Rock Rats Saga 01 - Der Astroidenkrieg
Schiffs-Systemen angerichtet hat.«
Nach einer Weile spürte er, dass ihm etwas Kühles und Weiches übers Gesicht fuhr. Dan öffnete nun doch die Augen und sah ein verschwommenes Abbild von Amanda über sich gebeugt. Fuchs war neben ihr. Sie beide schauten besorgt und düster.
»Wie fühlen Sie sich?«, fragte Amanda.
»Lausig«, krächzte er.
»Wir sind unterwegs«, sagte Fuchs. »Pancho beschleunigt auf ein drittel G.«
»Das Schiff ist in Ordnung?«
»Ein paar Sensoren wurden durch die Strahlung beschädigt«, sagte Fuchs. »Die Kommunikationsausrüstung wurde ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. Der Fusionsreaktor funktioniert aber einwandfrei.«
»Die Nanobots sind nicht bis zum Supraleiter des MHD-Generators vorgedrungen?«, fragte Dan. Er sprach die Worte mit letzter Kraft.
»Nein, er scheint völlig in Ordnung zu sein«, antwortete Fuchs.
»Gott sei Dank«, fügte er dann hinzu.
Wir sind auf dem Heimweg, sagte Dan sich und schloss die Augen. Auf dem Heimweg.
»Bis Sie ihn hier einliefern, wo er die entsprechende medizinische Versorgung erhält«, sagte der Chefarzt von Selenes Institut für Radiologie, »können Sie nicht mehr für ihn tun, als ihm Chelation-Pillen und Antioxidantien zu verabreichen, die Sie ihm ohnehin schon gegeben haben.«
Pancho saß untröstlich auf dem Pilotensitz und betrachtete das Bild des Mediziners. Es hatte über eine Stunde gedauert, Kontakt zu Selene aufzunehmen. Die Hochleistungs-Antenne der Starpower I war im Strahlungssturm zerstört worden, und sie mussten sich mit dem Laser-Kommunikationssystem behelfen, das in Reserve gehalten wurde. Sonst war das Schiff aber in Ordnung. Es gab noch ein paar kleinere Strahlenschäden, die jedoch nichts Ernstes waren.
Die Nanobots waren nicht bis zur supraleitenden Spule des MHD-Generators vorgedrungen - den Göttern sei Dank.
Dan war aber in einer schlechten Verfassung, und die traurig schauenden Ärzte in Selene vermochten auch nicht mehr für ihn zu tun als eine Schar Zauberdoktoren. Bringt ihn so schnell wie möglich her. Ja, sicher! Was glaubt ihr denn, was ich tue. Aber kommen wir auch noch rechtzeitig?
Und Elly war tot. Bevor sie aus dem Schiff ausgestiegen waren, hatte Pancho die Schlange in die Box gelegt und die Box in den Kühlschrank gestellt. Sie wusste, dass Elly in einen Kälteschlaf fallen würde und hatte zugleich gehofft, der Kühlschrank würde als Abschirmung ausreichen, um den Krait zu retten. Ich hätte sie im Anzug verstauen sollen, sagte Pancho sich vorwurfsvoll. Ich hätte sie mitnehmen sollen; auch auf die Gefahr hin, dass sie mich gebissen hätte. Die Strahlung hatte dem Krait und der einen Maus, die noch übrig war, den Garaus gemacht.
Ihre Gedanken kehrten zu Dan zurück. Es hat ihn schlimm erwischt. Wir alle haben eine Dosis abbekommen und müssen uns medizinisch versorgen lassen, nachdem wir nach Selene zurückgekehrt sind. Die Dekontaminations-Pillen wirken zwar, aber Dan wird es vielleicht nicht schaffen. Er ist jetzt schon halb tot.
Amanda kam auf die Brücke und rutschte auf den rechten Sitz.
»Wie geht es ihm?«, fragte Pancho.
»Wir haben ihn gesäubert, und er schläft nun«, sagte sie mit einem merkwürdigen Gesichtsausdruck. »Das Haar fällt ihm aus.
Büschelweise.«
Pancho unterdrückte das Bedürfnis, wieder in Dans Kabine zu gehen. Es gibt nichts, was du dort tun könntest, sagte sie sich.
»Was macht Lars?«, fragte sie Amanda.
»Ihm scheint es gut zu gehen.«
»Hat er die Pillen genommen?«
»Ja, natürlich. Er arbeitet an der Instandsetzung der Hochleistungs-Antenne.«
»Dieser Schaltkreis hätte eigentlich strahlungsgehärtet werden müssen«, sagte Pancho ärgerlich. »Wir sollten den Hersteller nach unserer Rückkehr verklagen.«
»Ach, Pancho, er war einem extrem hohen Strahlungslevel ausgesetzt. Es war ein schwerer Sturm.«
Sie nickte und sagte: »Ja, die Kommunikationsausrüstung muss aber trotzdem richtig funktionieren.«
»Du brauchst eine Pause«, sagte Amanda.
»Die brauchten wir alle.«
»Ich übernehme das Schiff. Geh in deine Kabine und schlaf ein wenig.«
»Vielleicht hast du Recht.«
»Tu es, Pancho.«
Sie schaute Amanda für einen Moment an und traf dann eine Entscheidung. Sie stand langsam auf und wunderte sich darüber, wie steif sie war. »Wenn ich in zwei Stunden nicht zurück bin, weck mich.«
Amanda nickte.
»Ich meine es auch so, Amanda. Zwei Stunden.«
»Ja. Werde ich machen.«
Zufrieden gestellt ging Pancho durch die Messe zu
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