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Reise in die Niemandswelt

Titel: Reise in die Niemandswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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verlassen zu sollen.
    Er spürte einen Begleiter neben sich. Pral.
    Wie geht es dir?, fragte der Schattenmaahk.
    Es geht mir gut, sagte Rhodan.
    Es könnte so bleiben, sagte Pral. Niemand zwingt dich, das Netz zu verlassen.
    Ich weiß, sagte Rhodan. Aber ich glaube, ich bin noch nicht so weit, dass ich ein mir ein Leben jenseits meines Körpers wirklich wünsche. Es klang, wie er fand, ein wenig nach einer Entschuldigung.
    Ich verstehe, sagte Pral. Rhodan spürte, dass der Schattenmaahk durchaus nicht verstand, aber seine Entscheidung akzeptierte.
    Was muss ich tun, um in meinen Leib zurückzukehren?, fragte er Pral.
    Rhodan bemerkte, wie sich der Schattenmaahk an ihm vorbeischob und die Führung übernahm. Folge mir, sagte Pral. Du hast es nicht mehr weit. Es ist dir klar, dass dein Körper schwer versehrt ist und du Schmerzen leiden wirst?
    Ja, sagte Rhodan.
    Das ist der Preis, sagte Pral. Der Preis für diese Art von Leben.
    Schmerz als Preis, sagte Rhodan. Wenn es sein muss: gut. Ich werde ihn zahlen.
    Das Gefühl, auf Eis zu schlagen. Hartes, abweisendes Material.

Theorie und Praxis
    Diamond hatte mehr und mehr das Gefühl, dass die Zeit ihr zwischen den Fingern verrann. Ihr war, als wäre der entscheidende Moment da und niemand außer ihr erkannte ihn. Wenn man ihn versäumte, wäre alles verloren. Woher wusste sie das?
    Egal. »Was müssen wir tun, um ihn zu wecken?«
    »Theoretisch?«, fragte Grek 124.
    »Wie auch immer.«
    »Wir müssten die Tiefenkryostase lösen und zugleich Grek 1 auffordern, sich in seinen Körper wiedereinzugliedern. Möglichst unter Mitnahme des Bewusstseins eures Partners.«
    Diamond atmete durch. »Tut das!«
    »Ich hatte gehofft, dir verdeutlicht zu haben, dass dieser Versuch hoch riskant ist.«
    »Ich übernehme die Verantwortung«, sagte Diamond.
    »Du?« Grek 124 schien fassungslos. »Wie könntest du durch einen puren Willensakt meine Verantwortung übernehmen?«
    Wie sollte sie den Schattenmaahks klarmachen, dass sie und Rhodan immer wieder wechselseitig die Verantwortung füreinander übernommen hatten eine lebenspraktische Übung. Sie bezweifelte, dass Grek 124 und die anderen Schatten sich diesen Argumenten zugänglich zeigen würden.
    Sie zog ihre Waffe, entsicherte sie und richtete sie alles in einer einzigen, anmutigen Bewegung auf Grek 124. »Bitte«, sagte sie.
    Grek 124 löste sich in einen Schatten auf, verschwand und wurde direkt neben ihr wieder stofflich. Sie fuhr herum, zielte wieder, er löste sich wieder auf, verschwand, tauchte wieder auf.
    »Lass das!«, rief sie. Die Waffe wies mit der Abstrahlöffnung zu Boden. Diamond dachte nach.
    Sie hob die Waffe wieder und richtete sie auf den leblosen Rhodan unter dem Sauerstoffzelt. »Ich habe meine Entscheidung getroffen«, sagte sie. »Für Wesen unserer Art ist der Tod ein ziemlich unumkehrbarer Prozess. Das Pendeln zwischen den Realitäten liegt uns nicht. Wir wollen Entscheidungen.«
    Ihr Finger lag auf der Auslösetaste.
    Grek 124 und die anderen Schatten schienen sich stumm zu beraten.
    »Wir akzeptieren«, sagte Grek 124 endlich. »Wir informieren Grek 1 über die Situation. Wir beenden die Kryostase.«
    Er gab den anderen Schattenmaahks einen Wink.
    Wie ein wohl einstudiertes Ballett von leichten Riesenleibern gingen sie an die Arbeit.

Wiederverkörperung
    Das Eis schmolz fast übergangslos. Rhodan brach ein. Er hatte das Gefühl, er würde in eine Sonne stürzen. Das Licht war purer Schmerz, und der Schmerz leuchtete.
    Verbrennungen ersten bis vierten Grades, dachte er mit einer Kaltschnäuzigkeit, die ihn selbst überraschte. Nur die Verbrennungen ersten und zweiten Grades tun weh. Was darüber hinausgeht, hat auch die Nerven verbrannt. Taubes Fleisch. Totes Gewebe.
    Die Behandlung von Brandverletzungen und Verbrennungsfolgentraumata stellte auch im 15. Jahrhundert NGZ die Medotechnologie noch vor Probleme.
    Die terranische Medotechnologie, die sich mit der Therapie bei Terranern befasste.
    Bei ihm aber waren Maahks am Werk, Wasserstoffatmer, für die Sauerstoffatmer mit ihrem Metabolismus eher exotische Lebensformen darstellten.
    Er beobachtete die Szene wie durch einen wässrigen Schleier. Die Maahks, zwei Terraner. Mondra und Ras, das Konzept.
    Er hätte gerne etwas gesagt, etwas getan, Mondra umarmt, Ras die Hand gegeben. Aber nichts ging.
    Er sah, wie Mondra ihm einen kurzen Blick zuwarf, sich dann wieder den Maahks zuwandte, in deren medizinischer Obhut er sich befand.
    Immerhin spürte er seinen

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