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Rolf Torring 015 - An Tibets Grenze

Rolf Torring 015 - An Tibets Grenze

Titel: Rolf Torring 015 - An Tibets Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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der Wildhunde und Rolf meinte vergnügt:
    „Dann haben wir unsere Sache doch ganz gut gemacht Jetzt kann der Lord ganz sicher auf einem Baum schlafen und wird doch keine Bequemlichkeit entbehren. Komm, Hans, wir wollen unseren Freund zwischen uns tragen."
    Ich nahm meine Büchse über die Schulter, verschränkte meine Hände mit Rolfs, und so trugen wir der kleinen Lord schnell weiter. Noch ungefähr fünfzig Meter ging es in den Wald, dann kam wieder eine klein« Lichtung, und an deren gegenüberliegendem Rand sah ich den Tragkorb, den Rolf und Brough in ungefähr drei Meter Höhe auf die starken Äste eines Baumes gestellt hatten Sie hatten ihn auf eine Seite gelegt, so daß die Öffnung zur Lichtung war. Hagerstony konnte jetzt wie in ein Zelt hineinkriechen
    Und auch das Hochkommen war nicht schwer, weil die Äste dieses Baumes dicht über dem Erdboden anfingen. Wir konnten so fast wie auf einer Leiter hinaufsteigen, den Lord immer zwischen uns tragend. Das Innere des Korbes hatten Rolf und Brough mit einer dichten Schicht Blätter belegt, und Hagerstony erklärte, als er hineingekrochen war, daß er im Bett seiner Luxusyacht auch nicht besser liege.
    „Es kann lange dauern, ehe unsere Elefanten zurückkommen," meinte Rolf jetzt, „und deshalb müssen wir uns ebenfalls ein gutes Lager auf dem Baum zurechtmachen. Auf der Erde können wir unmöglich kampieren, denn selbst ein Feuer würde uns kaum vor den Wildhunden schützen. Wir wollen über die drei Äste, die dort strahlenförmig neben dem Korb hervorragen, andere Zweige legen, die wir mit Rindenstreifen befestigen. Wenn wir dann eine genügend dicke Schicht Blätter sammeln, haben wir ebenfalls ein vorzügliches Lager. Also, schnell ans Werk."
    Wir beeilten uns sehr, denn es war ein äußerst unangenehmes Gefühl, diese vierzig Dolen in ungefähr hundert Meter Entfernung zu wissen. Während Rolf starke und lange Äste abschnitt, schalte ich die zähe Rinde in langen Streifen ab, denn Rotang wuchs leider in diesem Walde nicht. Brough sammelte die Blätter. Als wir genügend Äste zusammen hatten, wurden sie dicht nebeneinander über die drei starken Äste gelegt und durch die Rindenstreifen befestigt. Dann wurden die Blätter darüber geschichtet, und wir hatten ein ganz vorzügliches, bequemes Lager.
    „Ich möchte jetzt einmal sehen, was die Kolsuns machen," meinte Rolf, als wir unser Werk beendet hatten. "Wenn sie sich über den Rogue hergemacht haben, sind wir ziemlich sicher vor ihnen, denn dann werden sie soviel fressen daß ihre Blutgier vorläufig eingedämmt ist."
    „Darf ich mitkommen?" bat Brough. "Ich habe diese gefährlichen Wildhunde noch nie in der Nähe gesehen."

    "Aber selbstverständlich, nur müssen Sie sehr vorsichtig und leise sein. Und sollte uns das Rudel bemerken, dann sofort auf den nächsten Baum hinauf."
    Ich hatte absolut keine Lust, mich unnötig in diese Gefahr zu begeben Ich hatte ja auch die Hunde schon beim Niederreißen eines Wildes gesehen, ein Anblick, den sonst selten ein Mensch hat. So zog ich es vor, auf unserem Lager zu bleiben. Unter Umständen gebrauchte mich auch der Lord, der jetzt eingeschlafen war.
    Rolf und Brough verschwanden zwischen den Bäumen am anderen Ende der Lichtung, und ich streckte mich bequem auf dem weichen Lager aus. Schlafen mochte ich nicht, dachte dafür aber um so mehr über unsere Lage nach. Der Lord hatte wirklich recht, bei diesem Fall schienen wir vom Pech direkt verfolgt zu sein.
    Und ob wir wirklich die Prinzessin und ihre Räuber wiederfinden würden war auch sehr fraglich. Gerade diesen nördlichen Teil Assams bewohnen wilde Völkerschaften, die den Hindus seit jeher durch räuberische Einfälle und Plünderungen vielen Schaden brachten, zum Beispiel die Aber, die Singpho, die Mischmi und die Akha. Und in dem wilden zerklüfteten Bergterrain, das durch die Vorberge des Himalaya-Gebirgszuges gebildet wird, gibt es genug Schlupfwinkel und Verstecke.
    Hätte es sich nicht um die Befreiung der Prinzessin gehandelt, wären wir dem früheren Fürsten Gai und seinem Sohn Baber kaum gefolgt.
    Ich wurde plötzlich durch ein leises Geräusch in meinen Gedanken gestört Irgendwo hatte ein Ast geknackt. Und unter den jetzigen Umständen war das von höchster Wichtigkeit. Wie leicht konnte sich da eine neue Gefahr für uns nahen. Das dachte ich nur instinktiv, denn in Wirklichkeit glaubte ich im nächsten Augenblick Rolf und Brough auftauchen zu sehen.
    Jetzt erklang das Geräusch wieder. Es kam

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