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Robur der Sieger

Robur der Sieger

Titel: Robur der Sieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Zeitpunkt gekommen, die Reise durch Zerstörung des fliegenden Apparates zu beendigen?
    Fiel hierüber die Antwort auch noch unbestimmt aus, so stand dagegen fest, daß der Ingenieur im Laufe des 24. Juli wiederholt mit seinem Obersteuermann verhandelte. Mehrere Male beobachteten auch Tom Turner und er selbst das Barometer, diesmal aber nicht zur Abschätzung der Höhe, sondern um verschiedene Anzeichen eines drohenden Wetterumschlags zu erkennen.
    Onkel Prudent glaubte auch zu bemerken, daß Robur in Erfahrung zu bringen suchte, wie viel er noch an Vorräthen aller Art, ebenso derjenigen zur Unterhaltung der Treib-und Auftriebsmaschinen des Aeronefs, wie derjenigen für die menschlichen Maschinen besaß, da es darauf ankam, auch diese und ihre Arbeitskraft in bestem Zustand zu erhalten.
     

    Der »Albatros« ließ seine elektrischen Lichter erglühen. (S. 157.)
     
    Alles das schien auf eine geplante Umkehr hinzudeuten.
    »Umkehr?… sagte Phil Evans, aber wohin?
    – Dahin, wo sich Robur frisch verproviantiren kann, antwortete Onkel Prudent.
    – Das müßte irgend eine im Stillen Ocean verlorene Insel sein, mit einer, ihres Chefs ganz würdigen Colonie von Verbrechern.
    – Das ist auch meine Ansicht, Phil Evans. Ich glaube wirklich, er wird nach Westen zu wenden lassen, und bei der Schnelligkeit, über die er verfügt, dürfte er sein Ziel bald genug erreicht haben.
    – Wir würden jedoch unseren Plan nicht mehr zur Ausführung bringen können… wenn er daselbst ankommt…
    – Er wird nicht ankommen, Phil Evans!«
    Wie sich zeigte, hatten die beiden Collegen die Absichten des Ingenieurs wenigstens zum Theil errathen.
    Im Laufe des Tages noch schwand jeder Zweifel, daß der »Albatros«, nachdem er die Grenzen des südlichen Eismeeres gestreift, entschieden wieder rückwärts steuerte.
    Wenn die Eisschollen auf dem Wasser bis zum Cap Horn hintrieben, mußten sich die südlicheren Theile des Stillen Weltmeeres ganz mit Eisfeldern und Eisbergen bedecken, und das Packeis bildete dann einen undurchdringlichen Wall für die festesten Schiffe, wie für die tollkühnsten Reisenden.
    Gewiß hätte der »Albatros«, wenn er seinen Flügelschlag beschleunigte, diese über den Ocean aufgethürmten Eisberge ebenso überfliegen können, wie die auf dem Festlande des Polarkreises aufragenden Gebirge – wenn es überhaupt ein Festland ist, was das Südende der Erdachse überdeckt.
     

    Man sah einen der Schiffbrüchigen sich aufrichten. (S. 164.)
     
    Doch entschieden würde er nicht gewagt haben, inmitten der finsteren Polarnacht auch einer Polarluft Trotz zu bieten, welche sich zuweilen bis sechzig Grad unter Null abkühlen kann.
    Nachdem er also etwa hundert Kilometer nach Süden vorgedrungen, wandte sich der »Albatros« nach Westen, so, als ob er die Richtung nach einer unbekannten Insel des Archipels des Stillen Oceans einschlüge.
    Unter ihm breitete sich die flüssige Ebene aus, welche zwischen die Ländermasse Amerikas und Asiens geworfen ist. Jetzt hatten die Fluthen derselben jene eigenthümliche Färbung angenommen, die zum Theil dem Ocean den Namen des »Milchmeeres« erworben hat. In dem Halbdunkel, welches die matten Sonnenstrahlen niemals wirklich durchdrangen, erschien die ganze Oberfläche des Stillen Weltmeeres in der That milchig weiß. Man hätte ein ungeheures Schneefeld zu erblicken geglaubt, dessen Bodensenkungen und Erhebungen aus dieser Höhe nicht zu erkennen wären. Wäre auch dieser ganze Meerestheil durch die Kälte zu einem einzigen Eisfeld erstarrt gewesen, der Anblick desselben hätte kaum ein anderer sein können.
    Jetzt weiß man, daß es Myriaden leuchtender Theilchen, phosphorescirende Körperchen sind, welche diese Erscheinung erzeugen. Merkwürdig blieb nur der Umstand, diesen opalisirenden Massen außerhalb des Indischen Oceans zu begegnen.
    Nachdem das Barometer sich in den ersten Stunden des Tages ziemlich hoch gehalten hatte, fiel es plötzlich sehr rasch, ein Anzeichen, das für jedes Schiff von ernster Bedeutung gewesen wäre, während der Aeronef es außer Acht lassen konnte. Jedenfalls ließ dasselbe aber erkennen, daß in letzter Zeit ein furchtbarer Sturm die Gewässer des Pacifischen Oceans aufgewirbelt haben mochte.
    Es war gegen zwei Uhr Mittags, als Tom Turner auf den Ingenieur zutrat.
    »Master Robur, begann er, sehen Sie da den schwarzen Punkt am Horizont?… Dort, gerade im Norden vor uns… ein Felsen kann das nicht sein?
    – Nein, Tom, nach dieser Seite zu liegt

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