Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Titel: Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
Vom Netzwerk:
brachten. Es zeigte weder Panik noch Schmerz oder sonst eine Regung, lief etwa sechs Meter zurück, sprang dann flink wieder zu Boden und blieb vor der Verbindungsluke stehen. Als wüsste es, dass es damit ihren Fluchtweg verstellte.
    Und es hat nicht mal gezuckt, heilige Scheiße!
    Das vielfältige Geschrei, das außerhalb ihres Blickfelds ertönte, wurde zwar nicht lauter, es entfernte sich aber auch nicht. Die gurgelnden Stimmen verstummten, eine nach der anderen. Vielleicht beruhigten sich die Wesen, weil sie kein Ziel vor Augen hatten. Plötzlich war es wieder still, so ruhig wie in dem Moment, als sie hereingekommen waren.
    „Was war denn das , verflucht und zugenäht?“, fragte John und zerrte ein neues Magazin aus seiner Tasche. Seine Miene drückte vollkommene Fassungslosigkeit aus.
    „War nicht mal verletzt“, flüsterte Cole. Er hielt die Neunmillimeter so fest, dass seine Finger taub zu werden begannen. Er bemerkte es kaum, sah nur zu, wie Leon den dicken, nassen, kastanienbraunen Schleimbatzen an seinem Ärmel berührte …
    … und vor Schmerz stöhnte, seine Hand so schnell zurückzog, als hätte er sie sich gerade verbrannt.
    „Das Zeug ist toxisch“, sagte er. Hastig wischte er sich seine Finger am Sweatshirt ab und hielt sie hoch. Die Spitzen seines linken Zeige- und seines Mittelfingers hatten sich rot verfärbt, wie entzündet. Umgehend steckte er seine Pistole in den Gürtel und zog das schwarze Shirt aus. Dabei vermied er jede Berührung mit dem ätzenden Glibber, und ließ das Kleidungsstück auf den Boden fallen.
    Cole war übel. Wenn Leon den Arm nicht instinktiv hochgerissen hätte …
    „Okay-okay-okay!“, schnaufte John mit gefurchter Stirn. „Das ist übel, wir müssen so schnell wie möglich hier raus … Du sagtest, es gibt eine Brücke?“
    „Ja, sie führt über den, äh, Graben“, sagte Cole rasch. „Er ist so um die sechs, sieben Meter breit – wie tief, hab ich nicht gesehen.“
    „Kommt“, sagte John. Er ging mit schnellen Schritten in die Richtung, wo der Pfad eine Biegung machte und sich ihren Blicken entzog. Cole folgte, Leon war unmittelbar hinter ihm. John blieb etwa drei Meter vor der Biegung stehen, drückte sich wieder gegen die Wand und sah Leon an.
    „Willst du Deckung geben oder soll ich?“, fragte Leon leise.
    „Ich“, sagte John. „Ich gehe zuerst und lenke ihre Aufmerksamkeit auf mich. Du, Henry, hältst dich direkt hinter Leon – und Kopf runter, kapiert? Lauft hinüber zur Tür – und, wenn ihr könnt, helft mir … “
    Johns Miene war düster. „… wenn ihr nicht könnt, dann eben nicht.“
    Cole fühlte einen mittlerweile nur zu vertrauten Anflug von Scham. Sie beschützen mich , sie kennen mich nicht einmal und ich habe sie in diese Lage gebracht … Wenn er etwas tun konnte, um sich für ihr Vertrauen und ihre Unterstützung zu revanchieren, würde er es tun, aber er war mit einem Mal ganz sicher, dass es ihm nie gelingen würde, die Sache wirklich wieder gutzumachen. Er verdankte diesen Männern sein Leben , inzwischen sogar mehr als nur einmal.
    „Bereit?“, fragte John.
    „Warte … “ Leon machte kehrte und lief dorthin zurück, wo er das Sweatshirt hingeworfen hatte. Der Spucker an der Luke stand reglos wie eine Statue, beobachtete sie. Leon nahm das Shirt auf, eilte zurück und zog ein Taschenmesser aus seinem Hüftpack. Er schnitt den besudelten Ärmel ab, ließ ihn fallen, dann reichte er den Rest an John.
    „Wenn du still stehst, halte dein Gesicht bedeckt“, sagte Leon. „Da Kugeln ihnen offenbar nichts anhaben können, brauchst du nichts zu sehen, wenn du schießt. Wenn wir drüben sind, schreie ich. Und wenn es nicht sicher ist, werde ich … “
    Die rasselnden, gebieterischen Rufe hoben wieder an und ließen Cole aus irgendeinem Grund an Grillen denken – an das beinahe mechanisch klingende Rii-rii-rii von Zikaden in einer heißen Sommernacht. Er schluckte hart und versuchte sich einzureden, dass er bereit war.
    „Die Zeit ist um“, sagte John. „Macht euch bereit … “
    Er hielt das Sweatshirt hoch, dann grinste er Leon zu dessen Erstaunen an. „Mein Bester, du solltest dir ein wirksameres Deodorant leisten – du stinkst ja wie toter Hund!“
    Ohne eine Antwort abzuwarten, streifte John das Shirt über den Kopf und hielt es unten hoch, sodass er den Boden sehen konnte. Er rannte, das Gesicht nach unten gewandt, hinaus in den offenen Raum, während die Anspannung von Cole und Leon Besitz ergriff.
    Und dann

Weitere Kostenlose Bücher