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Rolf Torring 011 - Der Raub des Gottes

Rolf Torring 011 - Der Raub des Gottes

Titel: Rolf Torring 011 - Der Raub des Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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lieber Pongo, nur durch deinen Hieb hast du großes Unglück verhindert. Wenn die Bestie das Boot erklettert hätte, wäre wohl keiner ohne schwerste Verletzungen davongekommen."
    Verlegen wehrte der schwarze Riese den Dank des Lords ab. Und Hagerstony trat zum Bug, nahm aus dem kleinen Verschlag zwei große Blechbüchsen und trat wieder an Pongo heran.
    „Hier ist Alaun und Arsenik, ich werde beim Präparieren des Felles helfen."
    Es war ein komischer Anblick, der kleine Mann neben dem gewaltigen Riesen. Aber ich staunte doch, wie kräftig und geschickt der Lord half. Es war wieder ein neuer Zug an ihm, der ihn in günstigem Licht zeigte. Bald war der Tiger abgestreift, und Pongo warf den Körper über Bord, eine willkommene Beute für die Krokodile, die hier zahlreich vertreten waren. Das Fell verstaute der Lord in dem Verschlag vorn im Bug, dann trat er zu uns und meinte leise: „Ihren Erzählungen nach müssen die Feuer-Priester über große Macht verfügen. Es ist leicht möglich, daß wir den Behörden als Tempelräuber angezeigt werden, und deshalb müssen wir nach Möglichkeit Städte vermeiden. Der Telegraf ist schneller als unser Boot. Mit ihren Sampans können uns die Verfolger unmöglich einholen, und wenn wir noch eine Stunde in diesem Tempo weiterfahren, sind wir bereits in der Nähe von Prome. Dort verstecken wir das Boot - es gibt viel Bambus an den Ufern - und suchen uns auf dem Land einen guten Lagerplatz für die Nacht. Proviant habe ich noch für drei Tage, also brauchen wir uns in der ersten Zeit nicht mit der Jagd aufzuhalten. Außerdem würden Schüsse uns nur unnötig die nahen Verfolger auf den Hals ziehen. Mit Rücksicht auf die junge Frau können wir natürlich nur langsam vordringen, aber ich denke doch, daß wir in einer Woche die Grenze von Burma erreicht haben." „Gewiß", stimmte Rolf zu, „in dieser Zeit werden wir bestimmt das gefährliche Siam hinter uns haben. Doch ich glaube nicht, daß die Macht dieser Priester auf ihrer Insel so weit geht, um selbst die Behörden gegen uns aufzubringen. Trotzdem wollen wir bewohnte Orte vermeiden. Wenn wir kurz vor Prome eine südwestliche Richtung einschlagen, müssen wir auf Tavoy, die Hafenstadt an der Tenasserim-Küste stossen."
    „Stimmt, lieber Torring", rief der Lord eifrig, „wir müssen dann hier in Siam den Tatschin-Fluß dicht oberhalb des kleinen Städtchens Supan überqueren. Ich habe mich schon einige Monate im Innern umher getrieben. Wir haben da ganz prächtige Teak-Wälder, in denen wir kaum entdeckt werden können."
    Frau Ellen, die uns aufmerksam beobachtet hatte, trat jetzt heran und fragte ängstlich: „Meine Herren, ist irgend etwas geschehen?" „Aber nein, gnädige Frau", beruhigte der Lord, „wir haben soeben nur unsere Marschroute besprochen. Denn in einer Stunde verlassen wir das Boot und marschieren quer durch Siam dem rettenden Burma zu. In etwa acht Tagen werden wir die Grenze überschreiten." „O Gott", klagte Frau Ellen, „noch acht Tage? Und stets die Angst vor den furchtbaren Feuer-Priestern. Sie werden uns doch bestimmt verfolgen."
    „Vielleicht, aber sie werden uns sicher nicht einholen. Wir haben durch mein schnelles Boot einen zu großen Vorsprung. Und gerade mit Rücksicht auf Sie, gnädige Frau, haben wir beschlossen nicht schnell zu marschieren. Sie müssen sich Ihrem Gatten, den Sie endlich nach so langer Zeit wiedergefunden haben, doch auch erhalten." „Ja, Lord, Sie haben recht, ich werde mich zusammennehmen. O Gott, dort vorn kommen die Priester." Frau Ellen, die mit dem Gesicht zum Bug gestanden hatte, erbleichte und wies nach vorn. Schnell drehten wir uns um. Tatsächlich, dort war hinter einer nahen Biegung des Menam ein Sampan aufgetaucht, der sich uns schnell näherte. Sechs Siamesen gebrauchten kräftig kleine Handruder, und das leichte Fahrzeug schoß förmlich mit der Strömung abwärts. Und die sechs Ruderer trugen - die gelben, uns nur zu wohlbekannten Gewänder der Feuer-Priester. „Ruhig Blut", rief Rolf, „es müssen andere Priester sein, die von uns noch nichts wissen. Aber Herr von Valentini muß sich schnell nieder ducken. Ihn werden sie vielleicht kennen."
    Valentini befolgte sofort diesen Rat, aber es war wohl doch schon zu spät. Denn der Befreite trug selbst noch das gelbe Gewand, das ihm die Priester angelegt, nachdem sie ihn durch das furchtbare Gift das Gedächtnis geraubt hatten.

    Und so schnell er sich auch duckte, der Sampan mit den echten Priestern war zu

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