Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Reise ohne Ende

Reise ohne Ende

Titel: Reise ohne Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
Vom Netzwerk:
Bodenproben und sehen uns etwas genauer danach um, was noch zu machen ist. Gehst du für den Transmitter mit herunter, Gilraban?«
    Der ältere Mann schüttelte den Kopf und sagte: »Ich glaube nicht. Ich schicke Gildoran mit. Er kann sich nach einem Platz für eine erste Verbindung mit der Zentrale umsehen. Achte darauf, daß du gewachsenen Fels findest, Doran. Erinnerst du dich noch an den Schlamm beim letztenmal? Daran war niemand schuld – soweit ich mich erinnere, gab es auf dem gesamten Planeten keine einzige Stelle, an der wir eine Station hätten aufstellen können, ohne knöcheltief in Schlamm zu waten. Wir sollten es aber diesmal zumindest versuchen, eine Stelle zu finden, an der richtiger Fels ist, und uns zu ihm heruntergraben. Ich mag es nicht, wenn ich durch Schlamm waten muß!«
    Gildoran fühlte eine Woge von Stolz in sich hochsteigen. Rational wußte er, daß dies kein Auftrag war, bei dem ein sehr junger Techniker schwere Fehler machen konnte, aber er war trotzdem aufgeregt. Das war sein erster Erwachsenenauftrag. Auf der letzten Welt hatte er nichts Schwierigeres zu tun als Sachen abzuholen oder hinzubringen und allgemein zur Hand zu gehen. Er sagte ernst: »Ich werde versuchen, eine gute Stelle für euch zu finden.« Er fragte sich ärgerlich, warum Gilrae wohl lächelte. Konnte ihn denn niemand ernst nehmen?
    »Ich möchte hier nicht übervorsichtig erscheinen, wenn ihr alle so voller Hoffnung seid«, sagte Gilmarti, »aber geht keine unnötigen Risiken ein. Ein Planet, der eine intelligente Rasse umgebracht hat, hat vielleicht für uns einige unangenehme Überraschungen parat.«
    »Ausgeschlossen«, sagte Gilban bestimmt. »Ich bin überzeugt davon, daß das intelligente Leben auf diesem Planeten – nach den Ruinen da unten zu urteilen – schon vor zwei Millionen Jahren ausstarb. Wenn ich eine erste Vermutung darüber äußern sollte, was sie umgebracht hat, dann würde ich auf eine Seuche tippen, die sich auf dem gesamten Planet ausgebreitet und alles umgebracht hat, das sich damit infizieren konnte. Dann starb der Erreger selbst aus, weil kein Gastkörper mehr vorhanden war.«
    »Wir können nur hoffen, daß du recht hast«, sagte Gilmarti, und Gilmerritt meinte: »In der Atmosphäre und den ersten Bodenproben haben wir nur sehr wenig organisches und einzelliges Leben gefunden und damit auch keine Bazillen oder Bakterien, die in der Lage wären, eine Krankheit zu verbreiten, und Träger für eine Seuche auch nicht. Von Pflanzen wird auf Tiere nichts übertragen. Von dem Moos und den Luftwurzeln werden wir uns also auch nichts holen; von den Heulern haben wir einige gefangen, aber sie hatten keine Parasiten. Eine bemerkenswert sterile Welt.«
    »So gefällt es mir besser«, sagte Gilmarti. »Ich bin eigentlich nicht besonders scharf darauf, es so zu machen, wie die Mannschaft der Vagabundenkönigin es vor zweihundert Jahren machen mußte. Wißt ihr noch, welche Schwierigkeiten sie auf dieser Welt hatten, deren Bewohner sich in einer frühfeudalen Phase befanden und die sie überreden mußten, ihnen die Einrichtung einer Transmitter-Station zu erlauben? Sie waren der festen Überzeugung, dies alles sei das Werk von einem Haufen besonders bösartiger Teufel. Beinahe hätten sie die Mannschaft als Opfer für ihre besonders bösartigen Götter aufgeschlitzt. Der arme Timharald – er war zu der Zeit Jahreskapitän – ist tatsächlich umgebracht worden. Die ganzen Moose und Luftwurzeln und Wüstenheuler werden sich wenigstens nicht dazu entschließen, uns auf irgendeinem Altar zu opfern, weil wir Teufel sind.«
    »Das ist wahr. Ich habe mir schon oft überlegt, ob wir so einer Welt überhaupt einen Gefallen tun, wenn wir ihnen die Segnungen unserer Galaxis bringen«, sagte Rae. »Sicher zeigt die Geschichte, daß die meisten sich einfügen und dabei ihre eigene Kultur bewahren, aber ich habe das Gefühl, es wäre besser, wenn man barbarische oder feudale Welten ein paar tausend Jahre in Ruhe lassen würde, bis sie erwachsen geworden sind.«
    »Das ist eine sehr engstirnige Meinung«, sagte Gilban. »Das ist die uralte Mangeltheorie, nach der man sie am Rand des Überlebens sich allein abmühen lassen und sie mit allen Gefahren einer isolierten Rasse existieren lassen soll. Wie die Leute da unten«, sagte er und schloß mit einer Handbewegung den gesamten Planeten unter ihnen ein. »Sie waren dem ausgeliefert, was auch immer sie umgebracht hat – und eine Transmitter-Verbindung hätte sie retten

Weitere Kostenlose Bücher