Republic Commando 02 - Triple Zero
gesagt, nicht einmal seinen Namen, Rang oder eine Kennnummer genannt. Und natürlich würden die Beiden, die trockengefroren im Vakuum des Alls trieben aus freien Stücken auch nicht sonderlich viele Antworten von sich geben.
„Hör mal, soll ich vielleicht versuchen, ein paar Informationen aus diesen Herren zu quetschen, nur für den Fall, dass unser Taxi nicht eintrifft, bevor uns die Luft ausgeht?", fragte Fi.
„Wir sind nicht dazu ausgebildet worden, Gefangene zu vernehmen", antwortete Niner.
Fi manövrierte sich über den Menschen. Er wusste nicht, was Nikto fühlten oder fürchteten und zweifelte zudem daran, dass in dieser Hinsicht viel zu holen war, aber er wusste jede Menge über die Verletzbarkeit seiner eigenen Spezies. „Ich könnte improvisieren."
„Nein, du wirst nur von ihm und den Schottwänden abprallen und zu viel Sauerstoff verbrauchen und dann müssen wir sie aufschlitzen, damit der Vorrat für uns reicht. Es kann warten. Vau geht ja nirgendwo hin und die hier auch nicht."
Niner lehnte sich im Pilotensessel zurück, den Haltegurt umgeschnallt und starrte geradeaus. Das blau leuchtende T seines Visors spiegelte sich in der Transparistahl-Frontscheibe und ließ ihn auf wunderbare Weise droidenhaft erscheinen. Fi war sich nicht sicher, ob Niner nicht einfach nur brutale Sachen sagte, um die Gefangenen einzuschüchtern. Fi war sich ja selbst manchmal nicht sicher, ob er scherzte oder nicht.
Der Krieg war nichts Persönliches. Aber irgendwie dachte Fi anders über Leute, die kein Gewehr trugen und nicht im aufrichtigen Kampf töteten. Sie waren ein unsichtbarer Feind. Fierfek, selbst Droiden stellten sich einem aufrecht entgegen, sodass man wusste, woran man war.
Er gab sich Mühe, die Idee aus seinem Verstand zu vertreiben und das nicht nur, weil Ordo auf unbeschädigte Gefangene bestanden hatte. Er wusste, wie man tötete und er wusste auch, wie man dem Schmerz widerstand, aber er war sich nicht sicher, wie man ihn vorsätzlich zufügte.
Er war sich allerdings ziemlich sicher, dass Vau Ahnung davon hatte. Er würde die Sache ihm überlassen.
Darman hatte sich mit ausgestreckten Beinen an die Schottwand gelehnt. Es sah aus, als wäre er eingeschlafen. Seine Arme waren verschränkt, sein Kopf gesenkt und die Aufnahme seines Blickfelds, die in Fis HUD zu sehen war, zeigte nur seinen Schoß und Gürtel. Dar konnte überall und zu jeder Zeit schlafen. Einmal zuckte er kurz zusammen, so als hätte jemand etwas zu ihm gesagt, aber über das Komlink war nichts zu hören.
Atin, im Sitz des Copiloten fest gegurtet, arbeitete an einem Sortiment aus Datenblöcken, Datenstiften und Flimsiblättern, die er den Verdächtigen - toten, wie lebenden - abgenommen hatte. Er steckte Sonden in Daten an Schlüsse und tat im Großen und Ganzen das, was ihm am besten lag: aufschneiden, zerlegen, hacken und generell Dinge demontieren. Gelegentlich streckte Niner seine Hand aus und fing eine seiner frei herumtreibenden Trophäen auf.
Fi stieß sich mit einem sanften Druck gegen das Deck ab und bot seine Rolle mit Tape an. Atin zwang sich zu einem Lächeln, setzte die widerspenstigen Einzelteile auf die klebrige Seite des Bandes und befestigte das andere Ende an Niners linkem Unterarmpanzer.
„Fi, du weißt, dass ich das nicht so meine?", sagte Niner plötzlich. „Wenn ich dich wegen irgendwelchem Kram anmache. Ich lasse nur Dampf ab."
Fi war erstaunt. „Sarge, ich glaube, das Allererste was du je zu mir gesagt hast, war eine fiese Unterstellung. Und wir sind immer noch Brüder, oder? Du bist genau wie Sergeant Kai. Er meint es auch nie so."
„Hast du über die Holoverbindung gesehen, in welchem Zustand er war?"
„Er sah ziemlich erschöpft aus."
„Armer Buir. Er hört nie auf, sich Sorgen zu machen."
Fi hielt inne. Es war das erste Mal, dass er Niner das Wort Buir freiheraus sagen hörte. Vater. Fi hatte es lieber, wenn jeder seine Ängste hinter Witzeleien verbarg. So war ihm das zu offen.
In zwei Stunden könnten wir tot sein. A/a/a, wäre nicht das erste Mal...
Er zuckte mit den Schultern und suchte verzweifelt den Teil seines Ichs, der immer eine clevere Antwort parat hatte. „Ich weiß nicht, wie's bei dir aussieht, aber ich habe fest vor zur Basis zurückzukommen, schließlich schuldet Obrim mir immer noch einen Drink."
„Und Gratis-Warranüsse." Darman schlief also doch nicht. „Fierfek, ich werde dieses Gefühl nicht los, als ob jemand neben mir sitzen würde."
„Ich bin's, Dar. Aber
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