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Rettungskreuzer Ikarus Band 033 - Mister Zed

Rettungskreuzer Ikarus Band 033 - Mister Zed

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 033 - Mister Zed Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Rensmann
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parfümierten und Gesichter unbekannter Männer,
die so real wirkten, als blinzelten sie dem Betrachter zu. Orte, Straßen
und Häuser wiesen den Weg zu einem längst vergangenen Jahrhundert.
Dunkle Universen und sternenbeleuchtete Planetenoberflächen schienen zum
Greifen nah. Zahlreiche Kerzen und künstliche Beleuchtungen, die auf den
Gemälden abgebildet waren, erzeugten flackernde Lichtquellen.
    Über ihren Köpfen säumten Regale die Decke, bestückt mit
zahlreichen Büchern, die so eng aneinandergepresst waren, dass nicht eines
herausfiel.
    Reich gefüllte Bücherregale lagen auch wie Teppiche auf dem Boden.
Niemand traute sich, darauf zu treten.
    Handelte es sich um eine optische Täuschung? Alles wirkte plastisch. So
vieles gab es zu sehen, dass Roderick, Raphael und Sonja sich staunend umsahen
und dennoch glaubten, längst nicht alles erfassen und begreifen zu können.
    »Kommt. Kommt. Hinein«, forderte Roland sie auf und überschritt
die Schwelle in eine farbenreiche und groteske Welt. Zaghaft folgten sie ihm.
Der Boden fühlte sich warm und glatt unter Sonjas nackten Fußsohlen
an. Doch als sie sich bückte und über die Buchrücken strich,
ertaste sie die rauen Erhebungen der Bücher und der Regalbretter.
    »Was ist es? Eins von diesen Sternentoren? Ich bin noch nie durch ein Sternentor
gegangen, nicht so eins«, flüsterte Raphael.
    »Ein Transmitter«, berichtigte Roderick den Prior. »Wenn überhaupt,
dann ist es ein Transmitter.« Aber in seiner Stimme schwang keine Überzeugung
mit. Noch nie hatten sie etwas Vergleichbares gesehen.
    »Es handelt sich nicht um einen Transmitter«, korrigierte der Alte.
Er schien belustigt über ihre Unwissenheit.
    Langsam rollte er an ihnen vorbei in den Raum. Das kleine Rad auf der rechten
Seite seines Rollstuhls eierte und quietschte leise.

    »Könnte ich mich beim Übertreten dieser Schwelle in der Zeit
versetzen, säße ich hier nicht fest, sondern befände mich auf
meiner letzten Reise, oder hätte das Datum meiner Geburt eingegeben, sofern
er mich nicht wieder aufspüren würde.« Mit einer eleganten Drehung
wendete der Alte den Rollstuhl. »Doch ich warte hier. Ich wartete hier
auf euch. Jahre, Jahrzehnte mögen es bereits sein, ja. Aber wer weiß
das schon so exakt?!« Er zuckte mit den Achseln, lächelte Sonja spitzbübisch
an und sie glaubte darin eine Ähnlichkeit zu erkennen, die sie schaudern
ließ, die sie jedoch keinem ihr bekannten Menschen zuschreiben konnte.
Und dennoch spürte sie eine Verbundenheit zwischen diesem alten Mann und
ihr.
    »Nun nehmt Platz«, forderte der Alte sie freundlich auf. Sie sahen
sich um, doch nirgends entdeckten sie Mobiliar, auf das sie sich hätten
setzen können. Schon bald würden sie feststellen, dass in diesem Raum
nichts wirkte wie es schien.
    »Vielleicht könntest du uns erst einmal sagen, wer du bist?«,
fragte Roderick.
    »Oh, verzeiht. Nennt mich ... ich heiße ...« Er stotterte, wirkte
unsicher, als sei ihm der eigene Name entfallen, sah von einer Seite zu anderen
und schien eine Notiz auf einem der Buchrücken zu suchen. »Mein Name
ist unerheblich, ihr werdet ihn noch rechtzeitig erfahren. Bitte verzeiht.«
Der Alte nickte Roderick zu und lächelte Sonja an.
    Woher kam diese Vertrautheit und warum wollte er seinen Namen nicht nennen?
Wer war er?
    »Da du weißt, wer wir sind, wirst du wissen, was wir hier wollen.
Und Zed ist uns auf den Fersen. Wir haben keine Zeit.« Der Alte nickte.
»Doch wir müssen die Zeit stehlen, die wir benötigen, um alle
Fragen zu erklären. Zed wird uns hier finden. Ich bin sicher. Lange kann
es nicht mehr dauern, aber bis dahin muss ich euch sagen, wie ihr ihn bekämpfen
könnt und wie ihr an die Hyperbombe kommt. Ihr müsst sie zerstören.«
Er steuerte auf das Bild mit dem Sofa zu. »Aber nun setzt euch, ihr werdet
viele Fragen haben – sehr viele.«
    Zaghaft folgten sie ihm, und umso näher sie dem Gemälde kamen, umso
mehr erkannten sie, dass die dreidimensionalen Möbel an Kontur gewannen
und schließlich auf eine normale Größe heranwuchsen, sodass
sie darauf Platz nehmen konnten. Roland stapfte auf ein anderes Bild zu und
zauberte ein Tablett daraus hervor, auf dem Tassen, Schalen mit Gebäck
und Kannen standen, die Kaffee und Tee warm hielten.
    »In jungen Jahren habe ich viele Epochen und Planeten bereist, von jeder
dieser Reisen ein Andenken mitgenommen und lieb

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