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Ritual - Höhle des Schreckens

Titel: Ritual - Höhle des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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was Süßes gemampft hat. Da hat’s mir eben in den Fingern gejuckt.«
    »Von wem redest du?«
    »Oh Mann, hast du was mit den Ohren? Von dem Kettenraucher, der mit seiner Qualmerei anscheinend nicht nur sein, sondern auch schon dein Hirn vernebelt hat.«
    Brad fragte in scharfem Ton: »Meinst du etwa meinen Vater?«
    »Endlich ist der Groschen gefallen, du Trottel!«
    Chad und Biff hatten schon zu einem neuen Lachanfall angesetzt, schluckten aber ihr Glucksen schnell hinunter.
    »Hört euch die blöde Tussi an!«, explodierte Brad. »Ich hab wenigstens einen Vater, was du nicht behaupten kannst. Vielleicht kann dir deine Mutter mehr erzählen, wenn sie mal nicht besoffen ist.« Er lachte meckernd, und Chad demonstrierte sofort Solidarität, indem er die billige Nummer mit dem Furz wiederholte.
    »Deine Alte ist doch die größte Schlampe in der ganzen Stadt!«, setzte Brad noch eins drauf. »Oder hast du vergessen, dass sie vor gerade mal einem Monat genau dort gesessen hat, wo du jetzt sitzt? Wegen Trunkenheit und öffentlichem Ärgernis – oder wie das heißt. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.«
    Die Hardy Boys wollten sich auschütten vor Lachen. Corrie biss sich auf die Lippen und nahm sich vor, ihnen weiter den Rücken zuzukehren.
    Brad verfiel in geheimnisvollen Flüsterton. »Hast du zufällig heute die Zeitung gelesen? Da steht drin, dass der Mörder möglicherweise aus Medicine Creek stammt und so eine Art Satanskult praktiziert. Könnte zu dir passen, du Schlampe. Bei deinem beknackten knallroten Haar und dem schwarzen Augen-Make-up würd’s mich nicht wundern, wenn du nachts deinen Hokuspokus abziehst.«
    »Du hast es erfasst, Brad«, sagte Corrie, ohne sich umzudrehen. »Bei abnehmendem Mond bade ich im Blut eines frisch geborenen Lämmchens, sage die sieben geheimen Flüche auf und bitte Luzifer, dass er deinen Dödel verkümmern lässt, wenn du überhaupt einen hast!«
    Chad und Biff reagierten auf Corries Schlagfertigkeit mit leisem Kichern, während Brad das offensichtlich überhaupt nicht lustig fand.
    »Du Miststück!«, fauchte er Corrie an. Er trat an das Gitter der Arrestzelle und zischte ihr zu: »Du glaubst, dass du cool aussiehst mit deinen schwarzen Klamotten. Aber da irrst du dich. Du kannst dich verkleiden, wie du willst, du bleibst immer die Loserin. Und was du da über dunkle Nächte erzählt hast, glaub ich dir aufs Wort. Nachts Tiere abschlachten, das würde zu dir passen. Aber es kann natürlich auch sein, dass du’s lieber mit ihnen treibst.« Er grinste gemein. »Denn richtige Kerle wollen bestimmt nichts mit dir zu tun haben. Denen ist ihr bestes Stück zu schade für eine Schlampe wie dich!«
    Corrie zahlte es ihm umgehend mit gleicher Münze heim. »Weißt du, das Problem ist, dass ich in Medicine Creek noch keinen richtigen Kerl gesehen habe.«
    In dem Moment flog die Tür des Sheriffsbüros auf, das Geplänkel verstummte jäh. Sheriff Hazen stutzte und blaffte seinen Sohn an: »Was hast du hier zu suchen, Brad?«
    »Ach, Dad, wir haben uns nur ein bisschen mit Corrie unterhalten, das ist alles.«
    »Erzähl mir keine Märchen! Ich kann mir schon denken, was du mit deinen Freunden hier gewollt hast. Falls ich dich noch mal dabei erwische, dass du jemanden belästigst, den ich eingebuchtet habe, kannst du umgehend seinen Platz einnehmen, und ich schließe persönlich die Zelle hinter dir zu. Hast du mich verstanden?«
    »Ja, Dad.«
    »Und jetzt zieh Leine, samt deinen Freunden! Für das Footballtraining bist du sowieso schon spät dran.«
    Nachdem die drei wie die begossenen Pudel abgezogen waren, wandte sich Hazen zu seiner Arrestantin um. »Alles in Ordnung mit dir, Swanson?«, fragte er barsch.
    Corrie würdigte ihn keiner Antwort, sodass der Sheriff schließlich achselzuckend in sein Büro zurückkehrte.
    Und da lag sie nun auf der Pritsche, allein und von allen vergessen, zumindest von ihrer Mutter. Hin und wieder hörte sie aus dem Büro Stimmen, aber die hatten offensichtlich nichts mit ihr zu tun. Na gut, schwor sie sich, noch ein Jahr, dann hau ich ab und komme nie in dieses verdammte Nest zurück. Wobei sie sich allerdings eingestehen musste, dass sie längst hätte weg sein können, wenn sie nicht in der zehnten Klasse eine Ehrenrunde gedreht hätte. Und dass sie sich’s selber eingebrockt hatte, dass sie in dieser lausigen Arrestzelle saß.
    Sie hörte, dass die Tür zum Sheriffsbüro aufging, irgendjemand unterhielt sich mit Hazen. Vielleicht Tad, der

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