Risikofaktor Vitaminmangel
Einleitung
Vitamin- und Mineralienmangel? Gibt es das heute noch? Ein Mangel im Überfluss? Nahrungsmittel aller Art, auch Obst und Gemüse werden in Hülle und Fülle angeboten. Die Supermärkte und Geschäfte quellen über. Verhungern wir etwa an vollen Töpfen? Tatsächlich nehmen zwischen 40 % und 80 % der Bevölkerung noch nicht einmal das Minimum der für die Gesundheit notwendigen Mengen an Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen zu sich. Dies ist das traurige Ergebnis von Erhebungen, die an über 80000 Menschen in Deutschland, Frankreich und den USA vorgenommen wurden. Mit einigen dieser sogenannten Mikronährstoffe, etwa Vitamin D, Folat, Jod und Selen, sind sogar weit über 90% der Bevölkerung unterversorgt.
Trotzdem ist der weitaus größte Teil der Bevölkerung der festen Überzeugung, zumindest ihren Minimalbedarf an Mikronährstoffen über die Ernährung zu decken. Diese Fehlannahme führt zu gravierenden gesundheitlichen Folgen: 70 % der heutigen Erkrankungen werden als ernährungsbedingt eingestuft. Sie können viel dagegen tun, indem Sie selbst dafür sorgen, dass Ihr Stoffwechsel und Ihr Immunsystem mit Mikronährstoffen optimal funktionieren.
Aber aufgepasst: Die Deckung des niedrigen Minimal bedarfs ist nicht gleichbedeutend mit einer optimalen Zufuhr, wie sie zum Zellschutz und für ein gut funktionierendes Immunsystem notwendig wäre, und wie sie über Jahrtausende in der Evolution bestanden hat. Analysiert man heutige Lebensmittel, zeigt sich, wie groß der Mikronährstoffverlust durch Lagerung und Verarbeitung ist. Eine optimale Zufuhr kann mit diesen Lebensmitteln kaum noch erreicht werden. Langzeitbeobachtungen weisen nach, dass sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und häufige Krebsarten um gut die Hälfte senken lässt, wenn zusätzlich Antioxidanzien (Vitamin C, Vitamin E und Selen) und B-Vitamine – vor allem Folat – zugeführt werden. Die Behebung des Vitamin-D-Mangels vermindert zusätzlich bestimmte Krebserkrankungen und Osteoporose. Zusätzliches Folat und Vitamin B 12 senken das Risiko für die Entwicklung von Demenz. So kann jeder Antioxidanzien und Vitamine als Langzeit-Versicherungspolice für die eigene Gesundheit nutzen!
Aber auch kurzfristig hat eine optimale Versorgung mit Mikronährstoffen Einfluss auf den Stoffwechsel und das Immunsystem. Wie Sie sich fühlen (Nervenstoffwechsel), wie leistungsfähig Sie sind (Energiestoffwechsel) und wie gut Sie Infekte abwehren können (Immunfunktion), hängt von der optimalen Versorgung mit Mikronährstoffen ab, die an allen Stoffwechsel- und Immunfunktionen beteiligt sind. Bei einem Mangel arbeiten diese Systeme mit geringerer Leis tung. Außer Hochleistungssportlern und einigen Topmanagern nutzen aber die wenigsten das Potenzial dieser Biokatalysatoren aus. Dabei sind die Leistungsfähigkeit und die Gesundheit das persönliche Kapital und der individuelle Konkurrenzvorteil im täglichen Leben. Gesundheit, Fitness und Leistungsfähigkeit hängen unmittelbar von einem reibungslos funktionierenden Stoffwechsel ab.
Sie haben es in der Hand, mit Mikronährstoffen Ihren Stoffwechsel und Ihr Immunsystem zu optimieren. Dazu benötigen Sie aber Wissen und Fakten. In den letzten Jahren explodierte dieses Wissen durch die Immun-, Gen- und Stoffwechselforschung und durch verfeinerte Analysemethoden, die bis in die entferntesten Bereiche des Stoffwechsels vordringen können. Innerhalb weniger Jahre wurden wir aus der Steinzeit der Stoffwechsel- und Immunforschung in ein neues Zeitalter katapultiert.
Ärzte können hier kaum beraten, denn Ernährung und Vitamine werden im ärztlichen Studium nur am Rande behandelt. Oft ist das ärztliche Minimalwissen in diesem Bereich auch noch veraltet, da Ärzte sich darin nicht fortbilden. Tipps und Ansichten von nicht auf Ernährung und Mikronährstoffe spezialisierten Ärzten kommen daher selten über Illustriertenniveau hinaus. Hinzu kommt, dass die ärztliche Ernährungsberatung in der Regel nicht durch die Krankenkassen bezahlt wird. Patientenfragen kosten den Arzt wertvolle Praxiszeit und werden häufig mit einem schnellen »Es kann nicht schaden« beantwortet. Fühlt sich der Arzt wegen kostentreibender und budgetbelastender Verschreibungen vom Patient unter Druck gesetzt, wird meist ganz abgewinkt oder behauptet, es gäbe dazu ja keine aussagekräftigen Studien. Leider verlassen sich viele Patienten auf die Ansichten ihres Arztes zu Mikronährstoffen, ohne das mangelnde Wissen,
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