Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Rock Rats Saga 02 - Astroidensturm

Titel: Rock Rats Saga 02 - Astroidensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
Vom Netzwerk:
bewegte ihn direkt auf den zappelnden, verkrampften Körper des Söldners zu.
    Töten oder getötet werden, sagte er sich. Er musste sich dazu zwingen, die Hand vom Auslöser des Hochleistungslasers zurückzuziehen. Sie schwebte kaum einen Zentimeter überm Abzug.
    »Zwei Schiffe nähern sich mit hoher Geschwindigkeit«, rief der Pilot. »Nein, vier Schiffe, die sich aus zwei verschiedenen Richtungen nähern.«
    Fuchs wusste, dass er nicht imstande war, den Mann zu töten. Er vermochte ihn nicht kaltblütig zu ermorden. Und er wusste, dass er ihnen in die Falle gegangen war.
    Plötzlich brach es wie eine Lawine über ihn herein. Sie wussten, wo die Transceiver versteckt waren. Jemand muss es ihnen verraten haben. Jemand? Nur Amanda wusste, wo die Transceiver sich befanden. Sie würde mich nicht verraten, sagte Fuchs sich. Auf gar keinen Fall. Irgendjemand muss es herausgefunden und dieses Wissen an Humphries verkauft haben.
    »Sechs Schiffe«, rief der Pilot mit ängstlicher Stimme. »Alle nähern sich mit hoher Geschwindigkeit.«
    In der Falle. Sie haben mir aufgelauert. Sechs Schiffe.
    »Laser eins und drei feuerbereit«, ertönte Nodons Stimme über das Interkom.
    Ich werde sie alle mit in den Tod reißen, wenn ich Widerstand leiste, wurde Fuchs sich bewusst. Ich bin es doch, auf den Humphries es abgesehen hat ‒ nicht meine Besatzung.
    Plötzlich fühlte er sich müde, todmüde und ausgelaugt. Es ist vorbei, wurde er sich bewusst. Das ganze Kämpfen und Töten, und was hat es mir gebracht? Was hat es überhaupt jemandem gebracht? Ich habe meine Besatzung in die Falle geführt wie ein blutiger Anfänger ‒ wie ein Wolf, der dem Jäger ins Netz gegangen ist. Es ist aus und vorbei. Und ich habe alles verloren.
    Von Resignation überwältigt drückte Fuchs auf die Taste des Funkgeräts und sagte: »Hier spricht Lars Fuchs von der Nautilus. Nicht schießen. Wir ergeben uns.«
    Harbin hörte es an Fuchs' Stimme, dass er sich geschlagen gab.
    Und er verfluchte Martin Humphries, weil der ihm diese Armada und die Armee von Söldnern aufgezwungen hatte. Ich wäre durchaus imstande gewesen, das selbst zu erledigen, sagte er sich. Ich hätte nur wissen müssen, wo er die Transceiver platziert hat. Dann hätte ich ihn allein, ohne all die anderen ‒ diese lästigen Zeugen ‒ in die Falle gelockt.
    Wenn Harbin allein gewesen wäre, hätte er Fuchs' Schiff in Stücke geschossen und jeden an Bord getötet. Dann hätte er Fuchs' Leiche Diane und ihrem Boss überbracht, damit Humphries den Triumph genießen und Harbin den fetten Bonus einstreichen hätte können, der ihm rechtmäßig zustand. Und dann wäre er mit Diane weggegangen und hätte den siegestrunkenen Humphries sich selbst überlassen.
    Aber es gehörten über hundert Männer und Frauen zu dieser Flotte, auf der Humphries bestanden hatte. Es war illusorisch zu glauben, dass alle dichthalten würden, wenn Harbin Fuchs tötete, nachdem der Mann sich schon ergeben hatte. Das wäre eine zu große Sensation, eine zu große Versuchung. Irgendjemand würde sie an die Medien verkaufen oder an andere Spione von Humphries' Konkurrenten in der Astro Corporation.
    Nein. Es widerstrebte ihm zwar zutiefst, aber Harbin wusste, dass er Fuchs' Kapitulation annehmen und den Mann und seine Besatzung nach Ceres bringen musste. Dann lächelte er finster. Vielleicht stößt ihm etwas zu, wenn er auf Ceres ist.
    Immerhin hat der Mann sich dort viele Feinde gemacht. Vielleicht könnte man ihn sogar vor Gericht stellen und ganz legal hinrichten.

    Kapitel 53
    Die Implantationsprozedur war nicht so schlimm, wie Diane befürchtet hatte.
    Sie hatte darauf bestanden, dass das medizinische Personal ausschließlich aus Frauen bestand, und Selenes Gesundheitsamt hatte ihrer Forderung entsprochen. Die Leute lächelten und beruhigten sie mit sanft gesprochenen Worten. Nachdem sie ihr ein Beruhigungsmittel injiziert hatten, brachten sie Diane in einen kleinen Raum, wo die Prozedur stattfinden sollte.
    Der Raum wirkte kalt. Ein Kunststoffbehälter stand auf dem Tisch, wo die Instrumente arrangiert waren. Eiskalter weißer Dampf hüllte ihn ein. Diane wusste, dass der tiefgekühlte Embryo sich dort drin befand; wegen der Injektion war ihr ganz schwummrig im Kopf.
    Als ob ich von der Inquisition auf eine Folterbank geschnallt würde, sagte sie sich. Die Folterinstrumente lagen in einer ordentlichen Reihe neben ihr. Sie wurde von grellem Licht angestrahlt. Die Folterknechte versammelten sich um sie. Sie

Weitere Kostenlose Bücher