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Rettungskreuzer Ikarus Band 033 - Mister Zed

Rettungskreuzer Ikarus Band 033 - Mister Zed

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 033 - Mister Zed Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Rensmann
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Tod bereiten. Sie sprang auf, zog den Prior vom
Stuhl, umschlang ihn von hinten um die Taille, beugte gleichzeitig seinen Oberkörper
nach vorn, legte ihre rechte Faust in ihre linke und rammte sie dem Prior vom
Bauchnabel aufwärts in den Magen. Mit einem quietschenden Geräusch
spuckte er den in die Luftröhre geratenen Brocken wieder aus. Platschend
landete das halb gekaute Stück Fleisch auf dem Tisch.
    »Beeindruckend, liebe Sonja. Sehr beeindruckend!«, sagte Zed.
    »Könnten Sie uns nun den Rest der Station zeigen? Wir würden
gern Ihre Kollegen kennen lernen und ...« Roderick stockte, schien die
passenden Worte gedanklich hin und her zu schieben, bevor er sie leise, aber
bestimmend aussprach: »... die Pläne sehen.«
    »Natürlich!« Mister Zed erhob sich. »Jedoch alles zu seiner
Zeit. Zunächst ...« Sein Lächeln faszinierte Sonja. Wie konnte
ein Mensch – oder doch zumindest ein menschenähnliches Wesen –
    gleichzeitig verrückt und freundlich aussehen? Ihr kurzweiliges Interesse
an dem Genie, das zweifelsohne in Zed steckte, verflog abrupt, als er sagte:
»Nach einem Tanz mit Ihrer Sonja zeige ich Ihnen die gesamte Station und
jeden ...« Er kniff die Augen zusammen und legte Zeigefinger und Daumen
aufeinander, »... noch so kleinen Bewohner!«
    »Tanzen?«, stieß Sonja hervor. »Tanzen? Mit mir? Sicher
nicht, Mister Zed!«
    Triumphierend nickte Zed, schnippte erneut in der Luft herum und schien Sonjas
Protest nicht ernst zu nehmen. Zwei der Frauen traten auf Roderick zu und legten
ihre Hände auf seine Schultern. Er versuchte sich von ihnen zu befreien.
Erfolglos. Die beiden anderen kümmerten sich um den Prior.
    Gleichzeitig strömten schnatternd und kichernd eine Horde junger Mädchen
herein, die sich um Sonja scharten und sie aus dem Raum hinausschoben.
    »Wir sehen uns gleich!«, trällerte Zed hinter ihr her. Sie verfluchte
die Entscheidung, diese Station jemals betreten zu haben.
     

 
2.
     
    Elf, nein zwölf Mädchen – vielleicht waren es auch noch mehr,
sie bewegten sich so hastig und sahen sich so ähnlich, dass Sonja sie nicht
zählen konnte – schoben sie vor sich her. Sie schnatterten, kicherten,
schwatzend unentwegt, ohne dass Sonja eines der Worte verstand. Obwohl sie nur
halb so groß wie Sonja waren, besaßen sie eine unnatürliche
Kraft, der sie sich nicht zu widersetzen wusste. Ihr Äußeres veränderte
sich bei jedem Atemzug. Die Haare der einzelnen Mädchen wuchsen rasend
schnell bis auf Schulterlänge, nur um dann auszufallen und in einer anderen
Farbe, manchmal sogar in unterschiedlichen Farbnuancen neu zu wachsen. Drei
Reinigungsroboter in Dackelgröße kehrten die auf dem Boden liegenden
Haarsträhnen zusammen. Ein stetiges Krabbeln und Surren, überall Hände
und Gekicher. Sonja spürte ein schmerzendes Pochen hinter der Stirn.
    Auch die Gesichter der Mädchen mutierten und pulsierten unentwegt, die
Wangenknochen stachen hervor und schrumpften dann in sich zusammen. Die Haut
straffte sich wieder, die Nase wuchs in die Länge oder verbreiterte sich.
Die Lippen mal schmal, mal dick, rot oder nur blass. Auch die Augenfarbe veränderte
sich bei jedem Lidschlag.
    Welch Irrsinn! Warum hatte niemand diese Station kontrolliert? Zed hatte all
die Jahre während seines Auftrags, die Hyperbombe für das Imperium
zu entwickeln, freie Hand gehabt und seine Forschungsarbeit nach seinem Ermessen
praktiziert. Und dabei hatte er dem Anschein nach seine Kompetenzen bei Weitem
überschritten. Niemand hatte ihn daran gehindert. Wie viel seines Irrsinns
steckte noch in dieser Station? Wie viel mehr als die Bombe hatte er konstruiert?
Welche Gefahr stellte er für die Ikarus dar – und für
das Imperium? Nichts von dem, nichts über diese zedschen Kreaturen stand
in den geschichtlichen Aufzeichnungen. Alles musste vertuscht worden sein.
    Sonja blieb weder die Zeit, länger darüber nachzudenken, noch sich
weiter umzusehen. Bisher hatten die Mädchen sie den Gang entlang geschoben,
doch nun zogen sie Sonja in einen Raum hinein. Der auf der rechten Seite platzierte
Eisenschrank nahm eine der rosa schillernden Wände ein. Mitten im Raum
stand ein Bett, auf dem zwei Vieläugige ihre nackten, schwitzenden Körper
aneinander rieben. Bei ihrem Eintreten verharrten sie in ihrer gleichmäßigen
Bewegung und blickten mit weit aufgerissenen Augen zu ihnen hinüber. Die
Mädchen kreischten wütend und

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