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Rendezvous in Tokio

Rendezvous in Tokio

Titel: Rendezvous in Tokio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jina Bacarr
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Angestellten des Büros, die wie aufgescheuchte Hühner herumliefen und immer in Eile waren, auch wenn es dafür keinen Grund gab. Sie machten den Anschein, alles sei eilig, weil das eine wichtige Tradition in einem japanischen Büro war, erklärte er mir.
    Steve war ein altgedienter Werbefachmann und lebte schon einige Jahre in Japan. Er wusste, wie man die Schwierigkeiten in diesem Job umschiffte. Aber was mich mehr beeindruckte war die Tatsache, dass er sich Zeit nahm, mir zu helfen. Ich hatte das, was ich in meinem Job machte, immer als eine Kunst empfunden – die Produktion koordinieren, während der Dreharbeiten vor Ort sein und anschließend die Nachbearbeitung begleiten. Steve half mir, noch einen Schritt weiter zu gehen, indem er mir zeigte, wie ich die Barrieren überwinden konnte, die sich mir seit meiner Ankunft in Japan in den Weg stellten. Ich respektierte ihn, aber ich wurde auch sehr von ihm angezogen. Fühlte er dasselbe für mich? Obwohl er ein gaijin  war, ein Fremder wie ich, befolgte er die Gewohnheiten der Japaner. Er nahm sich Zeit, handelte nicht impulsiv und besprach seine Entscheidung mit dem Team, ehe er sie traf. Folgte er ihren Sitten auch in der Liebeskunst?
    War er unerreichbar?
    Ich hatte beschlossen, es herauszufinden.
    Ein dünner Schweißfilm auf meiner Haut durchfeuchtete meine weiße, hauchdünne Seidenbluse, und ein süßer Geruch stieg zwischen meinen Schenkeln auf. Ich schnupperte, und ein anderer Geruch ließ mein Herz schneller schlagen. Ein angenehmer, moschusartiger Geruch. Der Geruch eines Mannes, der so anders war als der Duft nach Menthol und Rose, der in voller Bandbreite von den Männern in meinem Tokioter Büro ausging. Der Geruch stammte von einem Kaugummi, das sie nach Rosen riechen ließ, nachdem sie es gekaut hatten. Es sah so aus, als bevorzugten japanische Frauen Männer, die wie ein Blumengarten im Haus rochen. Ich bevorzugte allerdings die puren, männlichen Pheromone, um meiner Libido einzuheizen. Und Steve leistete da verdammt gute Arbeit.
    Er spürte mein Begehren und lächelte. „Du riechst gut“, sagte er und schnupperte an meinem Haar.
    „Das kann ich auch von dir sagen.“
    Wieder lächelte er, dann zupfte er spielerisch an meinen langen Strähnen. „Wir werden diese Diskussion beim Mittagessen fortsetzen, wenn du magst.“
    „Ich mag. Übrigens habe ich gemerkt, dass die Japaner großartige Spieler sind“, warf ich ihm einen kleinen verbalen Angelhaken zu. Damit bezog ich mich vor allem auf die japanische Besessenheit, Computerspiele oder pac hinko zu spielen, ein lautes Flipperspiel. Ich streckte meine Brüste nach vorne, dann fuhr ich mit der Zunge über meine Lippen. „Ich bin schon neugierig, was du für ein Spieler bist.“
    „Keine Sorge“, neckte er mich. „Du wirst es schon früh genug herausfinden.“
    Ein kokettes Lächeln legte sich auf mein Gesicht, weil ich merkte, dass allein die Andeutung, ich könnte mit ihm intim werden, die Lust in meinem Unterleib entzündete.
    Sobald wir draußen in der Kühle waren, versuchte ich, das leise Feuer zu ersticken, das in mir wuchs. Aber die Nähe von Steves Körper, der sich gegen meinen drückte, ließ meine Temperatur steigen. Wir standen dicht aneinandergedrängt unter meinem Regenschirm, damit wir nicht nass wurden. Ein sanfter, beständiger und frischer Regen ging nieder, der über meinen Schirm rann und wie seidige, flüssige Blütenblätter auf meine Füße fiel.
    Der Regen hinderte die Japaner nicht daran, die Straßen zu überfüllen. Obwohl es nicht bloß japanische Büroangestellte und Sekretärinnen waren, die unterwegs zu einem rasch eingenommenen Mittagessen waren. Ich sah Gothicmädchen in schwarzer Kleidung, die durch die Regenpfützen tänzelten und dabei ihre riesigen schwarzweiß gepunkteten Regenschirme kreisen ließen. Auch streng blickende Typen mit goldbraun gefärbten Haaren, die eckige Stiefel und lange, schwarze Jacken trugen, die bis über ihre Hüften reichten, flanierten durch die vollen Straßen. Ich atmete tief ein, als ich eine schöne Frau entdeckte. Sie spazierte in einem mauvefarbenen Kimono mit herrlichen, weißen Blüten, die auf ihre obi oder Schärpe gestickt waren, vorbei und tippte eine SMS, ehe sie in eine Limousine einstieg. Eine Geisha? , fragte ich mich. Ihre Gegenwart erinnerte mich daran, dass ich in einem Land der Illusionen lebte, in dem nichts war, wie es schien.
    Obwohl ich Tokio faszinierend fand, brachte es meinen Kopf total

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