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Rettungskreuzer Ikarus Band 015 - Die abwartende Dominanz

Rettungskreuzer Ikarus Band 015 - Die abwartende Dominanz

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 015 - Die abwartende Dominanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Gedanken in den eigenen Hintern.
    Heute war offenbar nicht sein Tag ...

    »Also ..., ich weiß nicht ...«
    Der zögerliche Unterton in der Stimme seines Vaters ließ Joran einen
flehentlichen Blick an die Zimmerdecke werfen. Edmund Ercilar Thrax, Herrscher
des Multimperiums und Neunter auf dem Thron seit damals, als der Erste seines
Geschlechts, Maximinus Ercilar Thrax, mit einer kleinen Flotte von Persephone
aufgebrochen war, um ein Imperium zu erschaffen, wirkte verschüchtert und
unruhig. Der ältliche Mann in der weiten Robe, versehen mit den kaiserlichen
Insignien, saß etwas verloren in dem breiten Lehnstuhl in der »Alten
Nische«, einer Aussparung in der Wand des Audienzraums im Imperialen Ratssaal,
der heute, von ein paar Wachen und Dienern abgesehen nur dem Kaiser, seinem
Sohn und den engsten Beratern zur Verfügung stand.
    In dieser kleinen Nische, in der nur ein schwerer, mit dem Boden verschraubter
Stahltisch stand, umgeben von einfachen Sitzgelegenheiten – vom Stuhl des
Kaisers einmal abgesehen – hatte damals auch Maximinus gestanden, als er
mit seinen Generälen seinen Traum vom Imperium geplant hatte. Damals, in,
wie Joran fand, weitaus ruhmreicheren Zeiten. Die Politik Edmunds war mehr ein
zögerliches Hin und Her, und in letzter Zeit in zunehmendem Maße
eines, das wesentlich auf den Einflüsterungen seines Beraterstabes beruhte.
    Die drei wichtigsten aus diesem Stab waren zugegen: Nohan Graf Splithis, außenpolitischer
Berater, Herzog Danus van Meeren, innenpolitischer Berater und Raummarschall
a. D., Hovitz Graf von Admontius, der militärpolitische Ratgeber. Joran,
einziges Kind Edmunds und seiner inzwischen verstorbenen Frau, Thronfolger und
Kronprinz, gehörte auch dazu. Sein Unwillen über die Abhängigkeit
des Vaters von seinen Beratern hielt sich in Grenzen, vor allem deswegen, weil
diese dem Kaiser im Regelfalle rieten, was Joran ihnen vorgab: Es waren alles
ergebene Vasallen des kaiserlichen Hauses, vor allem aber des jungen und dynamischen
Prinzen, der, so er einmal den Thron besteigen würde, Ruhm und Macht für
das Multimperium mehren würde. Und um dies angemessen vorzubereiten, so
waren die Drei einer Meinung, war es keine schlechte Idee, die aktuelle Politik
schon einmal in die richtige Richtung zu lenken. Manchmal zeigte sich noch etwas
Starrsinn in den Reaktionen des Kaisers, als würde er sich vage erinnern,
dass es ja eigentlich er war, der hier das Sagen hatte, aber diese Phasen waren
kurz und wurden normalerweise durch das gemeinsame, höfliche, ruhige und
freundschaftliche Insistieren der einflussreichen Ratgeber und, soweit er anwesend
war, des Kronprinzen in die richtigen Bahnen gelenkt.
    Amüsiert dachte Joran bei sich, dass die Anwesenden in dieser kleinen Runde
sicher anders handeln würden, wenn sie über seine Verbindung mit den
Outsidern wüssten. Kalte, nur schwer kontrollierbare Wut stieg in ihm auf,
als er an das Debakel in SeerTak City zurückdachte. Wäre damals alles
gut gelaufen, dann säße er jetzt nicht hier: Seine Verbündeten
hatten nach dem bitteren Rückschlag ihr Vertrauen verloren und einen Beweis
von ihm verlangt, dass er auch andere als die von ihnen zur Verfügung gestellten
Machtmittel einzusetzen gedachte. Als dann auch der Versuch, die Rückkehr
der modifizierten Grey zur Ikarus zu verhindern, grandios gescheitert
war, hatte dies seine Situation noch verkompliziert. Lonny Starf, den er mit
dieser diffizilen Aufgabe betraut hatte, hatte sich als völliger Versager
entpuppt. Wäre allerdings nicht dieser neue Rettungskreuzer des Raumcorps
dazwischen gekommen ... – die Ikarus alleine war bereits Ärgernis
genug, aber das Auftauchen der Phönix hatte Joran von einem Tobsuchtanfall
in den nächsten getrieben. Und der Tod einer Reihe in Stasis wartender
Outsider hatte nicht gerade geholfen, das Vertrauen seiner Verbündeten
in seine Fähigkeiten zu stärken.
    Joran wischte die Gedanken beiseite; es galt, sich dem Nahe liegenden zu widmen.
    Die Aufmarschzone der Outsider-Flotte lag zwar im Outback, doch die nächsten
besiedelten Systeme gehörten einer kleinen Föderation von Sonnensystemen
an, die an das Gebiet des Raumcorps grenzte: Die Pronth-Hegemonie. Und um eine
allzu baldige Entdeckung der eigenen Pläne zu verhindern, war es notwendig,
die Hegemonie als eigenständigen politischen Faktor zu beseitigen. Das
lag, so fanden wiederum die

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