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Rolf Torring 026 - Der Schrecken des Yukon

Rolf Torring 026 - Der Schrecken des Yukon

Titel: Rolf Torring 026 - Der Schrecken des Yukon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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1. Kapitel.
    Auf der Verfolgung.

    Wir wußten den Weg, den die Koluschen-Indianer nach dem Raub Maud Gallaghers unter Anführung des hinterlistigen Kuskwag genommen hatten, sie waren den Yukon hinaufgegangen, ins wirkliche Alaska hinein.
    Eine seltsam zusammengewürfelte Gesellschaft waren wir. Rolf, Pongo und ich, wir waren unter den lebhaftesten, gefährlichsten Abenteuern nach Alaska gegangen, um Maud Gallagher, die Nichte des mächtigen Lord Bird in Indien, aus den furchtbaren Einöden zu erlösen, in denen sie mit ihrem Vater hauste.
    Den alten Tim Gallagher hatten wir wohl gefunden, hatten Ihn durch ein Kraut von seiner leichten Geistestrübung geheilt, aber inzwischen hatte der listige Kuskwag mit Hilfe seiner Stammesgenossen Maud aus der Hütte geraubt. Nun waren wir auf der Verfolgung.
    Außer dem mächtigen Tim Gallagher, der vor Wut und Angst um seine Tochter zum Äußersten bereit war, begleitete uns noch Ugala, ein Tschugaschen-Indianer, den uns ein liebenswürdiger, deutscher Wirt aus Andreieffski, der Hafenstadt an der Westküste Alaskas, zur Verfügung gestellt hatte, sowie Konja, der indianische Diener Gallaghers.
    Aber die stärksten, furchtbarsten und wertvollsten Begleiter waren doch die drei Riesen-Alaskabären, die zahmen Tiere Gallaghers. Über drei Meter war jedes groß, wenn sie sich aufrichteten, und doch gehorchten sie ihrem Herrn aufs Wort.
    Auch wir hatten uns schon an sie gewöhnt, wenn uns auch ihr erstes Auftauchen, als der eine schon mit Pongo 'spielen' wollte, einen gewaltigen Schreck eingejagt hatte. (Siehe Band 25.)
    Tim Gallagher hatte sehr richtig bemerkt, daß unsere Feinde mit ihrer kostbaren Beute irgendwo den Yukon, den sie jetzt auf Kanus befuhren, verlassen konnten, auf irgend einem Felsgeröll, auf dem wir nie eine Spur von ihnen hätten entdecken können.
    Aber seine drei Bären liebten Maud wie treue Hunde, sie würden überall ihre Spur aufnehmen, mochte sie auch Felsen überschritten haben. Wir waren vielleicht einen Kilometer den Fluß hinaufgeschritten, als Rolf stehen blieb.
    „Halt, sagte er erregt, „wir hätten jetzt beinahe einen großen, sehr großen Fehler gemacht. Wir gehen alle hier auf dem Südufer entlang, während unsere Feinde doch ebensogut drüben an Land gehen können. Wir müssen uns also unbedingt trennen. Das heißt wir losen, wer von uns den Yukon durchschwimmen soll, um auf dem jenseitigen Ufer nach Spuren zu suchen."
    Nach kurzer Beratung einigten wir uns dahin, daß nur zwei von uns hinüberschwimmen sollten, denn wir hatten merkwürdigerweise das Gefühl, daß die Indianer den Yukon auf der Südseite verlassen würden.
    Wir losten mit verschieden langen Halmen, und die Wahl fiel auf Pongo und mich. Es war natürlich nicht sehr angenehm, in der jetzigen, schon ziemlich vorgeschrittenen Jahreszeit den hier ungefähr zwei Kilometer breiten Fluß zu durchschwimmen. Außerdem mußten wir auch ein kleines Floß mitnehmen, um unsere Kleider, Proviant und Waffen trocken hinüberbringen zu können. Dadurch wurde der Aufenthalt im Wasser natürlich verlängert.
    Es war schon spät am Nachmittag und ziemlich kühl geworden. Ich wunderte mich oft, daß unser Pongo, der doch nur das heißeste Klima gewöhnt war, den Temperaturunterschied so gut vertrug. Er hatte es noch nicht einmal für nötig gehalten, seinen Pelzrock anzulegen sondern trug die ziemlich dünne, aber fast unzerreißbare Elchlederkleidung.
    Wir schlugen mit Hilfe unserer Gefährten mehrere starke Zweige von den nächsten Pechtannen, die wir zu einem Floß zusammenbanden. Dann entkleideten wir uns und banden schnell unsere Sachen auf dem primitiven Floß fest.
    Es war wirklich empfindlich kalt, war ich doch jetzt auch seit langer Zeit die drückende Glut in tropischen Urwäldern gewöhnt, und ich konnte nicht verhindern, daß ich verschiedentlich zusammenschauerte.
    Außerdem war unsere Aufgabe auch gar nicht leicht, denn der Yukon hatte hier eine ziemlich bedeutende Strömung, gegen die wir uns schräg durchkämpfen mußten, um nicht zu weit abgetrieben zu werden.
    Gerade wollte ich mit Pongo das Floß ins Wasser setzen, als Gallagher plötzlich rief:
    „Sie brauchen sich gar nicht anzustrengen, meine Herren, ich schicke Ihnen meinen Jim mit, der Sie sicher durch den Strom bringt. Außerdem brauchen Sie ihn drüben, um die Spur meiner Maud eventuell auf Felsengrund zu finden."
    Bei diesen Worten hatte er sich einen langen, lassoähnlichen Lederriemen von der Hüfte gelöst und knüpfte

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