0804 - Der Zeithammer
Der Zeithammer
Sie kehren zurück – und finden die Erde ohne Menschheit
von Kurt Mahr
Mitte des Jahres 3583 ist es endlich soweit!
Perry Rhodans SOL, das bisher größte Fernraumschiff der Menschheit, hat nach langem und gefahrvollem Flug endlich die verschwundene Erde erreicht, die ihre Position ein zweites Mal gewechselt hatte.
Doch mit dem Erreichen des Zielortes beginnt für alle an Bord der SOL, besonders natürlich für die Terrageborenen, die Phase der großen Enttäuschung.
Alle Messungen zeigen, daß der Heimatplanet der Menschheit ausgestorben ist. Es gibt keine Spuren der Zivilisation mehr. Die Klimakontrolle ist längst ausgefallen, und die Natur beginnt mit der Rückeroberung dessen, was Menschenhand ihr zuvor entrissen hatte.
Die Frage, wo die 20 Milliarden einstmals im Bann der Aphilie befindlichen Bewohner der Erde geblieben sind, läßt sich noch nicht beantworten.
Eines wird jedoch bald klar - etwas Unheimliches, Fremdes hat sich Terra zum Standort erkoren.
Vor diesem mysteriösen Besatzer warnt auch ein Funkspruch, der anzeigt, daß doch noch Leben im menschlichen Sinne auf der Erde ist.
Auch in näherer Umgebung der Erde existiert noch menschliches Leben - doch dieses Leben unterliegt einem seltsamen Effekt. Dieser Effekt ist DER ZEITHAMMER ...
Die Hauptpersonen des Romans:
Claus Bosketch - Anführer des Zuges zum Ort des „ganz neuen Glücks".
Walik Kauk - Erstes Opfer des Zeithammers.
Perry Rhodan - Der Terraner findet die Erde ohne Menschheit.
Kulliak Jon - Der Wächter von Palatka.
Gerogrosch - Ein Hulkoo-Kommandant.
Mitsino - Der Älteste der Iti-ltis sucht einen neuen Gott.
1.
DAS GANZ NEUE GLÜCK Mitten in der Nacht wachte Claus Bosketch auf. Aus dem Gebüsch, vor dem er sich gebettet hatte, kamen knackende Geräusche und ein Ächzen und Stöhnen, wie man es in diesen warmen Nächten des Sommers öfters zu hören bekam. Claus war nicht ärgerlich über die Störung. Er räkelte sich wohlig und blickte hinauf zu den glitzernden Lichtpunkten der Sterne. Er erinnerte sich an eine Zeit, in der es ihm nicht so gut gegangen war wie jetzt.
Vor einem Jahr hatte er zum ersten Mal den Drang verspürt, sein Versteck am Rande von Rom zu verlassen und auf Menschensuche zu gehen. Bis dahin hatte er geglaubt, es gebe außer ihm niemand mehr auf dieser Welt. Aber der Drang ließ ihm keine Ruhe.
Er machte sich auf die Suche - und hatte Erfolg. In den ersten beiden Wochen spürte er die ersten vier Menschen auf, die zum Teil ganz in seiner Nähe gelebt hatten, ohne daß er ihrer jemals gewahr geworden war.
Tero Kalasanti war früher Wissenschaftler gewesen. Er wußte um die Geheimnisse des alten römischen Reiches besser Bescheid als irgend jemand anders. Tero war klein und schinächtig gebaut und ertrug Strapazen mit einer Zähigkeit, die niemand ihm zugetraut hätte.
Yma Anahuac, die amerikanische Prinzessin, hatte die ganze Zeit über nur drei Trümmerhaufen von Claus Bosketchs Versteck entfernt gelebt. Dennoch waren sie einander nie begegnet. Sehr zum Bedauern von Claus - denn Yma war eine Schönheit, grazil, langbeinig und von einer aufreizenden Hochmütigkeit, die sie aus ihrer langen Ahnenreihe südamerikanischer Indianerhäuptlinge herleitete.
Kolibri Manon hatte ihren Unterhalt mit dem ältesten Gewerbe der Welt verdient, bevor das Unbegreifliche geschah und die Menschen spurlos verschwanden. Claus Bosketch, begleitet von Tero und Yma, hatte sie im Foro Italico gefunden, wo sie in einem primitiven Unterschlupf hauste.
Und schließlich Sepi Altamare. Er hatte früher Reinigungsroboter beaufsichtigt.
Er lebte in der Innenstadt und benutzte als Unterkunft einen seiner Roboter, nachdem er dessen elektronische Innereien ausgeräumt hatte. Sepi war in Claus Alter, Mitte Fünfzig, gab sich aber wie ein Hundertjähriger. Er ging vornübergebeugt, als hätte er einen verwachsenen Rücken. Sein Haar war weiß, und von den zweiunddreißig Zähnen fehlten ihm nicht weniger als achtundzwanzig.
Danach war die Suche über Monate hinaus ergebnislos gewesen. Claus Bosketch hatte festgestellt, daß die ändern von demselben dumpfen Drang erfüllt waren wie er. Sie sprachen oft miteinander darüber. Schließlich stellten sie übereinstimmend fest, daß irgend etwas sie aufforderte, nach Norden zu wandern. Sie folgten der Aufforderung, und je weiter sie nach Norden kamen, desto deutlicher spürten sie, daß sie auf dem richtigen Weg waren und daß irgendwo im
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