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Rolf Torring 012 - Die Hoelle von Penang

Rolf Torring 012 - Die Hoelle von Penang

Titel: Rolf Torring 012 - Die Hoelle von Penang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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dem der Verstorbene in seinen Fieberphantasien erzählt hatte?
    Aber da hob Pongo, der hinter Rolf schritt einen Zweig hoch und zeigte ihn uns mit leisem Warnungsruf. Denn dieser Zweig war ganz frisch abgeschnitten, Sofort standen wir still und berieten uns.
    Aber der kleine Lord drang ungestüm darauf, daß wir weitergingen, und er meinte ganz richtig, daß uns schließlich nur drei Mann entgegenständen, mit denen wir wohl auf jeden Fall fertig würden. Und so setzten wir uns wieder in Bewegung, aber wir veränderten doch unsere Reihenfolge dahin, das die junge Frau Violette jetzt hinter Rolf und Hagerstony, die unseren Zug eröffneten, schritt, während ich ihr folgte. Hinter mir schritten Roule und Hoddge, während Pongo den Schluß machte.
    Unsere „Vorgänger" — wenn ich so sagen darf — hatten gute Arbeit gemacht, denn der Pfad war durch wildestes Dickicht geschlagen und führte im Zickzack um mächtige Palmen herum. Oft mußte ich denken, daß vielleicht gerade unter dem Baum, den wir passierten, der Schatz verborgen läge.
    Wir mochten ungefähr in der Mitte der Insel sein, als wir auf ein Gewirr riesiger Felstrümmer stießen. Deutlich konnten wir erkennen, daß eine ungeheure Gewalt diese Massen durcheinander geworfen hatte.
    Nun waren wir an Ort und Stelle, jetzt hieß es, den schwarzen Block am Südrand der Felsen zu finden, von dem wir zweihundert Schritt zur Sonne, das hieß also Osten, gehen sollten.
    Langsam, immer lauschend und spähend, umwanderten wir das ausgedehnte Felsenfeld. Es bot mit seinen vielen Höhen und Rissen vorzügliche Verstecke für die drei Männer, die wir vor uns wußten, und wir durften ihnen nicht trauen.
    Wenn sie auch den besten Eindruck gemacht hatten, sowie es sich um Geld handelt, erwachen im besten Menschen die schlimmsten Instinkte. Und durch ihren Streich, den sie uns bei der Abfahrt gespielt hatten, gingen ja ihre Absichten deutlich hervor.
    Rolf blieb plötzlich stehen, und als wir uns um ihn drängten, wies er nur auf den Boden. Der Felsen war hier mit angewehter Erde bedeckt, durch die sich ein schmaler Wasserlauf schlängelte. Es war mehr eine Quelle, denn die Rille im Boden war kaum handbreit. Aber ringsum war die Erde feucht und schwarz, und eine Unmenge Spuren waren deutlich eingepresst. Und diese Spuren, die hin und her liefen, — waren deutliche Abdrücke von Tigerpranken in verschiedenen Größen.
    Wir blickten uns ziemlich ratlos an, denn nach diesen Spuren zu urteilen, mußten eine Unmenge dieser Bestien in den wirren Felsen hausen. Das war wieder eine neue Gefahr, und wir durften kaum nachts auf der Insel bleiben, wenn die gefährlichen Raubkatzen auf Beute ausgingen.
    Mitten durch diese Spuren führten die Fußabdrücke der drei Männer. Sie hatten nicht gestockt, wußten also offenbar nicht, welche Gefahr hier ganz in der Nähe lauerte. Wir lauschten einige Minuten, ob ihre Schritte vielleicht einen Tiger geweckt hatten?
    Dann überschritten wir das kleine Wassergerinsel und standen bald wieder auf nacktem Fels. Nur einige geknickte Zweige und abgerissene Blätter von den Büschen zur rechten Hand ließen erkennen, daß unsere Widersacher hier entlang gegangen waren.
    Und immer dichter wurden die Büsche, standen auch vereinzelt schon auf der linken Seite des Felsenpfades, während die Steinblöcke kleiner und spärlicher wurden. Die Felsen erreichten also ihr Ende, und hier in der Gegend mußte der Schatz liegen. Wir waren an der Nordseite der Insel gelandet, weil uns unten an der Südseite die Brandung das Boot zerschlagen hätte, ebenso wie es unsere Widersacher getan hatten. Jetzt mußte ja bald die Entscheidung kommen.
    Der Pfad bog jetzt scharf nach links um einen hohen, schwarzen Felsen herum, und wir verhielten unsere Schritte. Die Insel fiel hier sanft zum Meer ab, das in ungefähr zwei Kilometer Entfernung schimmerte. Grüne, niedrige Büsche bedeckten den langen Abhang, aus denen einige hohe Palmen ragten.
    Und links von uns, dem Osten zu, ragte ein besonders großes und schönes Exemplar hoch empor. Das mußte der gesuchte Baum sein, denn wir standen ja am „schwarzen Block", von dem der Kranke gesprochen hatte, und die Entfernung der Palme — zweihundert Schritt zur Sonne — stimmte. Wo waren nun aber unsere Gegner?
    Wohl waren wir ihnen zahlenmäßig überlegen, aber sie konnten uns leicht in den dichten Büschen einen Hinterhalt legen. Oder sie konnten beobachten, wo wir den Schatz suchten, und uns dann hinterrücks unschädlich

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