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Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Titel: Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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auch noch nicht Umbrella auf der Rechnung gehabt.
    „Hinsichtlich der besseren Verteidigungsmöglichkeit würde ich sagen, wir nehmen den Pfad“, meinte John, den Blick auf die raue Oberfläche des Hanges gerichtet. „Wenn wir da raufklettern, könnten wir uns in eine Falle manövrieren.“
    „Ich glaube, es gibt eine Brücke“, sagte Cole. „Ich habe nur an einer der Kameras hier drinnen gearbeitet, an dieser dort … “
    Er zeigte nach rechts oben, in die Ecke. Leon konnte sie nicht einmal sehen – die Wände waren über fünfzehn Meter hoch und ihre eintönige Farbe verschmolz mit der Decke. So entstand eine Art optischer Täuschung, die den Raum endlos weit erscheinen ließ.
    „Ich stand auf einer Leiter, von der aus ich ein bisschen hinüberschauen konnte“, fuhr Cole fort. „Auf der anderen Seite gibt es eine Schlucht, über die eine Hängebrücke führt.“
    Während Cole sprach, öffnete Leon seine Tasche und sah nach, wie viel Munition er noch hatte. „Wie sieht’s mit der M-16 aus?“
    „Noch etwa fünfzehn drin“, antwortete John, auf das gebogene Magazin klopfend. „Außerdem hab ich noch zwei volle Magazine mit je dreißig Schuss … zwei Clips für die H&K und noch eine Granate. Und du?“
    „Sieben Schuss in der Waffe, drei Clips, eine Granate. Henry, hast du mitgezählt?“
    Der Umbrella-Arbeiter nickte. „Ich denke schon – fünf Schüsse, ich hab fünfmal abgedrückt.“
    Er sah aus, als wollte er noch etwas hinzufügen, sein Blick pendelte zwischen Leon und John hin und her, und schließlich senkte er ihn hinab auf seine schmutzigen Arbeitsstiefel. John sah Leon an, der mit den Achseln zuckte. Sie wussten eigentlich nichts über Henry Cole, außer dass er so wenig hierher gehörte wie sie selbst.
    „Hört mal … ich weiß, dass das weder die rechte Zeit noch der rechte Ort ist, aber ich möchte euch nur sagen, dass es mir leidtut. Ich meine, mir war klar, dass hier irgendwas faul ist. Mit Umbrella. Und ich wusste, dass Reston ein totales Arschloch ist, aber wenn ich nicht so gierig oder dumm gewesen wäre, hätte ich euch nie in diese Lage gebracht.“
    „Henry“, sagte Leon, „du hast es nicht gewusst, okay? Und glaub mir, du bist nicht der Erste, der reingelegt wurde … “
    „Ganz richtig“, unterbrach John. „Ernsthaft. Die Schlipsträger sind hier das Problem, nicht Leute wie du.“
    Cole sah nicht auf, aber er nickte. Seine mageren Schultern sackten wie vor Erleichterung nach unten. John reichte ihm noch ein Magazin und nickte in Richtung des Pfades, während Cole den Clip in seine Gesäßtasche schob.
    „Auf geht’s“, sagte John, womit er zwar beide meinte, doch er sprach an Cole gewandt. Leon bemerkte in seiner tiefen Stimme einen aufmunternden Ton, der vermuten ließ, dass er anfing, den Umbrella-Arbeiter zu mögen. „Wenn alle Stricke reißen, können wir uns nach Zwei zurückziehen. Bleibt dicht zusammen, verhaltet euch still und versucht, auf die Köpfe oder Augen zu schießen – vorausgesetzt, sie haben Augen.“
    Cole lächelte schwach.
    „Ich bilde die Nachhut“, sagte Leon, und John nickte, ehe er von der Luke weg trat und sich nach links wandte. Die kühle Luft war so still wie vorhin, als sie hereingekommen waren; es gab keine Geräusche außer denen, die sie selbst verursachten. Leon bildete das Schlusslicht, Cole trottete langsam vor ihm her.
    Der Pfad war gefurcht, als hätte jemand einen Rechen durch den Beton gezogen, bevor er getrocknet war. Rechts lag der „Gipfel“. Der Weg erstreckte sich über fast fünfundzwanzig Meter und bog dann scharf nach Süden ab, wo er hinter einem zerklüfteten Hügel verschwand.
    Sie waren etwa fünfzehn Meter weit gegangen, als Leon hinter ihnen das Kullern von Geröll hörte, das den Abhang herunterkam.
    Überrascht drehte er sich um und sah das Tier nahe der Gipfelspitze, zehn Meter über ihnen. Er sah es und war nicht sicher, was er sah, nur dass es sich bewegte, auf seinen vier kräftigen Beinen die Hügelflanke herab hüpfte wie eine Bergziege.
    Wie eine gehäutete Ziege. Wie … wie …
    … wie nichts, was er je gesehen hatte! Und dieses Etwas hatte den Boden fast schon erreicht, als sie ein feuchtes, rasselndes Geräusch auffingen, das irgendwo vor ihnen erklang; ein Geräusch, das an einen verschleimten Rachen erinnerte, den sich jemand freiräusperte – oder an einen Hund, der mit dem Maul voll Blut knurrte.
    Sie saßen in der Falle. Der Fluchtweg war ihnen abgeschnitten, und die

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