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Rettungskreuzer Ikarus Band 027 - Memento Mort

Rettungskreuzer Ikarus Band 027 - Memento Mort

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 027 - Memento Mort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Folgmann
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allerdings keine genauen Abbilder oder Projektionen des Innenlebens
des Syridianers, mehr Gesamtheiten, komplexe Formeln, bildeten sich in Shillas
Gehirn und übermittelten ihr so den Gesundheitszustand ihres Freundes.
Knochensplitter hatten sich bereits wieder zu einem festen Ganzen verbunden,
das Kniegelenk wurde von Pflanzenfasern und Muskeln gestützt und sollte,
bei gleich bleibender Ruhe und Behandlung, innerhalb weniger Stunden wieder
voll beweglich sein.
    »Wenn du ihm derartige medizinische Unterstützung zukommen lassen
kannst, wieso dann nicht auch ...«
    »Jason? Eine Blutwäsche erfordert umfangreiche Maßnahmen. Im
Vergleich dazu ist ein einfacher Knochenbruch kein Aufwand. Hier müssen
nur Teile wieder einem biologischen Ganzen zugeordnet werden, dort muss biologisches
Material innerhalb kürzester Zeit zwischengelagert, gereinigt und wieder
dem ursprünglichen Organismus zugeführt werden. Das ist hier nicht
möglich. Die Sternenblume ist nur eine kleine Reiseeinheit. Für
längere Raumflüge gar nicht geeignet und deshalb auch nicht ausgerüstet.«
    »Bedingt durch den pflanzlichen Aufbau nahm ich an, du könntest die
entsprechenden Ausrüstungsgegenstände einfach wachsen lassen.«
    »Das ist mir nicht möglich, nein. In einem eingeschränkten Rahmen
kann ich mich beziehungsweise das Schiff natürlich verändern, Türen,
für Organismen notwendige Möbel oder ähnliches entstehen lassen,
aber die Pflanzen, die für tiefergehende medizinische Maßnahmen notwendig
sind, kann ich auch nicht aus dem Nichts erschaffen.«
    »Erzähle mir von den Tomakk«, wechselte Shilla das Thema. »In
den Aufzeichnungen auf Borsai ist mir zu diesem Volk nichts aufgefallen.«
    »Das wundert mich nicht, gibt es doch das Volk an sich gar nicht mehr.
Es wurde ausgelöscht. Auf Befehl des Nexus wurden die Drunar auf die Tomakk
angesetzt. Du hast selbst erlebt, was ein Drunar, obwohl tödlich verwundet,
ausrichten kann. Nun stelle dir ganze Gruppen dieser Wesen auf einem Planeten
vor, dessen einzige Verteidigung aus Pflanzen besteht. Sofern man bei dornenbewehrten
Nasron-Büschen von einer Verteidigung sprechen kann. Der Einsatz von aggressiveren
Pflanzen zum Angriff wurde erst gestattet, als das Volk schon längst dem
Untergang geweiht war und Planet um Planet des einstigen Imperiums vernichtet
worden war. Und das alles nur, weil die Tomakk ein Mittel entdeckt hatten, mit
dem sie einigen wenigen Dissidenten der Angeli helfen konnten, sich den Fesseln
des Nexus zu entziehen.«
    »Die Shodan-Blumenkrone.«
    »Sie neutralisiert die Ausstrahlung der Exekutoren und verhinderte so,
dass die Dissidenten wieder in den Dienst des Nexus gepresst werden konnten.
Was aber für dich, für euch, wesentlich wichtiger sein dürfte:
Du wirst damit auf der Station als Freund erkannt werden und handlungsfähig
sein.«
    »Kannst nicht du uns Zugang verschaffen und auch den dortigen Rechner beeinflussen
oder übernehmen?«
    »Asahi Drel war eine Lebensform, die ihr Leben und mir dafür die Möglichkeit
gab, mit deinen Männern zu kommunizieren ...«
    »Es sind nicht meine Männer. Jason ist ein guter Freund und Partner
und Taisho ... Spielt das überhaupt eine Rolle? Und warum reagiere ich
seit meinem Erwachen so emotional? Ich scheine sogar die Nähe, die Berührung
der anderen besser verarbeiten zu können.«
    »Das könnte eine weitere Nebenwirkung der Shodan sein. Schließlich
bist du damit eine Symbiose mit einem anderen Lebewesen eingegangen. Und die
Pflanze ist auf Pflege angewiesen oder einer solchen zumindest nicht abgeneigt.
Denn in den unterirdischen Anlagen gibt es nur den langen tiefen Schlaf und
eine künstlich gehaltene Atmosphäre, keine pflegenden Hände,
keine Worte, keine Musik. Es ist ... einsam.«
    »Ich werde merken, wie es mir damit gehen wird, aber muss ich von nun an
immer mit einem Blumenstrauß auf dem Kopf herumlaufen?«
    »Du könntest die Shodan bitten, sich als Kranz um deinen Kopf zu winden,
das war damals eine häufig gewählte Methode. Aber«, kam Shanti-21
einem Einwand Shillas zuvor, ȟber kurz oder lang wirst du so fest
mit der Shodan verbunden sein, dass sie nicht länger ein ungewöhnliches
Anhängsel auf deinem Haupt, sondern ein Teil von dir sein wird.«
    »Loswerden kann ich diese Shodan also nicht mehr?«
    »Es wäre ein sehr komplizierter Eingriff, und, wenn du dich nicht
wieder den Kitooril unterordnen

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