Republic Commando 02 - Triple Zero
nur eine Mahlzeit brauchen, um sie auf andere Gedanken zu bringen, aber meistens funktionierte es.
„Geht es uns allen gut?"
Atin sah von dem Datenblock auf, den er gerade ausschlachtete. Sachen auseinander zu nehmen schien ihn glücklich zu machen. „Uns geh's gut, Sarge. Tschuldigung. Ich mag es nur nicht, dich Kai zu nennen. Außer in der Öffentlichkeit natürlich."
„Schon in Ordnung, Sohn."
Skirata setzte sich und achtete dabei darauf, dass er Darman sehen und unauffällig einschätzen konnte. Da lag irgendetwas in der Art, wie er sich auf seinem Platz leicht zu Etain gewandt hielt und sie hatte sehr viel mehr Augenkontakt mit ihm als sonst. Skirata fragte sich, warum es ihm nicht schon vorher aufgefallen war und wann es passiert war.
Falls er Recht haben sollte ...
Es war schlecht für die Disziplin, einem Offizier und einem gemeinen Soldaten eine Beziehung durchgehen zu lassen. Auf der anderen Seite war Etain kein Offizier und Darman hatte es sich nie ausgesucht, eingezogen zu werden. Das Risiko bestand eher darin, wie Darman damit umgehen würde und wie stehen gelassen sich seine Brüder fühlen würden, jetzt, da sie sich in einer Welt befanden, in der jeder, der keine Rüstung trug die Freiheit besaß, zu lieben.
Skirata stand auf und humpelte zu Etain hinüber. „Kommen Sie, erklären Sie mir ein paar von diesen Jedi-Sachen", sagte er leise. „Ich würde ja Bard'ika fragen, aber er steht gerade in Ungnade." Er zwinkerte Jusik zu, um klarzumachen, dass er nur Spaß machte: Der Junge nahm seine Scherze oftmals viel zu ernst. „Draußen."
Es war keineswegs subtil, aber Darman schien offensichtlich zu denken, dass niemand bemerkt hätte, was zwischen ihnen vorging. Wahrscheinlich glaubte er, Skirata wolle mit Etain die fragwürdigen Aspekte des Verhörs besprechen.
Skirata setzte sich neben Etain auf die wackelige Bank an der Mauer der Landeplattform. Es war spät am Nachmittag und die Luft roch nach heißen Gleitertriebwerken und dem süßlich schweren Duft einer einsamen MayIa-Ranke, die in einer Ritze im Permacret Wurzel n geschlagen hatte. Etain faltete ihre Hände im Schoß ihrer blassblauen Tunika. Ohne die gedeckte, braune Robe sah sie überhaupt nicht wie eine Jedi aus.
„Sie und Darman", sagte Skirata vorsichtig.
Sie schloss für eine Sekunde die Augen. „Er hat es Ihnen also gesagt. Ich nehme an, er sagt Ihnen alles."
„Nicht ein Wort. Aber ich bin nicht blöd." Es war erstaunlich, wie einfach einem die Leute Dinge erzählten, ohne dass man auch nur eine Frage gestellt hatte. Vielleicht wollte sie ja, dass alle es wissen. Aber Darman nicht, wie es schien und es stand ihm zu, das bisschen Privatleben zu hüten, das ihm blieb. „Ich habe das Gerede der Schwadron nach Qiilura gehört."
„Wollen Sie mir sagen, ich solle es beenden?"
„Nein, ich frage Sie, wohin es führen soll."
„Werden Sie ihm sagen, er soll es beenden?"
„Nicht, wenn Sie ihn glücklich machen." Skirata ging vorsichtig vor, aber er wusste genau, wo er die Grenze ziehen und wessen Interessen er an erster Stelle setzen würde, Krieg hin oder her. „Sehen Sie, so viel weiß ich über Jedi. Ihr dürft nicht lieben."
„Wirsollten es nicht. Aber manchmal tun wir es. Ich tue es."
„Dann ist es Ihnen also ernst mit ihm."
„Ich habe nach Qiilura niemals aufgehört, an ihn zu denken."
„Haben Sie das auch wirklich zu Ende gedacht?"
„Dass ich ihn überleben werde? Frauen überleben ihre Männer andauernd. Dass man mich aus dem Jedi-Orden schmeißt? Wenn das der Preis ist, zahle ich ihn gern."
„Etain, er ist verwundbarer als Sie denken. Er ist ein ausgewachsener Mann und er ist eine Tötungsmaschine, aber er ist auch ein Kind. Tränen wegen einer Freundin können gefährlich ablenkend für ihn und die ganze Schwadron sein."
„Das weiß ich."
„Ich hasse es, zu sehen, wenn er benutzt wird. Wenn Sie mit dieser Sache also weitermachen wollen, dann sollten Sie auch wirklich dahinter stehen." Er machte eine Pause, um sicherzugehen, dass sie ihn auch verstand. „Sie wissen, dass ich ihn beschützen werde, egal, was kommen mag, oder?"
Etain öffnete die Lippen und ihre Wangen sahen plötzlich rosig aus. „Ich will, dass er glücklich ist, Kai. Ich würde ihn niemals benutzen."
„Ich bin froh, dass wir uns einig sind."
Für das Bedrohen eines Jedi-Generals hätte man wohl vors Kriegsgericht gestellt werden können. Aber das war Skirata egal. Darman und seine letzten verbliebenen Söhne gingen vor.
Weitere Kostenlose Bücher