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Rolf Torring 015 - An Tibets Grenze

Rolf Torring 015 - An Tibets Grenze

Titel: Rolf Torring 015 - An Tibets Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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genau zu wissen daß es diese schmerzhafte Verletzung dem Lord zu verdanken hatte.
    Immer wieder versuchte er, Hagerstony herabzureißen bäumte sich zu diesem Zweck sogar hoch und brachte den Lord wirklich in allerhöchste Gefahr, denn dieser mußte wieder seine Beine plötzlich hochwerfen und es schien, als stürze er jeden Augenblick hinunter.
    Wieder konnte ich einen gutsitzenden Schuß anbringen Ich traf genau den handgroßen Fleck zwischen Auge und Ohr, den verwundbarsten Fleck des Riesen Und sofort zeigte sich die Wirkung, denn der gewaltige Körper stand plötzlich reglos.
    Jetzt erwartete ich, ihn im nächsten Augenblick zusammenbrechen zu sehen, aber ich hatte die unglaubliche Zähigkeit des Rogue unterschätzt. Wohl knickte er jetzt einen Augenblick mit den Vorderfüßen ein. schon frohlockte ich, aber da warf er sich noch einmal mit letzten, durch die Wut gesteigerten Kräften hoch und packte den Lord an einem Fuß.
    Hagerstony stieß einen Schrei aus, dann wurde er vom Ast herabgerissen, der Rogue holte weit mit dem Rüssel aus, um den Körper des Unglücklichen gegen einen Baum zu schleudern — da peitschten blitzschnell hintereinander zwei Schüsse auf.
    Rolf, der sich bisher mit Brough hinter einem mächtigen Baum versteckt hatte, war vorgetreten und hatte dem Riesen zwei Kugeln in die linke Schläfe gegeben Da die Schüsse aus nächster Nähe abgegeben waren zeigte sich ihre Wirkung blitzschnell.
    Wieder stand der Rogue unbeweglich, im hocherhobenen Rüssel den zappelnden Lord, dann knickte er langsam hinten ein. stieß ein furchtbares Stöhnen aus. seine Vorderfüße brachen langsam ein. und der riesige Körper legte sich wuchtig auf die Seite.
    Aber immer noch hielt er den Fuß Hagerstony« gepackt, und als er jetzt krampfhaft mit dem Rüssel zuckte, schleuderte er den Lord auf dem Boden hin und her.
    Ich kletterte jetzt schnell hinunter, und wir traten an den sterbenden Riesen heran. Noch einen Schuß abzugeben, wagten wir nicht, denn es hätte leicht geschehen können daß der Rogue dann noch einmal seine letzten Kräfte zusammengerafft und Hagerstony vielleicht getötet hätte. So mußten wir zusehen, wie der Lord hin und her gefegt wurde.
    Einmal versuchte Rolf, ihn festzuhalten, aber durch den nächsten Ruck des mächtigen Rüssels wurde er selbst mitgerissen, und der Lord stieß einen Schmerzensschrei aus. Es hätte leicht passieren können, daß ihm sein Bein ausgerissen worden wäre.
    Endlich wurden die Bewegungen langsamer. Wir traten vorsichtshalber etwas zurück, denn vielleicht würde der furchtbare Riese im letzten Todeskampf noch einmal aufspringen. Und dann wären wir aufs äußerste gefährdet
    Doch der gewaltige Körper hatte keine Kraft mehr. Einmal zuckte der Rüssel noch heftig, dann stöhnte der Rogue tief auf und lag nach einem krampfhaften Zittern, das den ganzen Körper durchlief, still. Aber den Fuß Hagerstonys hielt er immer noch umklammert.
    Wir mußten verschiedene Muskeln und Sehnen des gewaltigen Rüssels durchschneiden, ehe wir den Lord aus seiner entsetzlichen Lage befreien konnten. Hagerstony war nicht fähig, sich auf den Beinen zu halten. Wir setzten ihn mit dem Rücken gegen den Teakbaum, von dessen Ast der Rogue ihn heruntergeholt hatte. Dann untersuchte ihn Brough.
    Zu unserer Freude stellte er fest daß der Lord außer beträchtlichen Hautabschürfungen an den Händen und am Kopf keine ernsthafte Verletzung davongetragen hatte. Nur sein Fuß schien verrenkt und gezerrt zu sein. Brough zog ihm vorsichtig den Stiefel ab, bestrich den geschwollenen Knöchel mit einer Salbe und legte einen festen Verband um.
    Ich erwähnte ja schon, daß der Detektiv einige Semester Medizin studiert hatte, ehe er sich seiner jetzigen Laufbahn zuwandte. Und das ärztliche Besteck, das er immer mit sich führte, hatte schon öfters gute Dienste geleistet.

    Jetzt flößte er dem Stöhnenden etwas Whisky ein, und der Lord nickte dankbar. Er war noch zu erschüttert, um sprechen zu können. Wir überlegten jetzt was zu tun sei. Nun standen wir hier im Wald, unser Elefant war geflohen, der zweite mit unseren Gefährten ebenfalls. Es mochte lange dauern, bis sie zurückkamen, wenn es überhaupt der Fall war.
    Speziell auf unseren Elefanten konnten wir kaum rechnen. Der Lenker, der unter dem Ast der den Tragkorb herabgeschleudert hatte, noch durchgekommen war, hatte sich bestimmt nicht lange auf seinem Sitz im Nacken des fliehenden Riesen halten können. Wir mußten unbedingt der Spur

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