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Rettungskreuzer Ikarus Band 042 - Gesandtschaften

Rettungskreuzer Ikarus Band 042 - Gesandtschaften

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 042 - Gesandtschaften Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Brandt
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verbrauchen,
um wichtiges Personal zu immunisieren, innerhalb der Schwarzen Flamme und außerhalb
davon.«
    »Wie viel?« verlangte Sally erneut, während sie hinter Dilligaf
her eilte.
    Skyta fragte sich, wie diese Frau mit ihrer
Art und ohne jede ersichtliche Nahkampfausbildung so lange überlebt hatte.
    »Einhundertvierundfünfzig«, antwortete Dilligaf zu ihrer Überraschung.
»Einhundertsechzig in einer Stunde, wenn der Prozess erfolgreich ist.«
    »So wenig!«
    Skyta war nicht weniger erschrocken, aber
sie unterdrückte ein Auflachen. Vielleicht sollte sie sich schnell einen
Kampf suchen, den sie nicht gewinnen konnte. Sie war recht klein und zierlich
– für wie viele Portionen des Serums war ihr Körper wohl gut?
Vier? Oder fünf? Die Vorstellung war bizarr.
    Plötzlich war sie nicht nur ein Werkzeug
– das war sie Zeit ihres Lebens gewesen, und sie hatte sich an den Gedanken
gewöhnt –, sondern auch noch ein Rohstoff. Was für ein Sprung
auf der Karriereleiter.
    Sie brauchte den Weg zurück in die Zentrale, um ihre eigene Ruhe wieder
zu finden, und wurde in dem großen Raum mit Stimmengewirr begrüßt.
Ein rascher Blick auf die taktische Projektion bestätigte Danas Worte:
Die kleine Flotte des Multimperiums löste sich auf. In diesem Moment driftete
eines der Icons zur Seite, gewann an Geschwindigkeit und verließ den Schauplatz,
ohne dass es einen ersichtlichen Grund dafür gab.
    »Silka auf den Schirm«, befahl Dilligaf, und sofort erschien das Gesicht
des Kommandanten.
    »Was passiert hier, Silka? Haben Ihre Leute Heimweh bekommen?«
    Der alte Mann lachte bitter auf.
    »Das wäre gut. Nein, Dilligaf. Fernweh. Sie haben alle Fernweh. Ich
ahnte, dass einige der Besatzungen infiziert waren, mit ein Grund für meine
Eile. Ich hatte gehofft, wir würden das alles hier abschließen können,
ehe die Krankheit ausbricht, meine Leute mit dem Serum versorgen, ehe es zu
spät ist. Aber ich habe mich verschätzt. Vor ein paar Stunden versuchten
die ersten Soldaten, sich mit den Beibooten abzusetzen. Jetzt hat es die Schiffsführung
erwischt. Wer nicht infiziert ist, ältere Besatzungsmitglieder, hat mit
Notfallkapseln oder Raumanzügen die Schiffe verlassen. Wenn Sie es uns
gestatten, möchten wir sie gerne einsammeln.«
    »Natürlich. Und was ist mit Ihrer eigenen Crew?«
    »Ich habe niemanden an Bord, der nicht einen Schritt vor der Pensionierung
steht. Wir sind sicher. Aber das hat jetzt ohnehin keine Bedeutung mehr. Das
Multimperium wird untergehen.«
    »Was ist mit dem Imperator?«, wiederholte Dilligaf die Frage, die
McLennane vorhin gestellt hatte. Und diesmal bekam er eine Antwort.
    »Imperator Thrax wurde in Kälteschlaf versetzt, als deutlich wurde,
dass er mit dem Wanderlust-Virus infiziert ist. Ansonsten hätte er zu viele
Ressourcen gehabt, um Persephone zu verlassen und sich dem Exodus anzuschließen.
Das gleiche haben wir mit anderen wichtigen Regierungsleuten im kritischen Alter
getan. Wer nicht infiziert ist, hat sich freiwillig in Quarantäne begeben.
Es gibt viele Funktionsträger in vorgerücktem Alter, die nicht betroffen
sind. Aber der Mittelbau bricht zusammen. Und ohne den Imperator...«
    »...verlieren wir das Multimperium und damit eine wichtige strategische
Stütze und einen stabilisierenden Faktor – von einem starken militärischen
Verbündeten ganz zu schweigen. Sie wissen, Kommandant, dass uns der eigentliche
Kampf erst noch bevor steht, nicht nur gegen die Ts!gna. Wir werden nicht die
Hände in den Schoß legen und die Infizierten aufgeben. Diesmal wollen
wir den Krieg vor die Haustür der Killia tragen.«
    Kommandant Silka kniff die Augen zusammen, dann nickte er.
    »Wir sollten uns unterhalten, Dilligaf. Sie wissen Dinge, die wir auch
wissen sollten. Doch ich kann Ihnen nicht mehr versprechen, dass wir eine wirkliche
Hilfe darstellen werden.«
    »Werden Sie.«
    Dilligaf sah auf und suchte den Blick Danas
und einiger anderer. Die Kommunikation zwischen ihnen war kurz und wortlos.
    Etwas hatte sich geändert.
    Vielleicht war es die Erwähnung der
Sammler, ihres eigentlichen Feindes, vielleicht das Gefühl, wirklich im
Krieg zu sein und Zusammenhalt zeigen zu müssen.
    Ob es nur eine vorübergehende Rückbesinnung
auf die gemeinsamen Ziele war oder ein wirklicher Umschwung, würde die
Zeit zeigen. Doch in diesem Moment spürte Skyta Einigkeit, als erst Dana,
dann nacheinander die

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