Republic Commando 02 - Triple Zero
haben."
An diesem Punkt wusste sie so sicher wie nur irgendetwas, dass die Macht sie aus einer Existenz herausgehoben und geläutert und auf einen neuen Weg gesetzt hatte. Sie konnte Dinge verändern. Sie würde sie nicht sofort ändern und sie konnte sie nicht für die Männer hier ändern, aber irgendwie würde sie die Zukunft für Männer wie sie es waren ändern.
„Wenn es Ihnen ein Trost ist General, ich wüsste nicht, was wir tun sollten, wenn wir das hier nicht tun würden", sagte Gett. „Und man bekommt wirklich einen Haufen guter Witze zu hören."
Er fuhr kurz mit den Fingern an seine Braue, dann ließ er sie in ihrer Kabine allein.
Selbst umgeben von Schmerz und Tod fanden sie noch Dinge, über die sie lachen konnten. Gett verfügte über diesen subtilen, einfallsreichen und respektlosen Humor, der unter Männern in Uniform weit verbreitet schien. Wenn man keinen Spaß verstand, sollte man wohl besser nicht in die Armee eintreten. Sie hatte mehr als ein Mal gehört, wie Omega diesen Satz von Skirata zitiert hatte. Man musste in der Lage sein, zu lachen, sonst würden einen die Tränen überkommen.
Etain starrte auf das Blut an ihrer Robe und der Schrecken der Erinnerung lahmte sie noch immer derart, dass sie es nicht über sich brachte, die Erfahrungen durch Auswaschen ihrer Kleidung fortzuspülen. Sie stopfte die Robe unter die Matratze ihres Bettes, schloss die Augen und bekam nicht einmal mehr mit, wie sie sich hinlegte.
Sie schreckte aus dem Schlaf hoch.
Sie erwachte und dann änderte das Schiff seinen Kurs und beschleunigte. Sie fühlte es. Aber das hatte sie nicht geweckt, sondern eine Unruhe in der Macht.
Darman.
Sie konnte eine leichte Vibration spüren, die ihr verriet, dass die Antriebe der Fearless auf Hochtouren arbeiteten.
Sie setzte sich auf, schwang ihre Beine über den Bettrand und rieb sich einen schmerzhaften Krampf aus der Wade. An einem Haken hinter der Tür zu ihrer Kabine hing eine saubere Robe. Sie hatte keine Ahnung, wo die Besatzung sie herhatte, aber sie stand auf, wusch ihr Gesicht am Waschbecken und schaute endlich in den kleinen Spiegel, in dem sie das zerkratzte, aschfahle und rasch alternde Gesicht einer Fremden erblickte.
Aber wenigstens konnte sie sich jetzt wieder in die Augen sehen.
Sie zog die frische Robe an und steckte sowohl ihr eigenes, als auch Meister Fulier Kasts Lichtschwert ein - das sie immer bei sich trug, aus reiner Sentimentalität und aus pragmatischer Vorsicht - als sie draußen auf dem Gang dumpfe Stiefelschritte hörte. Jemand klopfte an die Tür und sie öffnete sie mithilfe der Macht. Es war beruhigend zu wissen, dass sie dazu nicht zu ausgelaugt war.
„General?", sagte Gett. Er reichte ihr einen Becher Caf und schien erstaunlich entspannt für einen Mann, dessen Schiff eindeutig von neuer Dringlichkeit angetrieben wurde. „Tut mir Leid, Sie so rasch wieder zu stören."
„Das ist sehr freundlich von Ihnen, Commander." Sie nahm den Caf und sah, wie ihre Hände zitterten. „Ich habe etwas gespürt. Was stimmt nicht?"
„Ich habe mir eine Freiheit genommen, General. Ich hoffe, Sie damit nicht zu beleidigen, aber ich habe Ihre Befehle aufgehoben."
Sie konnte sich nicht vorstellen, dass ihr das jemals etwas ausmachen könnte. Sie hatte es Darman sogar einmal befohlen, falls er jemals den Eindruck haben sollte, dass sie Mist baute. Die Klone kannten ihr Geschäft besser, als sie es jemals kennen würde.
„Gett, Sie wissen, dass ich Ihnen blind vertraue."
Er hatte ein entwaffnendes Grinsen, dem von Fi nicht unähnlich, aber ohne die krampfhafte Bemühung, alle Anwesenden aufzuheitern. „Ich habe das Schiff auf neuen Kurs in den Tynna-Sektor umgelenkt. Wir haben ein Rot Null empfangen und ich dachte, Sie würden wahrscheinlich darauf reagieren wollen. Ein, oder zwei zusätzliche Tage werden bei der jetzigen Überlebensrate der Verletzten keinen Unterschied machen."
Rot Null. Eine Notfallorder, die allen Schiffen befahl, auf irgendein Unglück zu reagieren. Ein wirklich ernstes Unglück! Selbst der Abzug der Einundvierzigsten war kein Rot Null gewesen.
„Auch ich würde einem Rot Null immer oberste Priorität einräumen. Gute Entscheidung, Gett."
„Ich dachte mir, dass Sie das so sehen würden." Er sah zu, wie sie den Becher leerte und streckte die Hand aus, um ihn ihr abzunehmen. „Besonders, weil dieser von der Omega-Squad stammt. Sie sitzen tief im Schlick, General."
Darman, dachte sie. Die Macht sorgte doch immer dafür, dass
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