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Rolf Torring 016 - Die Woelfe der Tarai

Rolf Torring 016 - Die Woelfe der Tarai

Titel: Rolf Torring 016 - Die Woelfe der Tarai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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Vielleicht hatte er es sogar schon in Bettia geahnt, als uns Major Vander von den Wölfen erzählte. Ich hätte ihm gerne meine Bewunderung ausgesprochen, wagte aber nicht zu sprechen, denn vielleicht wurden die Hunde durch den Klang der menschlichen Stimme gereizt.
    lch wurde langsam nervös. Wie lange sollte diese furchtbare Situation noch dauern? Ich konnte doch nicht allzulange Zeit unbeweglich stehen bleiben. Und ich atmete direkt auf, als plötzlich Thassa, der Inder, langsam über die Lichtung auf uns zukam. Hinter dem Kreis der Hunde blieb er stehen und blickte uns spöttisch an. Dann verneigte er sich und sagte:
    „Meine Herren, ich muß Ihnen meine Bewunderung aussprechen. Bisher haben alle Männer, auch die Europäer, die Bekanntschaft mit unseren Hunden machten, ihre Angst und ihr Entsetzen offen gezeigt Sie sind sehr tapfere Leute. Um so mehr tut es mir leid, daß ich Sie gefangen nehmen muß."
    „Thassa, wo ist meine Frau und mein Kind?" rief der Professor. Er machte dabei eine aufgeregte Armbewegung, und sofort traten die nächsten Hunde mit dumpfem Knurren auf ihn zu.
    Der Inder rief ihnen einen kurzen Befehl zu, worauf sie sofort stehen blieben, den Professor aber drohend anblickten.
    „Sie müssen sich in acht nehmen," lächelte Thassa, „unsere Hunde verstehen wirklich keinen Spaß. Also verhalten Sie sich, bitte, ruhig, Herr Professor, auch wenn Sie jetzt eine große Freude empfinden sollten. Ihre Frau und Ihre Tochter leben, und Sie werden sie bald wiedersehen. Jetzt aber, meine Herren, muß ich Sie entwaffnen"
    Er klatschte in die Hände, und aus den Büschen traten sechs Inder. Thassa rief ihnen einen Befehl zu, worauf sie sich durch den Kreis der Hunde drängten. Je zwei Mann zogen uns mit außerordentlicher Fertigkeit die Pistolen aus den Taschen, nahmen uns die Büchsen ab und zogen zum Schluß unsere schweren scharfen Haumesser aus den Scheiden.
    Wir wagten natürlich nicht, uns zu rühren, denn eine drohende Bewegung hätte wohl sofort einen schrecklichen Tod durch die Zähne der riesigen Hunde nach sich gezogen.
    „Sehr gut," rief Thassa, als sich die Männer wieder aus dem Hundekreis herausgedrängt hatten, „ich sehe, daß die Herren die Situation völlig begreifen. Bitte, stehen Sie jetzt auf, meine Herren," wandte er sich an Rolf und den Professor. „So, nun wollen wir in unser Lager gehen. Sie werden erstaunt und auch erfreut sein, eine zahlreiche Gesellschaft dort anzutreffen. Bitte, folgen Sie mir."
    Er drehte sich um und schritt der Straße zu. Wir setzten uns in Bewegung, und sofort machten die ersten Hunde kehrt und liefen dicht vor uns her. Die anderen bildeten eine stumme, aber drohende Begleitung, die jeden Fluchtversuch absurd erscheinen ließ. Zum Überfluß schritten hinter uns noch die sechs Inder.
    „Dürfen wir sprechen?" rief Rolf Thassa zu.
    „Gewiß," gab dieser über die Schulter zurück, „es interessiert mich sogar, Ihre Meinung zu hören."
    „Nun, ich glaube die Sachlage ziemlich übersehen zu können," meinte Rolf. „Der Händler Johnson in Bettia wird Ihnen Nachricht über jede Expedition geben, die er ausrüstet. Sie fangen mit Ihren famosen Hunden sämtliche Mitglieder ab und halten sie gefangen. Die Waren werden an Johnson zurückgebracht. Auch Inder werden manchmal überfallen, jedoch nur ausgeraubt. Und daher entstand das Gerücht von den 'Wölfen dar Tarai'. Nun ist mir nur das noch nicht klar, weshalb Sie die Europäer gefangen halten."
    „Sie sind sehr klug, mein Herr," sagte Thassa bewundernd, „denn es verhält sich genau so, wie Sie sagten Zu welchem Zweck wir die Europäer gefangen halten, werden Sie sehen, wenn wir im Lager eintreffen. Unser Führer wird es Ihnen selbst erklären."
    „Ah, ich glaubte, daß Sie das Oberhaupt Ihrer Vereinigung wären." meinte Rolf.
    „Ihre Meinung ist sehr schmeichelhaft für mich, aber ich bin nur der zweite Führer, wenngleich ich unserer Vereinigung seit über fünfzehn Jahren angehöre. Meine erste Tat war die Entführung der Damen des Professors. Seitdem halbe ich mich hauptsächlich mit der Zucht unserer Hunde beschäftigt. Ihre Stammeltern waren ein Wurf der wilden Buansas, die ich fand. Und durch Auswahl der größten und kräftigsten Exemplare zur Zucht habe ich diese schönen, riesigen Tiere erzielt."
    „Und haben sich damit Gehilfen erschaffen, wie Sie sie sich garnicht besser wünschen können," lobte Rolf. „Ich glaube gern, daß kein Gefangener zu entfliehen versucht."
    „Ja, die

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