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Reise ohne Ende

Reise ohne Ende

Titel: Reise ohne Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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wiederkommen?« redete er beruhigend auf sie ein und umarmte sie. Sie hatte einen süßen, sauberen Babygeruch an sich, und ihr Haar hatte sein eigenes Parfüm.
    »Warst du denn? Fehlst mir«, schluckte sie wieder. »Böser Doran. Nicht hier, mich ins Bett bringen.«
    Als er sie beruhigt hatte, setzte er sie auf sein Knie mit dem Gesicht zu ihm und strich ihr sanft über das Haar. »Du darfst nicht weinen«, ermahnte er sie. »Ich hab’ dich lieb, aber ich habe auch noch andere Arbeit.«
    Sie hörte ihm zu, und wieder wurde ihm klar, daß die frühreife Kleine wahrscheinlich jedes Wort verstand, das er zu ihr sagte. Er mußte gut aufpassen, daß er sie nicht anlog oder täuschte. Er hätte ihr alles erklären sollen, bevor er wegging, aber er hatte gedacht, sie sei ja nur ein Baby, weniger als ein Jahr alt, und würde ihn nicht verstehen.
    »Hör mal zu, Kleine«, sagte er und schaukelte sie auf seinem Knie. »Ich will ganz ernst mit dir reden, Kleine. Ich hab’ dich lieb, und ich werde dich immer liebhaben. Ich komme zu dir, wenn ich kann. Ich kann jetzt nicht mehr die ganze Zeit mit dir spielen, weil ich jetzt andere Arbeit zu machen habe, und Gilbarni und Gilnosta sind jetzt bei dir und lernen und spielen mit dir. Ich werde aber versuchen, zu dir zu kommen, so oft ich kann, und wenn du größer bist, zeige ich dir das ganze Schiff.«
    »Zeig’s mir jetzt«, bettelte sie.
    »Das kann ich nicht, Kleine. Das Schiff ist für so kleine Mädchen wie dich nicht gebaut, und du könntest dir weh tun. Wenn du einmal größer bist, kannst du in der ganzen Samtfalter herumlaufen und bei mir sein und bei Ramie und bei Rae und bei all den anderen Leuten, die darauf warten, daß du groß wirst, aber ich werde versuchen, dich jeden Tag oder jeden zweiten zu besuchen. In Ordnung?«
    Sie kuschelte sich an ihn. »In Ordnung«, sagte sie und überlegte kurz. »Komm dauernd. Hab dich lieb.«
    Er blinzelte und ärgerte sich über sich selbst. Warum wurde er nur jetzt dauernd so rührselig? Er sagte ihr aber: »Ich hab’ dich lieb, Kleine«, und er wußte, daß er die Wahrheit sagte. Die kleinen Finger, die da seine Hand umklammerten, schienen sein Herz direkt in ihrem Griff zu haben. Bis er diesen Dienst in der Kinderabteilung getan hatte, war es ihm nie klar gewesen, daß man jemanden so lieben konnte. Auch Janni nicht, nie. Sogar Gilmarin nicht. Niemanden.
    Bis zum nächsten Tag hatte er keine besonderen Aufgaben, und dann würde er auf den Planeten hinabgehen. So gab er nach und blieb eine Weile und ließ sich von den Kindern umschwärmen, und als Puhbär vorschlug, er solle doch den Älteren – den Vierjährigen – von dem neuen Planeten erzählen, versammelte er sie alle um sich und ließ Giljodek auf sein Knie klettern, während die anderen auf Kissen sehr nahe bei ihm saßen. Gilbarni, der neue Lehrling in der Kinderstation – er war nach Schiffszeit etwa vierzehn – hob die Augenbrauen hoch und sagte: »Vielen Dank, Gildoran. Ich habe noch ziemliche Schwierigkeiten, mit so kleinen Kindern zu reden. Die verstehen ja rein gar nichts.«
    »Oh doch, das tun sie«, gab Gildoran zurück. »Sie verstehen alles, was du zu ihnen sagst, selbst wenn sie sich noch nicht sehr gut mitteilen können. Paß also auf.«
    Gilbarni zuckte skeptisch mit den Achseln, und Gildoran war empört, bis ihm einfiel, wie er sich am Anfang seiner eigenen Dienstzeit in der Kinderstation gefühlt hatte. Auch er hatte geglaubt, die Kinder seien nichts als schreiende Tiere und zu einer Kommunikation nicht in der Lage. Gilbarni würde es noch lernen, und das war ja schließlich der Grund für den Dienst in der Station, zumindest teilweise. Wer dort Dienst tat, lernte auch selbst etwas, und nicht nur die Kinder. So hatte Gildoran es selbst noch nie gesehen. Er hatte vielmehr angenommen, der Diensttuende müsse ein Jahr seines Lebens den Kindern opfern. Nun war ihm plötzlich klar, daß er hier einige wertvolle Dinge über Menschlichkeit und Liebe gelernt hatte.
    »Erzähl uns von dem Planeten«, verlangte Gilvarth und zupfte Gildoran am Ärmel, und so mußte er wohl anfangen. »Also, das ist ein großer Planet mit einem Nickel-Eisen-Kern – wißt ihr, was das ist? Er hat Polkappen, aber nur sehr kleine, und es gibt kein Meer …«
    »Wie kann das ein richtiger Planet sein, wenn er kein Meer hat?« wollte Giljodek wissen, und Gildoran lachte, weil er das Zitat aus der alten Kindergeschichte erkannte, und er zitierte als Antwort weiter: »Ein Planet kann

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