Rhys By Night 02 - 4 Farben platin
Haltung.
»Dann ge hʼ heute Abend mit mir essen.«
»Ich kann nicht.«
Er schüttelt resigniert den Kopf. »Warum denn nicht?«
»Ich bin mit Abigail verabredet, Mädelsabend.« Ich höre förmlich seine Gedanken. So was wie: Das kommt gar nicht infrage!
Doch er reißt sich zu meiner Verwunderung zusammen und nickt. »Möchtet ihr, das s Matt euch fährt?«
»Danke, aber wir kommen klar , und dem Bodyguard kannst du freigeben, den brauche ich nicht, ich habe drei Frauen, die auf mich aufpassen.«
»Wie du wünschst.« Rhys nimmt wieder hinter seinem Schreibtisch Platz und hängt den Bluetoothstick an sein Ohr. Das Zeichen für mich, dass ich entlassen bin.
***
Nachdem Jaz die Tür geschlossen hat, lehnt Rhys sich in seinem Schreibtischstuhl zurück und schließt die Augen. Er weiß nicht, was ihn mehr in Aufruhr versetzt. Dass er das mit Alex ins Reine bringen muss, um Jaz zurückzubekommen, oder dass sie am Abend ohne ihn unterwegs sein wird. Diese Frau bringt ihn wirklich um den Verstand. Das Klügste wäre, sie einfach gehen zu lassen, sie aus seinem Leben zu streichen, doch er hat längst begriffen, dass dies ein Ding der Unmöglichkeit ist. Nie wird er sie aufgeben können. Jaz ist wie eine Droge für ihn, die er jeden Tag haben muss. Er ist ihr verfallen, mit Haut und Haaren. Sie weiß gar nicht, welche Macht sie über ihn hat, und er wird alles dafür tun, dass sie es auch nicht so schnell erfährt. Und er wird sie heiraten, schon bald, denn er hat bisher immer bekommen, was er wollte.
Er drückt eine Kurzwahltaste und erhebt sich. Mit langsamen Schritten wandert er zu den Fenstern seines Eckbüros und stützt einen Arm an der Scheibe ab. Nach wenigen Sekunden ist die Verbindung hergestellt.
»Ich habe einen Auftrag für dich ...«
2
Abigail und ich stehen im Bad des kleinen Appartements und tuschen unsere Wimpern. Sie erzählt mir, wie Matt ihre Hand versorgt hat, und ich muss lachen.
»Warum lachst du darüber?«, fragt sie und grinst breit. Dabei verschmiert sie die Tusche unter ihrem Auge und sieht aus, als wäre sie eine Gothicbraut, was mich noch mehr zum Lachen bringt.
»O Gott, wie bekomme ich das jetzt wieder hin?«, stöhnt sie verzweifelt und ich reiche ihr ein feuchtes Tuch und ein Wattestäbchen.
»Hey, das ist schnell behoben. Erzähl mir lieber, was Matt dazu bewogen hat, dir so hilfreich zur Seite zu stehen.« Ich habe ja meine eigenen Vorstellungen, warum Matt sich ins Zeug gelegt hat, doch die will ich Abby erst einmal nicht verraten, denn ich könnte ja auch falsch liegen.
Sie hebt hilflos die Schultern. »Ich habe keine Ahnung, er wollte bestimmt nur nett sein.«
»Männer sind nie einfach nur nett ! Sie haben immer einen Hintergedanken und ich glaube, Matts Hintergedanke ist, dass er dich sehr viel besser kennenlernen will.« Jetzt ist es doch raus, irgendwie kann ich meine Gedanken nicht für mich behalten. Vielleicht, weil ich Matt mag und Abby auch. Die beiden geben in meinen Augen ein schönes Paar ab. Falls sich daraus etwas Ernstes ergeben würde, fände ich es wunderbar.
Abigail strahlt mich an. »Du meinst, er hat vielleicht ein Auge auf mich geworfen? Glaubst du wirklich?«
»Auf jeden Fall. Würde es dir gefallen, wenn zwischen euch etwas laufen würde?« , frage ich neugierig.
Sofort färben sich ihre Wangen rot und sie schlägt die Augen nieder. »Ich weiß nicht genau. Wir arbeiten zusammen, zwar sehen wir uns nicht oft bei der Arbeit, aber immerhin. Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee wäre. Außerdem denke ich nicht, dass ein Mann wie Matt wirklich Interesse an einer Frau wie mir hat. Zumindest nicht, wenn es um eine feste Beziehung geht.«
»Hey, Abigail, warum so schüchtern? Das hast du gar nicht nötig. Du bist eine tolle Frau . Ich glaube, er ist nicht der Typ, der seine Zeit mit Belanglosigkeiten vergeudet. Also, benutze meinen Lippenstift, der ist kussecht, falls Matt dir heute noch über den Weg laufen sollte.« Ich grinse. Mir kommt Matt sehr einsam vor und die Vorstellung, dass er Abby mag, setzt sich einfach in meinem Kopf fest, ohne dass ich viel dafür tun muss.
Abby nimmt mir den Lippenstift ab und lächelt mich an. »Wie steht es mit dir? Hast du heute Abend vor, jemanden zu küssen?«, fragt sie augenzwinkernd.
Wenn sie wüsste . Sobald ich jemanden küsse, wird in Rhy sʼ Kommandozentrale Alarm ausgelöst und ich werde nach Hause gebeamt.
»Man kann nie wissen!«, sage ich dennoch und grinse frech. Dann lenke
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