Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rolf Torring 005 - Kaempfe im Urwald

Rolf Torring 005 - Kaempfe im Urwald

Titel: Rolf Torring 005 - Kaempfe im Urwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
Vom Netzwerk:
anderen fielen unter unseren Kugeln oder den Streichen der Dorfbewohner. Leider wurden die Verwundeten von den erbitterten Bata sofort niedergemacht, denn wir hätten sie gern ausgefragt. Neunzehn Tote mußten so die Feinde nur bei diesem Angriff beklagen. Aber auch auf unserer Seite zählten wir acht Tote und ebenso viele Verwundete, darunter fünf sehr schwer. So war unsere Zahl auch auf siebenunddreißig herabgesunken, während uns noch immer doppelt so viele Feinde entgegenstanden.
    Hätten wir die Folgen geahnt, so würde der eine Eindringling sicher nicht entkommen sein. Er hatte genügend Zeit gehabt, um unsere Lage zu überblicken, wußte also, daß wir den mächtigen Trümmerhaufen in der Mitte des Dorfes aufgeschichtet hatten. Und plötzlich flogen wenigstens dreißig Brandspeere in weitem Bogen über die Palisaden und fuhren in die Hüttentrümmer. Sofort stand der riesige Scheiterhaufen in hellen Flammen.

    Schnell sprangen die nächsten Bata hinzu und trugen Hasting aus der bedrohlichen Nähe der furchtbaren Glut. Aber auch wir mußten vor der sengenden Lohe bis dicht an die Palisaden zurückweichen, und trotz der Entfernung nahm uns die Glut fast den Atem. Und jetzt brach noch zu allem Unglück die Nacht herein.

    2. Kapitel
    Die Flucht in die Sümpfe

    Jetzt war unsere Lage völlig hoffnungslos geworden. Wir waren von dem Riesenfeuer hell beschienen, und unsere Feinde konnten unbemerkt an den Palisaden hochklettern und uns von oben unschädlich machen. Ich war im Augenblick ziemlich ratlos, aber Rolf fand sofort den rettenden Ausweg.
    Neben uns lagen noch die kleinen Holzhaufen, die er zur eventuell nötigen Beleuchtung an die Palisadenwand hatte schaffen lassen. Jetzt gab Hasting, der neben uns auf einer Decke lag, dem Ompum Rolfs Vorschlag weiter, dieses Holz anzubrennen und über die Palisaden nach außen zu werfen, damit die Feinde nicht im Dunkel anschleichen konnten. Lange Zeit konnte diese Verteidigungsbeleuchtung allerdings nicht vorhalten, aber inzwischen war auch vielleicht der große Scheiterhaufen in der Mitte des Dorfes ausgebrannt, und dann standen die Chancen ziemlich gleich. Denn dann konnten wir die Feinde ebenso wenig sehen wie sie uns.
    Die Bata erkannten sofort, daß dieser Vorschlag die einzige Hilfe versprach. Kaum hatte Hasting mit dem Ompum gesprochen, da standen auch schon an jeder Seite der Umzäunung je zwei Krieger auf den Schultern eines Kameraden, und die anderen reichten ihnen die flackernden Brände hinauf, und ein Wutgeheul der Feinde bewies, daß ihnen dieses Abwehrmittel einen neuen Angriff vereitelt hatte. Zu allem Überfluß ließ sich Rolf auch schnell von einem stämmigen Bata hochheben, und nun knallte seine Winchester dreimal. Jeder Schuß wurde von einem gellenden Schrei beantwortet.
    Wohl fielen jetzt auch von den Angreifern verschiedene Schüsse, aber sie hatten ein schlechtes Zielen, und so wurde nur ein Bata an der Nordseite verwundet, als er gerade einen neuen, mächtigen Feuerbrand in die Nacht hinauswerfen wollte. Ein feindlicher Speer durchbohrte ihm den Arm.
    Dabei machten wir die Bemerkung, daß die Feinde wohl keine Speere mit Eisenspitzen mehr besaßen, denn dieser Speer, den Rolf dem Verwundeten herauszog, war ganz frisch aus Bambus geschnitzt. Sie mußten ihre mitgebrachten Waffen ja schon verschleudert haben, denn sie hatten ja damit bereits am Duriobaum, in dessen Ästen unser Pongo verschwunden war, begonnen. Das machte aber leider nicht viel aus, denn bei einem Sturm würden sie durch ihre Übermacht die Oberhand gewinnen. Und sicher würden sie diesen Angriff bei Tagesanbruch wagen. Durch den unerwarteten Widerstand und ihre vielen Verluste war ihre Wut und ihr Rachedurst bestimmt aufs äußerste angestachelt. Das war auch Rolfs Meinung, denn er sagte jetzt: „Wir können uns bestimmt nicht länger als bis zum Morgen halten. Erfolgt dann ein allgemeiner Angriff der Feinde, dann sind wir trotz aller Gegenwehr verloren. Hören Sie, Herr Hasting, Sie müssen dem Ompum folgenden Vorschlag machen. Wie ich gesehen habe, führt der Graben, der das Dorf rings umgibt, in einen schmalen Wasserlauf. Dieser Wasserlauf geht zwar nach Süden, also direkt in die Sümpfe hinein, aber er ist doch unser einziger Rettungsweg. Wir müssen, sobald das Feuer innen und außen erloschen ist, aus dem Palisadenzaun kleine Flöße herstellen, auf denen wir in Gruppen entfliehen können. Wenn jedes Floß zehn Mann trägt, benötigen wir ungefähr acht Flöße, um auch

Weitere Kostenlose Bücher