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Rolf Torring 021 - Unter Fanatikern

Rolf Torring 021 - Unter Fanatikern

Titel: Rolf Torring 021 - Unter Fanatikern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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auch durch, denn endlich wandte sich der Priester uns zu und sagte unmutig:
    „Wir wollen Ihnen noch die Frist einer Stunde gewähren. Wenn Sie inzwischen Ihren Gefährten herbeirufen können, dann soll der erste Urteilsspruch in Wirksamkeit treten."
    „Aber von hier aus kann ich ihn doch unmöglich herbeirufen," sagte Rolf, „Sie müssen uns schon hinauf in die Stadt führen, denn sicher hält er sich in irgendeinem Gebäude verborgen."
    Mißtrauisch blickte der Priester meinen Freund an, Rolf machte ein ganz unschuldiges Gesicht.
    Ich mußte innerlich lachen, denn jetzt glaubte ich Rolfs Plan zu ahnen. Natürlich war es für uns leichter, oben in den Straßen zu fliehen, vor allen Dingen, wenn wir die Unterstützung Pongos hatten.
    Wieder besprachen sich die beiden Priester, aber jetzt schien auch der Abt mißtrauisch zu sein, denn er schüttelte wiederholt den Kopf. Und endlich gab uns der Sprecher den Bescheid, daß uns das Verlassen des Raumes ' nicht erlaubt werden könnte, denn wir hätten gezeigt daß wir sehr gefährlich seien.
    Achselzuckend meinte darauf Rolf:
    „Dann kann ich auch nicht garantieren, daß mein Gefährte kommt. Gewiß werde ich es versuchen und ihn rufen, aber an einen Erfolg, kann ich kaum glauben."

    „Das wäre schlecht für Sie," lächelte der Priester grausam, „denn dann werden Sie in einer Stunde erschossen."
    Er nickte uns flüchtig zu und wandte sich mit dem Abt zum Gehen. Aber da trat ein Ereignis ein, das ich nie und nimmer erwartet hätte.

    4. Kapitel.
    Pongos tollkühne Tat.

    Oben im Raum erklangen plötzlich wilde, erschreckte Rufe. Und dann fielen Körper schwer auf den Boden. Entsetzens- und Schmerzensschreie klangen auf. Die beiden Priester blieben stehen und starrten zur Deckenöffnung hinauf. Und da flogen drei menschliche Körper herunter und blieben reglos neben der Leiter auf dem Boden liegen
    Eine riesige Gestalt erschien jetzt in der Öffnung und glitt blitzschnell die Leiter hinab. Es war — Pongo. Er kam, ohne daß Rolf ihn rief, von der Sorge um uns getrieben.
    Die Lamas wollten auf ihn eindringen, aber als er mit seinem furchtbaren Angriffsschrei auf sie zusprang, die vordersten hochhob und mit seiner übermenschlichen Kraft zwischen die anderen schmetterte, da wichen sie wie vor einem Dämon zurück.
    Wir blieben nicht müßig. Während Rolf den Abt niederschlug, sprang ich den Priester an und brachte ihn durch kräftige Schläfenhiebe zum Zusammenbrechen.
    „Oh, Massers schon frei," jubelte Pongo, „Massers schnell kommen."
    „Nimm ihn mit," rief Rolf, und deutete auf den Abt, dann sprang er zur Leiter und lief sie schnellstens hinauf. Ich folgte ihm auf dem Fuße, und hinter mir kam Pongo, der, obwohl er den bewußtlosen Abt im rechten Arm trug, uns doch an Schnelligkeit nicht nachgab. Die Lamas erhoben zwar ein Wutgeschrei, aber offenbar wagte niemand, uns zu folgen; vielleicht dachten sie wirklich, daß irgendein feindlicher Dämon menschliche Gestalt angenommen hätte.
    Etwas Sorge bereitete mir der Gedanke, daß wir wohl oben von großer Übermacht empfangen würden. Aber Pongo hatte ganze Arbeit geleistet. Als ich herauskletterte, sah ich wenigstens acht reglose Körper am Boden liegen, aber durch das Eingangstor kamen gerade mehrere Lamas, hinter denen laute Rufe und eiliges Laufen große Verstärkungen verrieten.
    „Massers schnell kommen."
    Wir folgten ihm ohne Überlegen, denn wir wußten, daß wir uns auf Pongo unbedingt verlassen konnten. Und da fanden wir in der Wand eine schmale Öffnung, die sich als eine Tür erwies. Pongo stieß den Metallflügel weiter auf und verschwand mit seiner Last in der Dunkelheit hinter der Öffnung.
    Sofort folgten wir ihm, und ich zog die Tür schnell hinter mir zu, denn die ersten Lamas befanden sieh nur wenige Meter von mir entfernt. Rolf, ließ sofort seine Lampe aufleuchten und richtete den Schein gegen die Tür, so daß ich die mächtigen Riegel erblicken konnte, die ich sofort vorstieß.
    Ein ohnmächtiges Wutgeheul folgte dem Kreischen, das die Riegel hervorbrachten, und mehrere Fäuste trommelten wütend gegen das Metall. Wir lachten und betrachteten jetzt den Raum, in dem wir gelandet waren. Er maß höchstens vier Meter im Quadrat, die Wände bestanden ebenfalls aus dicken Quadern, wie auch Boden und Decke. Uns gegenüber befand sich noch eine Metalltür, die ebenfalls durch zwei mächtige Riegel geschlossen war.

    An der einen Wand lag ein Bündel, das sich bei näherer Betrachtung als der

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