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Rettungskreuzer Ikarus Band 042 - Gesandtschaften

Rettungskreuzer Ikarus Band 042 - Gesandtschaften

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 042 - Gesandtschaften Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Brandt
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anderen Mitglieder des Rates nickten. Die schweigende
Abstimmung war einheitlich.
    Dilligaf wandte sich zurück an Kommandant
Silka. »Sie bekommen Serum von uns. Nicht viel, wohlgemerkt. Weitaus weniger,
als Sie es in Ihren schlimmsten Träumen befürchtet haben. Aber genug,
um den Imperator wieder zu Sinnen kommen zu lassen und einige seiner wichtigsten
Leute.«
    »Und die Informationen, wie wir es selber herstellen können?«
    »Nein, keine Informationen. Sie müssen mir vertrauen, Silka –
Sie haben gar keine andere Wahl. Es gibt keinen Weg für Sie, das Serum
herzustellen. Und keinen für uns, es in den Mengen zu produzieren, die
Sie brauchen würden.«
    Kommandant Silka benötigte ein paar Augenblicke, um die Worte zu akzeptieren.
    »Nun, ich habe ohnehin keine Wahl mehr, wie wir beide wissen. Mir werden
vielleicht drei Schiffe bleiben, ziemlich übervolle noch dazu, wenn meine
Flotte sich weiter auflöst. Ich sollte die Schiffe abschießen, wissen
Sie – damit sie dem Feind nicht kampflos in die Hände fallen. Offiziell
sind die Leute an Bord Deserteure. Aber ich kann es nicht. Das sind Kameraden,
die keine andere Schuld an dem Geschehen haben, als dass sie der falschen Person
die Hand geschüttelt oder zu tief eingeatmet haben.«
    »Ich weiß.«
    »Ich werde Sie begleiten«, warf
Sally McLennane plötzlich ein. »Nehmen Sie mich als offizielle Vertreterin
des Raumcorps mit nach Persephone. Ich werde dem Imperator alles berichten,
was wir erfahren haben, und die Verbindung mit der Schwarzen Flamme aufrecht
halten.«
    »Dann haben wir einen Deal?«
    Dilligaf musste nicht lange auf das Nicken
von Kommandant Silka warten.
    »Wir halten uns bereit, die Abgesandte und das Serum in Empfang zu nehmen«,
stimmt er formell zu.
    Skyta sah, wie Dana die Verteidigungsanlagen
deaktivierte und den Rückzugsbefehl an die Abfangstaffel gab. Das große
Tier, das bereit gewesen war zum Sprung und wildem Kampf, entspannte sich, zog
sich knurrend in seine Höhle zurück. Es würde also doch keine
Schlacht um Burg Aseig geben, noch nicht und nicht gegen diese Gegner, die plötzlich
ihre Verbündeten waren. Dieser Krieg war beendet, ohne dass es einen einzigen
Schlagabtausch gegeben hatte, nur Worte und ein paar Phiolen einer Substanz,
die im Moment in der Galaxis kostbarer war als alles andere.
    Skyta hob ihre Hand und betrachtete sie
eingehend. Wenn sie so kostbar war, dann musste sie mit Dilligaf vielleicht
über eine Erhöhung ihres Soldes verhandeln. Sie lächelte schmal
und schüttelte den Kopf. Konnte ihr etwas mehr gleichgültig sein als
das, was nach ihrem Tod mit ihrem Körper geschah? Wohl kaum. Alles, was
zählte, war die Zeit davor. Das kurze, chaotische Phänomen, das sie
Leben nannte. Was sie darauf brachte, dass sie, wenn sie hier nicht mehr gebraucht
wurde, zum Hangar gehen konnte, um einen weißen Hünen in Empfang
zu nehmen.
    Sie hatten da noch etwas zu Ende zu bringen.
     

5.
     
    An'ta fand Anande allein an einem Panoramafenster stehen.
    Auf der Arche der Infizierten war dieser Satz natürlich in zweifacher Hinsicht
Unsinn. Weder war man jemals alleine – auf dem Gang hinter dem Arzt liefen
sicher zwei Dutzend der hünenhaften Gestalten geschäftig hin und her
– noch war das große Fenster in der Außenhülle dazu gedacht,
zum müßigen Hinausschauen einzuladen, wie das Wort Panorama einen
glauben ließ. Vermutlich war es einfach Zufall, dass an dieser Stelle
der Arche ein Teil verbaut worden war, das eine so große Sichtscheibe
besaß.
    Anande war der Einzige, der hier reglos stand und in die leere Werfthalle hinaus
blickte.
    An'ta trat neben ihn und tat es ihm für ein paar Sekunden gleich.
    Das Besondere war, dass es in der Dunkelheit nichts mehr zu sehen gab. Die Werftautomatik
hatte ihre Kräne und Greifarme zurück gezogen, jede schwebende Arbeitsbühne
war verschwunden, der Schwarm aus Drohnen und Robotern hatte sich tief in die
Eingeweide des Asteroiden zurück gezogen, einem sehr langen Schlaf entgegen.
Für diesmal war ihre Arbeit getan. Die Arche war vollendet, sofern dieses
Wort für ein Monstrum dieser Art passen konnte.
    Anande schien ihre Gedanken erraten zu haben, denn er hob den Kopf und lächelte,
eine etwas schiefe Geste, die seine Besorgnis nicht verbarg.
    »Anscheinend warten wir jetzt nur noch auf ein Gewitter«, meinte er
und schüttelte sofort den Kopf. »Ah, Sie wissen ja nicht,

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