ließ sie immer wieder schaudern. Dieser Seelenbausatz von ES. ES, der Menschen baut nach sei nem Gutdünken. Der sie in die Welt projizieren und später in

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